Alles über Vorrat & DIY mit Kräutern, kompletter Guide

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Vorrat & DIY - Komplett Ratgeber

Der große Ratgeber: Kräuter haltbar machen & DIY-Anleitungen

Haltbar machen, Hausmittel & Geschenke – einfach, sicher, saisonal

Du willst den Duft von Holunderblüten in Flaschen fangen, Dir eine kleine Hausapotheke mit Ringelblumen‑Tinktur anlegen oder ein würziges Kräutersalz auf Vorrat mischen? Willkommen bei Vorrat & DIY mit Kräutern. Hier bekommst Du praxisnahe Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen, klare Haltbarkeits‑ und Hygienetipps und das Wissen, worauf es wirklich ankommt, damit Deine Vorräte gelingen, gut schmecken – und lange halten.

Unser Ansatz: Tradition trifft moderne Küchenpraxis. Wir erklären Dir bewährte Methoden ( Sirup , Essig , Öl , Salz , Tinktur , Salbe , Trocknen, Fermentieren , Einfrieren) und verbinden sie mit heutigen Standards zu Lagerung, Haltbarkeit und Sicherheit. Alles wird saisonal gedacht: Was sammelst Du jetzt, was verarbeitest Du wann, und wie füllst Du Deinen Vorratsschrank übers Jahr?

So nutzt Du diese Seite

  • Nach Methode stöbern: Sirup, Essig/Öl, Salz/Zucker, Tinktur, Salbe, Trocknen, Fermentieren, Einfrieren.
  • Nach Thema suchen: Immunsystem, Haut & Pflege, Süßes & Getränke, Brauchtum & Geschenke.
  • In jeder Anleitung findest Du: Zutaten, Schritte, Haltbarkeit, Sicherheits‑Check, Praxis‑Tipp.
  • Interne Verlinkung führt zu Monatsseiten (Sammelkalender) und Pflanzenporträts.

📑 Inhaltsverzeichnis

Grundlagen: Hygiene, Haltbarkeit, Sicherheit

Bevor wir loslegen, die Grundpfeiler für gelingende Vorräte:

Sauberkeit

Arbeite mit sauberen Händen, wische Arbeitsflächen vorab feucht ab, nutze ausgekochte/sterile Flaschen, Gläser, Trichter, Kellen. Deckel und Gummiringe mit kochendem Wasser übergießen.

Rohstoff‑Qualität

Ernte gesunde, saubere Pflanzenteile – keine Straßenränder, keine Hundestrecken. Entferne angefaulte oder verschimmelte Teile konsequent.

Frisch vs. getrocknet

Essig konserviert gut, Öl ist heikel: Für längere Lagerung verwende im Öl getrocknete Kräuter. Frische Kräuter in Öl nur gekühlt und kurz lagern (siehe unten).

Zucker, Salz, Alkohol, Säure

Konservierungsmittel wirken über Wasserentzug(Zucker, Salz) oder Mikrobenhemmung(Alkohol, Säure). Weniger davon = kürzere Haltbarkeit. Passe Deine Lagerung entsprechend an.

Spezielle Hinweise

  • Honig nicht für Babys < 1 Jahr.
  • Alkohol(Tinkturen, Bitter) – kindersicher aufbewahren.
  • Allergien beachten (z. B. Korbblütler bei Ringelblume).
  • Frische Kräuter in Öl: Kurz lagern & kühlen; für Vorrat getrocknete Kräuter nutzen.
  • Sicht‑, Geruchs‑, Geschmacksprobe: Bei Schimmel, Gärung, „komischem“ Geruch – entsorgen.
Sicherheits‑Check (Kurzform)
✅ Steril arbeiten  |  ✅ Kühl & dunkel lagern  |  ✅ Etikettieren (Inhalt, Datum)  |  ❌ Keine Heilsversprechen  |  ❌ Im Zweifel nicht verwenden

DIY nach Methoden

Im Folgenden findest Du die wichtigsten Methoden – jeweils mit Wozu, Grundrezept, Haltbarkeit und Sicherheits‑Check. Zu passenden Detailseiten kannst Du später direkt springen.

