Vorratshaltung
Von der Wiese ins Regal: Natur, wann du sie brauchst.
Wildkräuter haltbar machen – für Küche, Hausapotheke & Krisenzeiten
Vorratshaltung als Wissen – nicht als Trend.
In der Natur wächst nicht alles dann, wenn wir es brauchen – deshalb sorgt man vor. Früher war das selbstverständlich, heute ist vieles davon vergessen oder durch Industrieprodukte ersetzt.
Auf dieser Seite findest du Methoden, um Kräuter so zu verarbeiten, dass sie monatelang nutzbar bleiben – sauber, sicher und ohne unnötige Experimente.
🥣 Für die Küche
Kräutersalz, Öle, Essige, Fermentieren und Sirup – für Genuss, Vorrat und alltagstaugliche Rezepte.
🧑⚕️ Für die Hausapotheke
Tinkturen, Glycerit und Salben – bewährte Methoden, verständlich erklärt und sicher umsetzbar.
🧿 Duft, Ritual & Alltag
Räucherwerk, Oxymel und Kräuterpulver – traditionelle Anwendungen ohne Esoterik-Übertreibung.
📦 Selbstversorgung & haltbare Vorräte
Für Zeiten, in denen Versorgung nicht selbstverständlich ist – mit Methoden, die langfristig funktionieren und unabhängig von Technik bleiben.
⚖️ Basis & Sicherheit
Hygiene, Lagerung, Etiketten – die drei Bausteine jeder gelingenden Vorratsstrategie.
📅 Saison & Vorratsplanung
Was sich wann lohnt – und wie du Ernte, Verarbeitung und Lagerung gut timst.
🧂 Praxis & Tipps
Portionieren, Fehler erkennen, Gerätewahl und Routinen – Erfahrungen aus der Praxis.
🧪 Spezial & Varianten
Weniger bekannte, aber nützliche Methoden: Glycerit, Salamoia, Kräuterpulver & mehr.
Vorrat & Rezepte nach Monaten
Du möchtest wissen, was sich gerade lohnt einzulagern oder welcher Vorrat im jeweiligen Monat passt? Hier geht’s direkt zu den saisonalen Vorschlägen.
Aus frischen Kräutern werden haltbare Schätze.
Für die Küche
Hier geht es um Geschmack, Alltagstauglichkeit und Haltbarkeit. Ob Kräutersalz, Essig, Öl, Sirup oder Fermentation – diese Methoden sorgen dafür, dass Kräuter nicht nur haltbar sind, sondern auch im Essen punkten. Praktisch für den täglichen Gebrauch – und für Zeiten, in denen man nichts einkaufen möchte.
- Kräutersalz & Kräuterzucker
Einfach, schnell, lange haltbar – perfekt zum Kochen & Backen.
- Kräuteressig
Aromatisch & nahezu unbegrenzt haltbar – ideal für Marinaden.
- Kräuteröl
Mit getrockneten Kräutern sicher haltbar gemacht – ohne Risiko.
- Fermentieren
Probiotisch, würzig, sehr haltbar – ideal als Vorratsbasis.
- Sirup
Holunder, Löwenzahn, Fichtenspitzen – süß, haltbar & vielseitig.
Kleine Ansätze, große Wirkung – sicher hergestellt, sauber dokumentiert.
Für die Hausapotheke
Hier geht es weniger um Geschmack – und mehr um Wirkung, Haltbarkeit und sauberes Arbeiten. Tinkturen, Salben und alkoholfreie Auszüge gehören zu den ältesten Methoden, Pflanzen konserviert und anwendbar zu machen. Alles ohne Labor, aber mit System – so wie es seit Jahrhunderten gemacht wurde.
- Tinktur ansetzen
Alkoholgehalt, Verhältnis, Ziehzeit – Schritt-für-Schritt erklärt.
- Tinkturen kombinieren
Sinnvoll mischen, dosieren, dokumentieren – ohne Chaos im Regal.
- Glycerit (alkoholfreier Auszug)
Für Kinder, empfindliche Personen oder wenn Alkohol unerwünscht ist.
- Salbe herstellen
Ölauszug, Wachs, Konsistenz & Haltbarkeit – bewährt & alltagstauglich.
Duft, der verbindet – Rituale, die bleiben.
Duft, Ritual & Alltag
Manche Kräuter nutzt man nicht zum Essen oder für medizinische Anwendungen, sondern für Atmosphäre, Reinigung, innere Ruhe oder als duftende Begleiter im Alltag. Dieser Bereich sammelt traditionelle Anwendungen – sachlich erklärt, ohne mystische Überhöhung.
