Holunder – Kraftvolle Heilpflanze aus Hecken & Gärten
Botanik & Herkunft
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ein heimischer Strauch, der in Hecken, an Waldrändern und in Gärten zu finden ist. Mit seinen weißen Blütendolden im Frühsommer und den schwarzen Beeren im Herbst ist er nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein fester Bestandteil der Heilpflanzenkunde und der natürlichen Hausapotheke.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Holunderblüten enthalten ätherische Öle, Flavonoide, Schleimstoffe und Gerbstoffe, während die Beeren reich an Anthocyanen, Vitamin C und Fruchtsäuren sind. Die Pflanze wirkt schweißtreibend, schleimlösend und leicht abführend – ideal bei Erkältungen, Grippe und fieberhaften Infekten.
Verwendung in der Hausapotheke
Holunderblütentee ist ein Klassiker gegen beginnende Infekte. Die stärkende Wirkung auf das Immunsystem macht ihn gerade im Herbst und Winter beliebt. Aus den Beeren lässt sich ein Saft kochen, der bei Erkältungen, Abgeschlagenheit und Vitaminmangel hilft. Auch als Sirupe, Gelees oder Pulver lässt sich Holunder wunderbar konservieren.
Verwendung in der Küche
Holunderblüten eignen sich hervorragend für Küchenrezepte wie Sirup, Holundersekt oder in Teig ausgebackene Dolden. Die Beeren hingegen sollten immer erhitzt werden, da sie roh leicht giftig wirken können. Gekocht entfalten sie ihr volles Aroma und sind eine wertvolle Ergänzung im Vorratsschrank.
Volksglaube & Brauchtum
Im Volksglauben galt der Holunder als heiliger Strauch. „Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen“ – so lautete eine Redensart. Man glaubte, dass in ihm Hausgeister oder gute Schutzwesen wohnen. Der Baum durfte deshalb nicht ohne triftigen Grund gefällt werden.
Anbau & Pflege
Holunder ist anspruchslos, wächst schnell und eignet sich wunderbar für Hecken oder den Rand von Grundstücken. Die Blüten erscheinen im Mai/Juni, die Beeren folgen im Spätsommer. Wer regelmäßig schneidet, erhält einen kompakten Wuchs und jährlich reiche Ernten.
Heilwirkungen im Überblick
Holunder ist ein Multitalent für die Hausapotheke. Er lindert Husten, senkt Fieber, regt das Schwitzen an und stärkt das Immunsystem. Die Beeren fördern zudem die Verdauung und gelten als leicht abführend. Auch äußerlich wurde Holunder früher bei Hautausschlägen oder geschwollenen Augen eingesetzt.
Fazit
Der Holunder ist eine unserer wichtigsten vergessenen Heilpflanzen , die eigentlich nie in Vergessenheit geraten sollte. Seine vielseitige Wirkung, die einfache Verarbeitung und die tief verwurzelte Bedeutung im Volksbrauchtum machen ihn zu einem echten Schatzstrauch in naturnahen Gärten.
Quellen (Auswahl)
- "Heilpflanzen in Geschichte und Gegenwart" – A. Vogel
- "Volksheilkunde & Naturmedizin" – S. Arndt
- Eigene Sammlung & Verarbeitung seit über 10 Jahren