1) Sirup & Süßungsmittel (Holunderblüte, Löwenzahn, Fichtenspitzen, Minze …)

Wozu? Getränke, Limonaden, Desserts, manchmal Hausmittel (z. B. Fichten‑Hustensirup).
Grundprinzip: Pflanzenteile in Wasser ausziehen → mit Zucker (und ggf. Zitrone) aufkochen → heiß abfüllen.

Grundrezept (Faustformel):
1 l Wasser, 700–1000 g Zucker, 1–2 Bio‑Zitronen, reichlich Kräuter/Blüten (z. B. 25–30 Holunderdolden).
Auszug 24–48 h kühl ziehen lassen; aufkochen , heiß in sterile Flaschen.

Haltbarkeit: Ungeöffnet kühl & dunkel 6–12 Monate(je höher der Zucker, desto länger). Geöffnet im Kühlschrank 2–6 Wochen. Bei reduziertem Zucker entsprechend kürzer – dann ggf. einfrieren(Eiswürfel).

Sicherheits‑Check: Sauber arbeiten, heiß abfüllen, bei Honig‑Variante (Teilzucker ersetzt) nicht an Säuglinge.

Detail:
Holunderblütensirup – duftiger Klassiker.
Löwenzahn‑„Honig“ – veganer Sirup, karamellig.
Fichtenspitzen‑Sirup – würzig, beliebt im Winter.

Praxis‑Tipp: Sirup in kleine Flaschen füllen – so hält er nach dem Öffnen länger. Für Cocktails oder Tee kannst Du Sirup 1:1 mit Wasser verdünnt in Eiswürfelformen einfrieren.

Weitere Varianten & Tipps zu Sirup & Süßungsmitteln

Varianten für jede Saison:
Minzsirup : Ideal im Sommer – frische Pfefferminze mit Zucker und Zitrone ansetzen, erfrischend für Limonaden.
Rosensirup : Duftende ungespritzte Rosenblütenblätter ergeben einen Sirup mit feinem Aroma, perfekt für Desserts.
Himbeersirup : Früchte kurz aufkochen, durch ein Tuch seihen, mit Zucker zu einem fruchtig-roten Vorrat verarbeiten.

Zuckerarten im Vergleich:
Haushaltszucker konserviert am zuverlässigsten.
Rohrohrzucker gibt einen leicht karamelligen Geschmack, Sirup wird dunkler.
Honig ist aromatisch, macht den Sirup aber weniger lange haltbar und ist nicht für Kinder unter 1 Jahr geeignet.
Tipp: Wer Zucker sparen möchte, kann den Sirup auch konzentrierter ansetzen und portionsweise einfrieren – so bleibt er länger frisch.

Praxisproblem „Kristallisieren“:
Manche Sirupe setzen nach einigen Monaten Kristalle an. Das ist kein Verderb, sondern überschüssiger Zucker. Einfach vor dem Gebrauch leicht erwärmen und umrühren, bis sich die Kristalle wieder gelöst haben. Wer das vermeiden will, kocht den Sirup beim Abfüllen 1–2 Minuten länger, sodass sich der Zucker vollständig löst.

Interne Links: Mehr Rezepte findest Du auch in der Wildkräuter-Küche und saisonal passend im Kräutermonat Mai.

2) Kräuteressig ansetzen (Apfel‑, Weißwein‑, Kräuteressig)

Wozu? Dressings, Marinaden, Einlegen, Vorratswürze.
Grundprinzip: Kräuter/Blüten (frisch oder getrocknet) in 5–10 %igen Essig für 2–6 Wochen ziehen lassen, gelegentlich schwenken, dann filtrieren.

Grundrezept:
1 l Essig, 2–4 Handvoll Kräuter (z. B. Thymian, Rosmarin, Holunderblüten).
In Glas mit weitem Hals geben, komplett bedecken, dunkel lagern.

Haltbarkeit: Monate bis Jahre – Essig konserviert zuverlässig.
Sicherheits‑Check: Saubere Gläser, Kräuter vollständig bedeckt, keine „schwimmenden“ Pflanzenteile.
Varianten: Beerig (Himbeeressig), Blütenhaft (Holunder‑, Rosenessig), Würzig (Knoblauch/Chili – hier sauber arbeiten).