- Räucherbündel binden
Kräuter trocknen, bündeln und sicher verwenden – ohne esoterischen Überbau.
- Oxymel (Essig-Honig-Auszug)
Mild, vielseitig und einfach anzusetzen – traditioneller Allrounder.
- Kräuterpulver & Kapseln
Mahlen, sieben & lagern – kompakt, praktisch und ohne Schnickschnack.
- Salamoia (Kräuter-Salzlake)
Mediterrane Kräuterpaste – aromatisch, haltbar und vielseitig einsetzbar.
Für Zeiten, in denen Versorgung nicht selbstverständlich ist.
📦 Selbstversorgung & haltbare Vorräte
Zeiten verändern sich – nicht alles ist jederzeit verfügbar. Wer Wissen und Vorräte hat, bleibt gelassen und unabhängig. Hier geht es um bewährte Methoden, die auch ohne moderne Technik funktionieren und über lange Zeit verlässlich bleiben.
- Tinkturen
Hohe Haltbarkeit bei minimalem Materialeinsatz – ideal für kleine Hausvorräte.
- Kräuterpulver & Kapseln
Kompakt, leicht und lange lagerfähig – praktisch für Alltag und Reise.
- Fermentieren
Natürliche Konservierung – braucht weder Strom noch Zusatzstoffe.
- Räucherwerk
Traditionelle Methode der Haltbarmachung – duftend, praktisch, vielseitig.
Gut vorbereitet zu sein bedeutet, einfache und verlässliche Methoden zu kennen – solche, die:
- ohne Kühlung auskommen
- lange haltbar bleiben
- wenig Material benötigen
- unter einfachen Bedingungen funktionieren
Sauberkeit ist kein Extra – sie entscheidet über Haltbarkeit.
Basis & Sicherheit
Bevor Sirup, Tinktur oder Öl entstehen, braucht es Grundlagen: sauberes Arbeiten, passende Gläser und Wissen über Risiken. Wer hier sauber denkt und arbeitet, hat später keine Schimmelansätze, keine Fehlgärung und keinen unsicheren Vorrat.
- Hygiene & Vorbereitung Saubere Arbeitsflächen, sterile Gläser – warum es ohne nicht funktioniert.
- Etiketten & Dokumentation Datum, Verhältnis, Pflanze – einfache Regeln, große Wirkung.
- Lagerung & Haltbarkeit Kühl, dunkel, trocken – die drei Bedingungen, die alles entscheiden.
Der beste Vorrat beginnt mit dem richtigen Zeitpunkt.
Saison & Vorratsplanung
Nicht jede Pflanze steht zur gleichen Zeit zur Verfügung – und nicht jede lohnt sich für jede Methode. Mit einer guten Planung sparst du Zeit, Material und verpasst keine Sammelphasen.
- Monatlicher Sammelkalender Was wann wächst – und wann der richtige Zeitpunkt für Verarbeitung ist.
- Jahresübersicht Von Frühling bis Winter – welche Methoden sich saisonal am meisten lohnen.
- Ideen nach Saison Einfache Vorschläge, passend zu Jahreszeit, Mengen & verfügbarem Material.
Praxis & Tipps
Theorie bringt nichts, wenn’s am Ende schimmelt, explodiert oder unbrauchbar wird. Hier geht es um das, was den Unterschied macht: Routine, Fehler erkennen und pragmatische Lösungswege.
- Typische Fehler vermeiden Was schiefgehen kann – und wie man’s von Anfang an richtig macht.
- Portionierung & Vorratslogik Klein anfangen, testen, anpassen – statt direkt ein Kilo anzusetzen.
- Geräte & Material Was sich lohnt, was überflüssig ist – Minimal-Setup für den Anfang.
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Spezial & Varianten
Manche Methoden sind weniger verbreitet, aber überraschend nützlich im Alltag – gerade dann, wenn Alkohol nicht passt, Aroma im Vordergrund steht oder traditionelle Techniken gefragt sind.
- Glycerit (alkoholfrei)Sanfte Alternative zur Tinktur – ideal für Kinder oder sensible Anwendungen.
- OxymelEssig und Honig – traditionelles Elixier mit langer Geschichte.
- Kräuterpulver & KapselnSchonend trocknen, mahlen und für unterwegs dosierbar machen.
- RäucherbündelVon Trocknung bis Bindetechnik – traditionelle Nutzung ohne Esoterik.
- SalamoiaMediterrane Salzkräuterpaste – aromatische Vorratsbasis.
Tolle Vorrat & Hausmittel Empfehlungen Monat-für-Monat
Saisonale Ideen zum Abschluss
Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Möglichkeiten, Kräuter sinnvoll einzulagern oder weiterzuverarbeiten. Wenn du gezielt nach Inspiration suchst, findest du hier eine kompakte Übersicht der Monate mit passenden Vorschlägen.
