Vorrat & DIY



Vorrat & DIY – Rezept

Löwenzahn‑„Honig“ (veganer Sirup) selber machen – Haltbarkeit, Sicherheit & Varianten

Süßer Frühlingsklassiker – ohne Bienen, mit viel Aroma. Löwenzahn‑„Honig“ ist eigentlich ein veganer Sirup aus Löwenzahnblüten, Zucker und Zitrone. Richtig gemacht fängst du damit den Duft einer sonnigen Wiese ein – als Brotaufstrich, in Tee, auf Pfannkuchen oder als Geschenk aus der Küche.

Hier bekommst du die praxisnahe Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung, alle wichtigen Angaben zu Haltbarkeit, Hygiene und Etiketten sowie Varianten(mit Orangennote, mit weniger Zucker, als Gelee). Saison, Ernteorte und Verwechslungstipps binden wir ein – und verlinken auf die passenden Seiten wie Pflanzenporträt Löwenzahn , Kräuter‑Monat April und die Hygiene‑Regeln.

📑 Inhaltsverzeichnis

Was ist Löwenzahn‑„Honig“ – und was nicht?

Der bekannte „Löwenzahn‑Honig“ ist streng genommen kein Honig, sondern ein aromatischer Blütensirup. Bienen spielen bei der Herstellung keine Rolle. Geschmacklich erinnert er – je nach Zubereitung – an Karamell, Blüten und leichtes Zitrusaroma. Durch langsames Einkochen erhält der Sirup seine honigartige Konsistenz.

Du bestimmst mit der Zucker‑ und Kochzeit, ob dein Ergebnis eher dickflüssig (aufs Brot) oder gussfähig (für Desserts & Tee) werden soll. Zitronensaft oder Zitronenscheiben sorgen für Frische, Stabilität und farblich klare Töne.

Wichtig: Falls du echten Honig verwendest (z. B. für eine Mischvariante), gilt: Kein Honig für Babys < 1 Jahr. Unser Grundrezept hier kommt ohne Bienenhonig aus.

Ernte, Saison & Auswahl

Löwenzahn blüht – je nach Region – vor allem April bis Juni, häufig mit einer zweiten Blüte im Spätsommer. Die besten Blüten für Sirup sind voll geöffnete, trockene Blüten an einem sonnigen Tag, am späten Vormittag gepflückt (Tau ist verdunstet, Aroma maximal).

  • Standort: Wähle saubere Wiesen, fernab von Straßen und Hundestrecken. Keine Naturschutzgebiete, nur an erlaubten Stellen ernten. Tipps im Bestimmungsguide.
  • Ernteethik: Lass immer reichlich Blüten für Insekten stehen (Faustregel: max. 1/5 der Blüten pflücken).
  • Aufbereitung: Blüten nicht waschen , nur vorsichtig ausschütteln – so bleibt Pollenaroma erhalten. Grüne Hüllblätter entfernen reduziert Bitternoten.
Verwechslungen? Der Gewöhnliche Löwenzahn ( Taraxacum officinale ) ist gut kenntlich. Details im Pflanzenporträt Löwenzahn.

Zutaten & Equipment (für ca. 6–7 kleine Flaschen à 200 ml)

  • Blüten: 200–300 frisch geöffnete Löwenzahnblüten (locker gepflückt, ohne Stiele und möglichst ohne grüne Kelchanteile)
  • Wasser: 1,5 l
  • Zucker: 1,2–1,5 kg (je mehr Zucker, desto höher die Haltbarkeit)
  • Zitrone: 2 Bio‑Zitronen (in Scheiben) oder 60 ml Zitronensaft
  • Optional: 1 Bio‑Orange (Scheiben) oder ½ Vanilleschote
  • Equipment: Großer Topf, feines Sieb + Tuch, Kochlöffel, Trichter, sterile Glasflaschen (Bügel/Schraub), Etiketten
Steril arbeiten: Flaschen heiß spülen, ggf. im Ofen nachtrocknen (120 °C, 10–15 min). Deckel separat mit kochendem Wasser übergießen. Details: Hygiene‑Regeln.

Rezept – Schritt‑für‑Schritt

1) Blütenauszug (24–48 h)

  1. Blüten zügig verlesen, grüne Hüllblätter weitgehend entfernen (reduziert Bitterkeit).
  2. Wasser mit Zitronenscheiben (und optional Orangen) aufkochen, über die Blüten gießen. Abgedeckt 24–48 h kühl ziehen lassen. Gelegentlich umrühren.

Tipp: 24 h ergeben ein feines, blumiges Aroma; 48 h intensiver und dunkler. Teste, was dir besser schmeckt.