Praxis‑Tipp: Helle Essige (Apfel, Weißwein) bewahren Aroma & Farbe empfindlicher Kräuter besser als sehr dunkle.

3) Kräuteröl ansetzen (Küche & äußerliche Anwendungen)

Wozu? Würzöl, Basis für Salben & Balsame (äußerlich).
Grundprinzip: Pflanzenteile vollständig mit Öl bedecken, 2–6 Wochen dunkel ziehen lassen, filtrieren.

Küchen‑Öl (Würze):
Getrocknete Kräuter verwenden (z. B. Thymian, Oregano), Oliven‑/Rapsöl.
Haltbarkeit: 3–6 Monate dunkel & kühl.
Sicherheits‑Check: Nur getrocknete Kräuter für längere Lagerung. Frische im Öl max. 1–2 Wochen gekühlt, dann aufbrauchen.

Öl‑Auszug (äußerlich, z. B. Johanniskraut):
Frische Blüten oft traditionell genutzt → nur äußerlich, lichtgeschützt lagern.
Sonneneinstrahlung auf geölter Haut vermeiden(Photoreaktivität bei Johanniskraut).

Wichtiger Hinweis: Frische Kräuter in Öl sind anfällig. Für Vorrat getrocknete Kräuter nutzen oder nur kurz & gekühlt lagern. Im Zweifel auf Essig ausweichen.

Mehr Praxis & Varianten beim Kräuteröl

Ölarten im Vergleich:
Olivenöl : Klassiker, intensiv im Geschmack, ideal für mediterrane Kräuter.
Rapsöl : Neutraler Geschmack, gute Fettsäurezusammensetzung, passt zu Wildkräutern wie Giersch oder Brennnessel.
Sonnenblumenöl : Mild, aber weniger lange haltbar als Oliven- oder Rapsöl.

Lagerung:
Kräuteröle gehören in Braunglasflaschen oder dunkle Gefäße, da Licht die Haltbarkeit deutlich verkürzt. Offene Flaschen nach Möglichkeit innerhalb von 3–4 Monaten verbrauchen. Für länger haltbare Würzöle empfehlen sich immer getrocknete Kräuter.

Aromatisieren:
Neben Kräutern kannst Du auch Knoblauch oder Chili zugeben – allerdings nur, wenn Du das Öl im Kühlschrank lagerst und binnen weniger Tage verbrauchst. Für einen sicheren Vorrat besser getrocknete Knoblauchchips oder Chili nutzen.

Interner Link: Eine ausführliche Beschreibung zum Öl-Auszug mit Johanniskraut findest Du im Pflanzenporträt.

4) Salz & Zucker ( Kräutersalz , Kräuterzucker)

Wozu? Würzvorrat, Backen & Desserts, unkompliziert, lange haltbar.
Grundprinzip: Fein gemahlene getrocknete Kräuter mit Salz/Zucker mischen; luftdicht lagern.

Kräutersalz Grundrezept:
1 Teil getrocknete Kräuter (fein gemahlen), 4–5 Teile Salz.
Haltbarkeit: 6–12 Monate, trocken & dunkel.
Sicherheits‑Check: Feuchtigkeit vermeiden (Schimmelgefahr), Gläser trocken halten.

Kräuterzucker:
1 Teil fein gemahlene Kräuter/Blüten (Lavendel, Minze), 10 Teile Zucker.
Tolle Geschenkidee in kleinen Gläsern.

Praxis‑Tipp: Für grünes Wildkräutersalz Giersch, Vogelmiere, Brennnessel (getrocknet) fein mahlen. Schmeckt intensiv und sieht großartig aus.

5) Tinkturen & Elixiere (z. B. Ringelblume , Propolis, Bitter)

Wozu? Hausapotheke, äußerlich/innerlich je nach Pflanze.
Grundprinzip: Pflanzenteile 2–6 Wochen in 40–70 % Alkohol ausziehen → filtrieren → dunkel lagern.