Die Übersicht wird regelmäßig erweitert – sobald neue Rezepte oder Erfahrungen dazukommen.
Winterruhe & Bitterkraft – Vorrat & Rezepte im Januar
Bitterkräuter-Tinktur zur Stoffwechselaktivierung
Nach den Feiertagen hilft eine selbstgemachte Bittertinktur, den Stoffwechsel sanft zu aktivieren. Ideal für Leber, Verdauung und die Rückkehr zu leichter Kost.
Zutaten (250 ml):
- 1 TL getrockneter Wermut
- 1 TL Enzianwurzel oder Löwenzahnwurzel
- 1 TL Schafgarbe oder Beifuß
- 200 ml Korn oder Weingeist (40 %)
Zubereitung: Kräuter in ein Glas geben, mit Alkohol übergießen. 3 Wochen ziehen lassen, abseihen, dunkel lagern. Morgens 10 Tropfen in Wasser oder Tee.
Wärmender Wurzeleintopf mit Kümmel & Majoran
Dieser einfache Wintereintopf wärmt von innen und liefert wertvolle Mineralstoffe. Die Mischung aus Wurzelgemüse, Kümmel und Majoran beruhigt Magen und Nerven zugleich.
Zutaten (4 Portionen):
- 2 Karotten, 1 Petersilienwurzel, ½ Sellerie
- 1 Zwiebel, 1 Kartoffel
- 1 TL Kümmel, 1 TL Majoran, Salz, Pfeffer
- 1 Liter Gemüsebrühe oder Wildkräuter-Brühe
Zubereitung: Gemüse würfeln, andünsten, mit Brühe auffüllen, 25 Minuten köcheln. Mit Kümmel und Majoran abschmecken – stärkt und wärmt an kalten Tagen.
Oxymel & Ingwerhonig für Energie & Abwehr
Im Januar darf ein Immunbooster nicht fehlen: ein süß-saurer Oxymel mit Apfelessig und Honig, kombiniert mit Ingwer, Kurkuma und etwas Propolis für die tägliche Stärkung.
Zutaten (Grundrezept):
- 3 EL Apfelessig
- 1 EL Honig vom Imker
- 1 TL geriebener Ingwer
- optional: Kurkuma, Zimt oder 1 Tropfen Propolis
Zubereitung: Alles verrühren, 1 Tag ziehen lassen. Morgens 1 EL in warmem Wasser trinken oder als Tonikum pur einnehmen.
Vorfrühling & erste Vitaminquellen – Vorrat & Rezepte im Februar
Frische Sprossen & Microgreens für den Winterausklang
Wenn draußen noch Frost herrscht, wachsen auf der Fensterbank die ersten Vitamine. Sprossen aus Alfalfa, Brokkoli oder Radieschen liefern Chlorophyll, Enzyme und Mineralstoffe – ein idealer Start in den Vorfrühling.
Anleitung:
- 1–2 EL Saatgut in einem Glas mit Wasser einweichen (8–12 Std.)
- Abspülen, abtropfen lassen und 2× täglich mit frischem Wasser spülen
- Nach 3–5 Tagen sind die Sprossen erntereif
Tipp: Besonders vitalstoffreich sind Brokkoli- und Rotklee-Sprossen – sie stärken Leber und Abwehrkräfte.
Erste Wildkräuterbutter mit Gänseblümchen & Vogelmiere
Schon im Februar zeigen sich die ersten zarten Blätter von Vogelmiere und Gänseblümchen. In Butter eingerührt entsteht ein frischer Aufstrich – perfekt zu Kartoffeln oder frischem Brot.
Zutaten:
- 100 g weiche Butter (oder pflanzliche Alternative)
- 1 Handvoll frische Gänseblümchen & Vogelmiere
- etwas Zitronensaft, Salz, Pfeffer
- optional: fein gehackter Schnittlauch
Zubereitung: Kräuter fein hacken, mit Butter und Gewürzen verrühren. Kühl lagern. Hält sich 1 Woche und bringt Frische auf den Tisch.
Leberfreundlicher Frühjahrs-Tee & sanftes Oxymel
Die Leber arbeitet nach dem Winter auf Hochtouren. Ein Tee aus Löwenzahn, Schafgarbe und Brennnessel wirkt unterstützend – kombiniert mit einem milden Oxymel als täglicher Begleiter.