Grundrezept:
1 Teil getrocknete Pflanze : 5–10 Teile Alkohol.
Haltbarkeit: 2–5 Jahre kühl & dunkel.
Sicherheits‑Check: Dosierung beachten; Kinder, Schwangerschaft: zurückhaltend & ärztlich abklären. Manche Pflanzen nur äußerlich(z. B. Beinwell).

Elixiere/Bitter (z. B. Schwedenbitter):
Alkoholische Kräuterauszüge aus mehreren Zutaten – alkoholhaltig, maßvoll verwenden, sicher lagern.

Praxis‑Tipp: Beschrifte Tinkturen klar: Pflanze, Alkoholstärke, Ansatzdatum, „äußerlich“/„innerlich“.

Zusatzwissen zu Tinkturen & Elixieren

Dosierungsbeispiele:
Traditionell werden Tinkturen tropfenweise verwendet. Bei Erwachsenen sind es meist 10–30 Tropfen 2–3× täglich , entweder pur oder in etwas Wasser. Bitte beachte: Diese Angaben stammen aus Erfahrungswissen und ersetzen keine ärztliche Beratung.

Tinktur, Extrakt oder Elixier?
Tinktur : Auszug in hochprozentigem Alkohol (40–70 %).
Extrakt : Kann auch mit Wasser, Glycerin oder Öl hergestellt sein, Alkohol ist nicht zwingend.
Elixier : Oft eine Mischung aus Tinktur, Sirup und weiteren Zutaten, manchmal süßlich (z. B. Schwedenbitter).

Warum hochprozentiger Alkohol wichtig ist:
Alkohol wirkt nicht nur als Lösungsmittel, sondern auch als natürliches Konservierungsmittel. Mit 40 % oder mehr werden Mikroben zuverlässig gehemmt, die Tinktur bleibt über Jahre stabil. Bei schwächeren Ansätzen sinkt die Haltbarkeit deutlich.

Interner Link: Mehr über Heilpflanzen findest Du im Pflanzenporträt Ringelblume.

6) Salben & Balsame (Ringelblume, Johanniskraut, Thymian …)

Wozu? Hautpflege, Einreibung, Lippenpflege.
Grundprinzip: Öl‑Auszug(Kräuteröl) mit Bienenwachs oder pflanzlichem Wachs schmelzen und rühren → abfüllen.

Basisrezept (ca. 100 ml):
90 ml Kräuteröl, 10 g Bienenwachs (für weichen Balsam 7–8 g).
Haltbarkeit: 6–12 Monate kühl, dunkel; saubere Tiegel.
Sicherheits‑Check: Allergietest(Armbeuge), bei Kindern/Schwangeren zurückhaltend.

Praxis‑Tipp: Für vegane Salben Candelilla‑ oder Carnaubawachs nutzen; Konsistenz über Wachsmenge steuern.

7) Trocknen (Tee, Gewürz, Deko)

Wozu? Tee‑Vorräte, Gewürze, Basis für Öle/Salben.
Grundprinzip: Bündelweise kopfüber luftig & schattig trocknen oder im Dörrgerät (35–40 °C) schonend; knochentrocken lagern.

Haltbarkeit: 6–18 Monate – je nach Kraut & Lagerung.
Sicherheits‑Check: Vollständig trocknen (Schimmel), lichtdicht lagern.

Praxis‑Tipp: Aromatische Kräuter (Minze, Melisse) im Schatten trocknen – die ätherischen Öle bleiben besser erhalten.

8) Fermentieren (Wildkräuter‑Kimchi, Blätter, Knospen)

Wozu? Probiotische Vorräte, neue Aromen, Haltbarkeit.
Grundprinzip: Kräuter/Blätter mit 2 % Salz weich kneten, in Glas stampfen, beschweren, Gärgas entweichen lassen; fertig fermentiert kühl lagern.

Haltbarkeit: Fertig fermentiert gekühlt mehrere Monate.
Sicherheits‑Check: Sauber arbeiten; bei Schimmel/seltsamem Geruch entsorgen.

Praxis‑Tipp: Fermentation „lebt“ – notiere Datum, Salzmenge, Raumtemperatur. Ein Fermentations‑Logbuch hilft beim Lernen.

9) Einfrieren (Aroma‑Backup)

Wozu? Aromaerhalt bei empfindlichen Kräutern (z. B. Bärlauch, Dill, Schnittlauch).
Grundprinzip: Hacken, in Eiswürfelformen mit Wasser/Öl einfrieren oder locker schockfrosten.

Haltbarkeit: 6–12 Monate; Qualität nimmt langsam ab.
Sicherheits‑Check: Tiefkühlkette einhalten; aufgetaute Kräuter nicht erneut einfrieren.

Praxis‑Tipp: Bärlauchwürfel(mit etwas Öl) im Tiefkühlfach – perfekter Kick für Suppe & Pasta.

DIY nach Themen

Immunsystem & Erkältungszeit

  • Holunderblütensirup (Getränk, Mix‑Basis)
  • Fichtenspitzen‑Sirup(wärmend, würzig)
  • Spitzwegerich‑Hustensirup(klassisches Hausmittel)
  • Oxymel(Honig‑Essig‑Tonikum)
Tipp: Sirup + getrocknete Kräuter = schneller Wintertee. Kleine Portionen einfrieren für die schnelle Tasse.

Haut & Pflege

Hinweis: Allergien(z. B. Korbblütler) beachten; stets Hauttest in der Armbeuge.

Süßes & Getränke

  • Löwenzahn‑„Honig“ (veganer Sirup)
  • Kräuterzucker(Lavendel, Minze, Rosenblätter)
  • Liköre & Bitter(Schlehenlikör, Holunderlikör, Schwedenbitter)
Geschenke‑Idee: Kleine Flaschen, hübsche Etiketten, Kordel – fertig ist das Mitbringsel.

Brauchtum & Geschenke

  • Waldmeister‑Maiwein/Maibowle(maßvoll wegen Cumarin)
  • Schwedenbitter(traditionelles Kräuterelixier)
  • Kräuterbuschen(getrocknet & duftend)

Drei Highlight‑Anleitungen (kompakt, praxiserprobt)

Die ausführlichen Detailseiten verlinken wir später direkt – hier bekommst Du schon einen brauchbaren Quick‑Start.

1) Holunderblütensirup – Sommer im Glas

Zutaten (ca. 2 l Sirup):
25–30 frische Holunderblütendolden, 1,8 kg Zucker (oder 1,5 kg Zucker + 300 g Honig*), 2 Bio‑Zitronen (in Scheiben), optional 1 Bio‑Orange, 1,8–2 l Wasser.
* Honig nicht für Babys < 1 J.

Zubereitung:

  1. Blüten vorbereiten: Dolden vorsichtig ausschütteln (nicht waschen).
  2. Ansatz: Zucker im heißen Wasser lösen, über Dolden & Zitrus gießen. 24–48 h kühl ziehen lassen.
  3. Abseihen & Erhitzen: Durch Tuch/feines Sieb abseihen; kurz sprudelnd aufkochen.
  4. Abfüllen: Heiß in sterile Flaschen füllen; sofort verschließen.

Haltbarkeit: Ungeöffnet kühl & dunkel 6–12 Monate; geöffnet im Kühlschrank 2–6 Wochen.
Sicherheits‑Check: Sauber arbeiten; bei reduzierter Zuckermenge kürzer haltbar → im Kühlschrank aufbrauchen oder einfrieren.
Etiketten‑Vorschlag: „Holunderblütensirup | 06/2025 | 1:6 mischen | geöffnet kühl“.

2) Kräutersalz – intensiv, simpel, lange haltbar

Zutaten (Basis):
100 g getrocknete Kräuter (fein gemahlen), 400–500 g Meersalz fein.

Zubereitung:

  1. Mahlen: Getrocknete Kräuter sehr fein mahlen (Mörser/Mühle).
  2. Mischen: Mit Salz gründlich mischen (Verhältnis 1 : 4–5).
  3. Trocknen & Abfüllen: Mischung einige Stunden nachtrocknen lassen; ggf. sieben; luftdicht abfüllen.