Zutaten (Tee):
- 1 TL Brennnessel
- 1 TL Löwenzahnwurzel
- ½ TL Schafgarbe
- 250 ml heißes Wasser, 10 Min. ziehen lassen
Variation: Mit 1 TL Apfelessig & Honig als Oxymel mischen – ein belebendes Frühjahrs-Tonikum.
Frühlingserwachen & Grünkraft – Vorrat & Rezepte im März
Frühlingskur mit Löwenzahn & Brennnessel
Im März beginnt die Zeit der Reinigung und Erneuerung. Eine einfache Kur aus jungen Brennnesselblättern und Löwenzahn hilft, den Stoffwechsel zu aktivieren und Wintermüdigkeit zu vertreiben.
Zubereitung (als Tee oder Smoothie):
- 1 Handvoll junge Brennnesselblätter
- 1 Handvoll frischer Löwenzahnblätter
- Saft einer halben Zitrone
- 250 ml Wasser oder Apfelsaft
Anwendung: 1 Glas täglich über 10 Tage – bringt den Kreislauf in Schwung und klärt die Haut.
Frühlingskräuter-Öl & Würzsalz
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, ein aromatisches Kräuteröl oder ein frisches Würzsalz anzusetzen. Perfekt als Basis für Salate, Quark oder Ofengemüse – und als Vorrat für die ersten Grilltage.
Zutaten (Kräuteröl):
- 1 Handvoll frische Kräuter (z. B. Scharbockskraut, Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie)
- 500 ml kaltgepresstes Olivenöl
- optional: Zitronenschale oder Knoblauch
Zubereitung: Kräuter waschen, trocknen, in Flasche geben, mit Öl auffüllen. 10 Tage ziehen lassen, abseihen. Aromatisch & mild würzig.
Scharbockskraut-Salat & Bärlauch-Vinaigrette
Das zarte Scharbockskraut liefert im März wertvolles Vitamin C – traditionell gegen Frühjahrsmüdigkeit. In Kombination mit einer milden Bärlauch-Vinaigrette entsteht ein belebender Salat.
Zutaten:
- 1 Handvoll junge Scharbockskraut-Blätter (nicht blühend!)
- 2 EL Bärlauchöl oder fein gehackter Bärlauch
- 1 TL Apfelessig, 1 TL Senf, Salz, Pfeffer
- 1 gekochtes Ei oder ein paar Wildkräuterblüten zum Garnieren
Hinweis: Nur die jungen, ungeblühten Blätter verwenden – danach steigt der Gehalt an Protoanemonin.
Wildkräuter-Hochsaison & Blütezeit – Vorrat & Rezepte im April
Wildkräuter-Pesto mit Giersch, Bärlauch & Gundermann
Im April entfalten Wildkräuter ihre volle Würze. Dieses Pesto vereint die grüne Kraft von Giersch, Bärlauch und Gundermann – ideal zu Nudeln, Kartoffeln oder Brot.
Zutaten:
- 2 Handvoll gemischte Wildkräuter (Giersch, Gundermann, Bärlauch)
- 50 g Sonnenblumenkerne oder Walnüsse
- 100 ml Olivenöl
- 1 Spritzer Zitronensaft, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Kräuter grob hacken, mit den übrigen Zutaten fein pürieren. In Gläser füllen und mit Öl bedecken – hält sich mehrere Wochen.
Gänseblümchen-Limonade & Veilchensirup
Die ersten Blüten sind da! Gänseblümchen und Veilchen lassen sich zu einer duftenden Frühlingslimonade oder einem zarten Sirup verarbeiten – ein Stück Frühling in der Flasche.
Zutaten (Sirup):
- 2 Handvoll frische Veilchenblüten
- 500 ml Wasser
- 400 g Zucker oder 250 g Honig
- Saft einer halben Zitrone
Zubereitung: Blüten im heißen Wasser 24 Std. ziehen lassen, abseihen, mit Zucker und Zitrone kurz aufkochen. In Flaschen füllen. Farbwechsel ins Zartrosa durch Zitronensäure – ganz natürlich!
Trockenvorrat anlegen – erste Frühlingskräuter konservieren
Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die ersten Kräutervorräte anzulegen. Brennnessel, Schafgarbe und Spitzwegerich lassen sich hervorragend trocknen oder zu Kräutersalz verarbeiten.
Trockentipp:
- Kräuter in Bündeln kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufhängen
- Alternativ im Dörrautomaten bei max. 40 °C trocknen
- Nach dem Trocknen in dunkle Gläser füllen und beschriften
Hinweis: Früh geerntete Kräuter enthalten besonders viele ätherische Öle – ideal für Tees und Würzmischungen.
Frühlingsrezepte mit Wildkräutern im Mai
Detox-Smoothies & Wildkräutersalat
Ein frischer Mix aus jungen Brennnesseln (blanchiert), Giersch, Vogelmiere, Sauerampfer und Gänseblümchen liefert Vitamine und vertreibt Frühjahrsmüdigkeit.
Zutaten (Salat):
- 1 Handvoll junge Brennnesseln (kurz blanchiert)
- 1 Handvoll Giersch
- etwas Vogelmiere, Sauerampfer & Gänseblümchen
- Olivenöl, Zitrone, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Alle Kräuter klein schneiden, mit Dressing anmachen. Für Smoothies mit Apfel oder Banane mixen.
Kräuter-Pesto & Aufstriche
Bärlauch-Pesto (späte Saison), Brennnessel-Pesto oder Aufstriche aus Giersch, Knoblauchsrauke oder Gundermann. Mit Öl bedeckt mehrere Monate haltbar.
Zutaten (Brennnessel-Pesto):
- 2 Handvoll junge Brennnesselblätter
- 50 g Nüsse oder Kerne
- 50 g Parmesan (optional)
- 100 ml Olivenöl
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Brennnesseln kurz blanchieren, mit den restlichen Zutaten fein pürieren. In Gläser füllen, mit Öl bedecken.
Maibowle & Holunderblütensirup
Zwei Klassiker im Mai: aromatische Maibowle mit Waldmeister und erfrischender Holunderblüten-Sirup – Basis für Limonade oder Cocktails.
Zutaten (Holunder-Sirup):
- 20 frische Holunderblütendolden
- 1 Liter Wasser
- 1 kg Zucker
- 2 Zitronen
Zubereitung: Blüten mit Wasser, Zucker und Zitrone 2–3 Tage ziehen lassen, abseihen, kurz aufkochen und heiß in Flaschen abfüllen.
Sonnige Blüten & duftende Vorräte – Rezepte im Juni
Johanniskrautöl – Sonnenkraft im Glas
Rund um die Sommersonnenwende zeigt das Johanniskraut seine ganze Kraft. Das leuchtend rote Öl gilt als wohltuend für Muskeln, Haut und Nerven – und bringt Sonne in den Wintervorrat.
Zutaten:
- Frische Blüten des Johanniskrauts (Hypericum perforatum)
- Helles Olivenöl oder Johanniskraut-Mazerat-Öl
- Sauberes Schraubglas, Sonnenplatz
Zubereitung: Blüten ins Glas geben, mit Öl bedecken, 3–4 Wochen sonnig ziehen lassen, abseihen. Das Öl färbt sich tiefrot – kühl lagern.
Holunderblütensirup – Klassiker aus der Juni-Sonne
Die Holunderblüte ist der Duft des Frühsommers. Ihr Sirup ist vielseitig – ob pur, mit Mineralwasser, als Eistee-Basis oder zum Verfeinern von Desserts.
Zutaten:
- 20 frische Holunderblütendolden
- 1 Liter Wasser
- 1 kg Zucker
- 2 Zitronen in Scheiben
Zubereitung: Blüten mit Zitronen und Wasser 24 Std. ziehen lassen, abseihen, mit Zucker aufkochen. Heiß in Flaschen füllen. Kühl gelagert 1 Jahr haltbar.
Erfrischende Kräuterlimonade & Eistee
Bei Sommerhitze helfen Zitronenmelisse, Minze und Zitronenverbene, Körper und Geist zu kühlen. Sie ergeben eine spritzige Limonade oder einen aromatischen Kräuter-Eistee.
Zutaten:
- 1 Handvoll Zitronenmelisse oder Minze
- 1 Liter Wasser
- Saft einer Zitrone
- Honig oder Sirup nach Geschmack
Zubereitung: Kräuter mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abkühlen. Mit Zitrone und Honig abschmecken – eisgekühlt genießen.
🌾 Erntezeit & Sonnenkräuter – Vorrat & Rezepte im Juli
Sommer-Kräutersalz mit Blüten & Sonnenkräutern
Im Juli sind viele Kräuter auf dem Höhepunkt. Ein buntes Kräutersalz mit Blüten sieht nicht nur schön aus, sondern konserviert Aroma und Farbe für den Winter.
Zutaten:
- 1 Handvoll getrocknete Kräuter (Thymian, Oregano, Salbei, Majoran)
- 1 TL Ringelblumen- und Kornblumenblüten
- 2–3 EL grobes Meersalz
Zubereitung: Alles fein mörsern, in Gläser füllen und beschriften. Ideal zum Würzen von Grillgemüse oder Kräuterquark.