Haltbarkeit: 6–12 Monate; trocken & dunkel.
Sicherheits‑Check: Nur knochentrockene Kräuter verwenden.
Varianten:

  • Wildkräutersalz(Giersch, Brennnessel, Vogelmiere – getrocknet).
  • Mediterran(Thymian, Oregano, Rosmarin, Zitronenabrieb).

Etiketten‑Vorschlag: „Kräutersalz | 08/2025 | trocken lagern | mind. 12 Monate“.

3) Ringelblumen‑Tinktur (äußerlich) – Basis für Salben & Sprays

Zutaten:
1 Teil getrocknete Ringelblumenblüten, 5–10 Teile 40–70 % Alkohol (Doppelkorn/Weingeist), Braunglas, Filter.

Zubereitung:

  1. Ansetzen: Blüten in Glas; mit Alkohol komplett bedecken.
  2. Ziehen lassen: 2–4 Wochen dunkel, täglich schwenken.
  3. Filtern: Durch Filter/Tuch abseihen; in Tropfflasche füllen.

Haltbarkeit: 2–5 Jahre kühl, dunkel.
Sicherheits‑Check: Nur äußerlich; Allergien (Korbblütler) beachten; kindersicher lagern.
Weiterverarbeitung: Als Zusatz in selbstgerührten Salben (wenige Tropfen) oder als Wundspray auf intakter Haut (mit dest. Wasser verdünnt).

Etiketten‑Vorschlag: „Ringelblumen‑Tinktur (äußerlich) | 09/2025 | 1:5 | dunkel lagern“.

Saison‑Box: Welche DIY‑Projekte passen zu welchem Monat?

Monat Sammeln & Verarbeiten – Ideen
März/April Erste Wildkräuter trocknen(Tee‑Basis), Kräutersalz mischen; Bärlauch: Pesto (Küche) oder Öl (nur frisch & kurz, gekühlt)
Mai/Juni Holunderblütensirup , Waldmeister(Maibowle, maßvoll), Kräuteressig (Würzessig), Minzsirup
Juli Kräuteröl (mit getrockneten Kräutern), Ringelblumen ernten → Öl & Salbe, erste Fermente
August Kräuter trocknen auf Vorrat, Kräuterzucker, Fermentation ausbauen
Sept./Okt. Schlehen sammeln → Likör, Holunderbeeren (Saft/Sirup), Wurzeltinkturen(Beinwell äußerlich)
Nov.–Feb. Oxymel ansetzen, Bestände checken, Einfrieren von Resten, Etiketten& Geschenkideen
Interne Links (Beispiele):
/kraeuter‑monate/mai – Holunderblüten & Waldmeister
/kraeuter‑monate/september – Schlehen, Ringelblume
Pflanzenporträts: /holunder , /ringelblume , /johanniskraut

Schnellübersicht: Methode – Zweck – Haltbarkeit – Sicherheit

Methode Wofür? Haltbarkeit* Sicherheit (Kurz)
Sirup Getränke, Dessert, teils Hausmittel 6–12 Mon. (ungeöffnet), 2–6 Wo. geöffnet Heiß abfüllen; bei weniger Zucker kürzer haltbar
Essig Würze, Küche/Haushalt Monate–Jahre Kräuter bedeckt, sauber, dunkel
Öl Würze, äußerlich (Auszug) Getrocknete Kräuter 3–6 Mon.; frische nur 1–2 Wo. gekühlt Frische Kräuter im Öl = heikel → kurz/kühl oder getrocknet nutzen
Salz/Zucker Würzvorrat, Backen 6–12 Mon. Alles trocken; Feuchte vermeiden
Tinktur Hausapotheke (äußerlich/teils innerlich) 2–5 Jahre Alkohol, Dosierung; teils nur äußerlich
Salbe Hautpflege 6–12 Mon. Allergietest; saubere Tiegel
Trocknen Tee, Gewürz 6–18 Mon. Vollständig trocknen; lichtdicht
Fermentieren Probiotika, Aroma Monate (gekühlt) Sauber; bei Schimmel entsorgen
Einfrieren Aroma‑Backup 6–12 Mon. TK‑Kette einhalten

* Richtwerte bei sauberer Arbeit und kühler, dunkler Lagerung.