Ringelblumensalbe – Sommerpflege für Haut & Hände
Die Ringelblume blüht jetzt in voller Pracht. Ihre Blüten ergeben zusammen mit Olivenöl und Bienenwachs eine pflegende Salbe – perfekt für beanspruchte Sommerhaut.
Zutaten:
- 2 Handvoll frische oder getrocknete Ringelblumenblüten
- 200 ml Olivenöl
- 20 g Bienenwachs
Zubereitung: Blüten im Öl 2 Wochen ziehen lassen oder 2 Std. im Wasserbad erwärmen. Abseihen, mit Bienenwachs schmelzen, in Tiegel füllen. Kühl lagern.
Würzender Kräuteressig & Sonnenöl
Wenn Sonne und Wärme die Kräuter durchziehen, ist die beste Zeit für aromatische Ansätze. Ob Rosmarin-Essig oder Salbeiöl – sie bringen mediterranes Aroma in die Küche.
Zutaten (Essig):
- 1 Zweig Rosmarin, 1 Zweig Thymian
- 1 Knoblauchzehe
- 500 ml Apfelessig oder Weißweinessig
Zubereitung: Kräuter in die Flasche geben, mit Essig übergießen, 2–3 Wochen ziehen lassen. Passt zu Salaten, Marinaden oder zum Entschlacken im Spätsommer.
Erntedank & Spätsommerkräuter – Vorrat & Rezepte im August
Traditionelle Kräutersträuße & Räucherbund
Rund um Mariä Himmelfahrt (15. August) werden Kräutersträuße gebunden – ein uralter Brauch des Erntedanks. Die getrockneten Bündel eignen sich später auch zum Räuchern oder für Tee.
Empfohlene Pflanzen:
- Beifuß, Johanniskraut, Schafgarbe, Dost, Rainfarn
- Wermut, Thymian, Ringelblume, Minze
- Ähren von Hafer, Gerste oder Roggen als Schmuck
Tipp: Bündel kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort trocknen. Später zum Räuchern oder für Tee aufbewahren.
Spätsommerlicher Kräuteressig & Würzöl
Jetzt sind die Kräuter besonders aromatisch. Rosmarin, Oregano und Chili lassen sich wunderbar in Essig oder Öl ansetzen – für würzige Herbstgerichte oder als Geschenkidee.
Zutaten (Kräuteröl):
- 1 Zweig Rosmarin, 1 Zweig Oregano
- 1 kleine Chilischote
- 500 ml hochwertiges Olivenöl
- optional: 1 Streifen Zitronenschale
Zubereitung: Kräuter in Flaschen geben, mit Öl übergießen, 2 Wochen ziehen lassen. Kühl lagern. Aromatisch und lange haltbar.
Kräutertinktur & Spätsommer-Tee für den Herbstvorrat
Der August ist ideal, um Tinkturen und Teemischungen für den Herbst herzustellen. Viele Pflanzen stehen noch in voller Blüte und enthalten die maximale Wirkstoffkraft.
Beispiel (Tinktur):
- 1 Handvoll frischer Dost (wilder Oregano)
- 200 ml Doppelkorn (40 %)
- Glas mit Schraubdeckel, dunkler Lagerort
Zubereitung: Kräuter klein schneiden, mit Alkohol übergießen. 3 Wochen ziehen lassen, abseihen, dunkel lagern. Für Teemischungen: Blüten & Blätter luftig trocknen und in Gläser füllen.
Ernteabschluss & Wurzelkraft – Vorrat & Rezepte im September
Wurzeltinktur aus Löwenzahn & Beinwell
Im September ist Erntezeit für Wurzeln – sie speichern die Kraft des Sommers. Eine Tinktur aus Löwenzahn und Beinwell stärkt Leber, Verdauung und Gelenke.
Zutaten:
- 1 Handvoll frisch ausgegrabene, gereinigte Wurzeln (Löwenzahn, Beinwell)
- 200 ml Korn oder Wodka (40 %)
- Sauberes Schraubglas
Zubereitung: Wurzeln klein schneiden, ins Glas geben, mit Alkohol bedecken. 3 Wochen ziehen lassen, abseihen. Dunkel lagern. 10–15 Tropfen in Wasser – kurweise im Herbst.
Brennnesselsamen & Energie-Kugeln für den Herbst
Brennnesselsamen sind kleine Kraftpakete voller Mineralstoffe und pflanzlicher Hormone. Im September sind sie reif – perfekt für Vitalmischungen oder gesunde Snacks.
Rezept (Energie-Kugeln):
- 3 EL Brennnesselsamen (getrocknet oder geröstet)
- 6 Datteln, entsteint
- 2 EL Haferflocken, 1 TL Kakaopulver
- 1 TL Kokosöl
Zubereitung: Alles im Mixer zu einer weichen Masse verarbeiten, Kugeln formen und kühl lagern. Ideal als Herbst-Energie-Snack.
Herbst-Tee & Immunsirup für die kalte Jahreszeit
Jetzt ist die beste Zeit, Teemischungen und Sirup für den Winter vorzubereiten. Holunderbeeren, Thymian und Eibischwurzel stärken die Abwehrkräfte auf natürliche Weise.
Zutaten (Immunsirup):
- 250 g Holunderbeeren
- 2 Zweige Thymian
- 500 ml Wasser
- 200 g Honig
Zubereitung: Beeren und Thymian 20 Minuten köcheln, abseihen, mit Honig mischen, heiß abfüllen. 1 TL täglich stärkt das Immunsystem.
🍂 Herbstliche Vorratsideen & Rezepte im Oktober
Wildkräuter-Salz & Gewürzpulver aus dem Trockner
Wenn die letzten Blätter fallen, lohnt sich das Trocknen von Brennnessel, Beifuß, Liebstöckel und Selleriegrün. Daraus entsteht ein aromatisches Würzsalz oder feines Suppenpulver – ganz ohne Geschmacksverstärker.
Zutaten:
- 1 Handvoll getrocknete Wildkräuter (z. B. Brennnessel, Selleriegrün, Liebstöckel)
- 2 EL grobes Meersalz
- optional getrocknete Karotten, Lauch oder Pilze
Zubereitung: Alles fein mahlen, luftdicht verschließen. Ideal für Suppen, Eintöpfe oder Ofengemüse.
Fermentiertes Herbstgemüse mit Wildkräutern
Fermentieren ist die älteste Form des Vorrats: Karotten, Pastinaken, Rote Bete und Weißkohl werden mit Dill, Thymian oder Schafgarbe zu probiotischen Vitaminbomben – perfekt für den Winter.
Zutaten (1 Glas):
- 500 g gemischtes Wurzelgemüse
- 10 g Salz
- 1 TL Schafgarbe oder Thymian
- 1 Knoblauchzehe, optional Lorbeerblatt
Zubereitung: Gemüse fein hobeln, mit Salz verkneten, in ein Glas pressen, bis Flüssigkeit austritt. Mit Gewicht beschweren, 7 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen, danach kühl lagern.
Hausgemachter Kräuteressig & Wurzellikör
Im Oktober zeigen sich Wurzeln von Engelwurz, Löwenzahn oder Beinwell von ihrer besten Seite. In Essig oder Alkohol angesetzt, entsteht ein aromatischer Vorrat für Salate oder als Verdauungshilfe.
Beispiel: Löwenzahnwurzel-Essig
- 1 Handvoll frisch gereinigte Löwenzahnwurzeln
- 500 ml Apfelessig
- 1 kleines Stück Ingwer oder Kurkuma
Zubereitung: Alles in ein Glas geben, 2 Wochen dunkel ziehen lassen, abseihen. Ideal als aromatische Basis für herbstliche Dressings oder als Tinktur im Winter.
Wärmende Vorräte & Hausmittel im November
Feuriger Immun-Trunk mit Meerrettich & Apfel
Wenn die Tage kürzer werden, stärkt dieser hausgemachte „Fire Cider“ das Immunsystem: scharf, wärmend und voller Vitalstoffe. Ein Klassiker der Naturheilkunde mit modernem Twist.
Zutaten (1 Liter):
- 1 Stück frischer Meerrettich (ca. 5 cm)
- 1 Zwiebel, 1 Apfel, 2 Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer & 1 Chilischote
- Apfelessig zum Auffüllen
- Honig nach Geschmack
Zubereitung: Alles fein hacken, mit Essig bedecken und 3 Wochen ziehen lassen. Danach abseihen, mit Honig süßen. Täglich 1 EL als Stärkung.
Hustensirup & Thymianhonig für kalte Tage
Der klassische Thymian-Hustensirup lässt sich wunderbar im November ansetzen. Er lindert gereizte Atemwege und wärmt von innen – ideal für den Vorrat bis zum Frühjahr.
Zutaten:
- 2 EL getrockneter Thymian
- 250 ml Wasser
- 200 g Honig (z. B. Wald- oder Tannenhonig)
- optional 1 Scheibe Ingwer oder Zitrone
Zubereitung: Thymian 10 Minuten köcheln, abseihen, mit Honig mischen. Warm in sterile Flaschen füllen. Kühl gelagert 3 Monate haltbar.