FAQ – Häufige Fragen, kurz & klar

Wie sterilisiere ich Gläser & Flaschen richtig?

Spülmaschine (heißes Programm) + im Ofen 120 °C 10–15 Min. nachtrocknen oder mit kochendem Wasser ausspülen, auf sauberes Tuch stellen. Deckel/Gummis separat mit kochendem Wasser übergießen.

Wie erkenne ich, ob ein Sirup/Ansatz schlecht geworden ist?

Trübung, Schimmel, Gärblasen, „brotiger“ Geruch → entsorgen. Sicherheit geht vor.

Öl oder Essig – was ist sicherer für Vorrat?

Essig ist unkritischer (Säure hemmt Keime). Öl mit getrockneten Kräutern ansetzen; frische Kräuter in Öl nur gekühlt und kurz lagern.

Kann ich den Zucker im Sirup reduzieren?

Ja – aber weniger Zucker = kürzere Haltbarkeit. Dann kühl lagern und schnell verbrauchen oder in Eiswürfeln einfrieren.

Wie lange sind Tinkturen haltbar?

Bei 40–70 % Alkohol, kühl & dunkel gelagert: 2–5 Jahre. Sauber arbeiten; Tropfer nicht berühren.

Sind Salben immer unbedenklich?

Nein. Allergien beachten (z. B. Korbblütler), neuen Balsam Armbeugen‑Test. Bei Schwangerschaft/Kindern ärztlich nachfragen.

Kann ich Kräuter lieber einfrieren statt trocknen?

Ja, z. B. Bärlauch, Dill, Schnittlauch. Thymian, Salbei trocknen sehr gut. Beides testen und vergleichen.

Welche Etikett‑Infos sind sinnvoll?

Name, Datum, Zutaten(inkl. Alkohol/Zucker), ggf. „ nur äußerlich “, Haltbarkeits‑Richtwert.

Brauche ich Zitronensäure im Sirup?

Sie verbessert Stabilität & Geschmack. Ohne geht’s auch – dann aber kürzer haltbar und konsequent kühl lagern.

Was tun, wenn sich im Öl Kondenswasser bildet?

Nicht verwenden. Öl abgießen, Gefäß gründlich reinigen, ggf. neu mit getrockneten Kräutern ansetzen.

Checkliste: Dein Kräuter‑Vorratsjahr in 10 Schritten

  1. Bestandsaufnahme: Was ist noch da? Was fehlt (Sirup, Salz, Tee, Tinktur, Salbe)?
  2. Saisonplan: Monat für Monat festlegen, was Du sammelst(siehe Saison‑Box).
  3. Einkaufsliste: Gläser, Flaschen, Etiketten, Wachs, Alkohol, Salz/Zucker, Öl, Essig.
  4. Hygiene‑Setup: Kochtopf, Trichter, Filtertuch, Ofen – alles griffbereit.
  5. Sammelrouten: Saubere Orte abseits von Straßen/Hundestrecken; Sammel‑Regeln (nur so viel wie nötig).
  6. Ansätze bündeln: Wenn Du Sirup machst, bereite gleich 2–3 Sorten vor – lohnt die Küche & Zeit.
  7. Etikettieren: Direkt nach dem Abfüllen – Inhalt, Datum, Besonderheiten („Honig“, „nur äußerlich“).
  8. Lagern: Kühl, dunkel, trocken. Vorratsregal ordnen (nach Ablauf/Monat).
  9. Verbrauchsplan: Was zuerst aufbrauchen (Öle), was hält länger (Essig, Tinkturen).
  10. Update & Notizen: Was hat gut funktioniert? Was nächstes Jahr anders? Fermentations‑/Ansatz‑Logbuch führen.

Rechtlicher Hinweis

Dieser Ratgeber dient der Information und Inspiration. Er ersetzt keine medizinische Beratung. Herstellung und Verwendung erfolgen in eigener Verantwortung. Achte auf Hygiene, Lagerung, Haltbarkeit und individuelle Verträglichkeiten(z. B. Allergien). Bei Unsicherheiten, Schwangerschaft, Stillzeit, Kindern oder Vorerkrankungen hole bitte fachlichen Rat ein.