Wurzelbrot & herbstliche Kräuterbutter
Ein rustikales Brot mit Pastinake oder Topinambur bringt süßlich-nussige Wärme in den Vorrat. Dazu passt eine aromatische Butter mit Bärlauchsalz, Beifuß und etwas getrocknetem Majoran.
Zutaten (Brot):
- 300 g Roggenvollkornmehl
- 150 g geriebene Pastinake oder Topinambur
- 1 TL Salz, 1 TL Brotgewürz
- ½ Würfel Hefe, 250 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung: Teig 1 h gehen lassen, 45 Minuten backen (180 °C). Butter mit Kräutern verrühren – ergibt einen duftenden Herbstvorrat.
Wintervorrat & Kräuter-Genüsse im Dezember
Wärmender Kräuter-Chai & Wintertee
Wenn es draußen friert, wärmt dieser selbstgemachte Kräuter-Chai Körper und Seele. Ideal als Sirup für Milch, Tee oder als Geschenk aus der Küche.
Zutaten (Chai-Sirup):
- 1 Zimtstange, 3 Nelken, 2 Sternanis
- 1 Stück Ingwer (ca. 5 cm), 1 Vanilleschote
- 1 TL getrocknete Brennnessel oder Gänseblümchenblüten
- 500 ml Wasser, 200 g Rohrohrzucker oder Honig
Zubereitung: Gewürze in Wasser 10 Minuten köcheln, abseihen, mit Zucker/Honig eindicken. In Flaschen füllen. Perfekt als wärmender Wintertrunk.
Winterliches Kräutersalz & Geschenkideen
Im Dezember lassen sich getrocknete Kräuter wunderbar zu duftenden Salzen und Würzmischungen verarbeiten – mit Orangenschale, Pfeffer und Rosmarin ein ideales Mitbringsel.
Zutaten (Aromasalz):
- 3 EL grobes Meersalz
- 1 EL getrockneter Rosmarin, Thymian & Majoran
- etwas fein geriebene Orangenschale
- 1 Prise schwarzer Pfeffer
Zubereitung: Alles fein mörsern, in kleine Gläser füllen. Trocken lagern. Passt zu Bratkartoffeln, Wintergemüse oder Ofenkürbis.
Tannenlikör & Harzsalbe für die Winterapotheke
Aus jungen Fichtenspitzen oder Tannenharz lässt sich ein wohltuender Winterlikör oder eine wärmende Harzsalbe herstellen – beide traditionell als Schutz vor Erkältungszeit genutzt.
Zutaten (Likör):
- 1 Handvoll Fichtenspitzen oder Harz (getrocknet)
- 500 ml Korn oder Wodka
- 2 EL Honig, 1 Stück Zimt
Zubereitung: Alles in ein Glas geben, 3 Wochen ziehen lassen, abseihen. Für die Salbe Harz in Öl ausziehen und mit Bienenwachs mischen.
Häufige Fragen zur Vorratshaltung & Selbstversorgung
Wie mache ich Wildkräuter am besten haltbar?
Das hängt von Pflanze und Zweck ab. Für Küche und Tee eignen sich Trocknen und Einfrieren, für die Hausapotheke Öl- oder Alkoholauszüge. Entscheidend sind sauberes Arbeiten, luftdichte Gläser und kühle Lagerung.
Wie lange sind selbstgemachte Kräuterprodukte haltbar?
Tinkturen und Essige halten meist mehrere Jahre, Ölauszüge und Salben etwa sechs bis zwölf Monate, getrocknete Kräuter rund ein Jahr – vorausgesetzt, sie sind dunkel und trocken gelagert.
Was ist der Unterschied zwischen Tinktur, Glycerit und Oxymel?
Tinkturen enthalten Alkohol und sind sehr lange haltbar. Glycerite sind alkoholfrei und mild, aber kürzer lagerfähig. Oxymel kombiniert Essig und Honig – eine sanfte, natürliche Konservierung.
Wie kann ich mit Kräutern langfristig Vorräte anlegen?
Setze auf einfache, stromunabhängige Methoden wie Trocknen, Fermentieren, Tinkturen oder Pulver. Kleine, gut beschriftete Portionen sind übersichtlich und bleiben länger sicher verwendbar.
Woran erkenne ich, ob ein Vorrat verdorben ist?
Zeichen sind Schimmel, Trübungen, Gasbildung oder auffälliger Geruch. Bei Unsicherheit gilt: lieber entsorgen. Sicherheit steht immer vor Aufwand oder Materialwert.
⚠️ Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung. Alle Inhalte basieren auf Erfahrung, traditionellem Wissen und frei zugänglichen Quellen. Natürliche Kräuter können individuell unterschiedlich wirken – bei Unsicherheit bitte fachkundigen Rat einholen.