2) Filtern & Klären

  1. Ansatz durch ein feinmaschiges Sieb und anschließend durch ein sauberes Tuch abseihen.
  2. Blüten vorsichtig ausdrücken (nicht quetschen – das bringt Bitterstoffe).

Optional: Für besonders klaren Sirup nochmal durch einen Kaffeefilter laufen lassen.

3) Einkochen zur Sirupkonsistenz

  1. Gefilterten Auszug abmessen, in den Topf geben.
  2. Zucker einrühren (Start: 1,2 kg auf 1,5 l Auszug). Unter Rühren aufkochen.
  3. Bei mittlerer Hitze einkochen lassen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist (ca. 30–60 min). Gelegentlich abschäumen.

Konsistenztest: Tropfen auf kalten Teller geben – wenn er langsam fließt und Fäden zieht, ist er honigartig.

4) Heiß abfüllen & etikettieren

  1. Sirup sprudelnd heiß in sterile Flaschen füllen, sofort verschließen.
  2. Flaschen 5 Minuten auf den Kopf stellen (Schraubdeckel) oder stehen lassen (Bügelflaschen).
  3. Nach dem Abkühlen etikettieren (Inhalt, Datum, Mischung, ggf. „gekühlt lagern“ bei Low‑Sugar).

Etiketten‑Inhalt: „Löwenzahn‑Sirup | 04/2025 | 1,2 kg Zucker/1,5 l Auszug | 1:6 mischen | geöffnet kühl“ – Vorlagen: Etiketten‑Vorlagen.

Haltbarkeit & Lagerung

  • Ungeöffnet: Kühl & dunkel 6–12 Monate(bei hoher Zuckerkonzentration und sauberem Arbeiten).
  • Geöffnet: 2–6 Wochen im Kühlschrank. Kleinere Flaschen verlängern die Nutzungszeit.
  • Low‑Sugar‑Variante: Deutlich kürzer haltbar → kühl lagern und innerhalb weniger Wochen verbrauchen oder portionsweise einfrieren(Eiswürfel).
  • Zeichen von Verderb: Trübung, Schimmel, Gärblasen, „brotiger“ Geruch → entsorgen.
Lagerung: Immer dunkel, kühl, trocken. Flaschen nach dem Gebrauch sauber halten. Mehr: Lagerungs‑Tipps.

Varianten & Aromen

Orange & Vanille

Orange: 1 Bio‑Orange in Scheiben zum Ansatz – runder, leicht marmeladiger Ton. Vanille: ½ aufgeschlitzte Schote beim Einkochen – desserttauglich.

„Goldener“ Sirup (klar & hell)

Nur gelbe Blütenblätter(ohne grüne Kelchanteile) verwenden, kurze Auszugszeit (24 h), heller Zucker, wenig karamellisieren.

Low‑Sugar & Einfrieren

Zucker z. B. auf 800 g reduzieren → kürzere Haltbarkeit. In Eiswürfelformen einfrieren, nach Bedarf entnehmen.

Gelee‑Variante

Blütenauszug mit Zitronensaft, Gelierzucker 2:1 nach Packungsangabe kochen → streichfähiges Löwenzahn‑Gelee.

Zuckerarten im Vergleich: Haushaltszucker konserviert am zuverlässigsten. Rohrohrzucker bringt Karamellnoten, macht dunkler. Honig als Teilersatz ist aromatisch, verkürzt aber die Haltbarkeit und ist nichts für Babys < 1.

So verwendest du Löwenzahn‑Sirup

  • Aufs Brot: Wie Honig, pur oder mit Nussmus.
  • Im Tee: 1–2 TL pro Tasse, z. B. mit Wildkräuter‑Tees.
  • Dessert: Über Joghurt, Porridge, Pfannkuchen, Waffeln.
  • Getränke: 1:6 mit Wasser, mit Zitrone & Eis als Limo.
  • Backen: Als Zuckersirup‑Ersatz in Rührteigen (etwas Mehl anpassen).
  • Geschenk: Kleine Flaschen mit Etikett, Band & Frühlingsgruß.
Pairings: Passt großartig zu Zitronen‑/Orangenabrieb, Zimt, Vanille, Kräuterzucker oder Kräutersalz (für herzhafte Glasuren).

Fehler beheben (Troubleshooting)

Sirup kristallisiert

Kein Verderb: sanft erwärmen und rühren, bis Kristalle sich lösen. Vorbeugung: Zucker vollständig lösen, 1–2 Min. länger kochen.

Sirup wird bitter

Ursachen: Zu viel Grün (Kelch), zu langes Ausziehen, zu starkes Kochen. Lösung: Mehr Zitronensaft, mit Wasser leicht verdünnen, kürzer ziehen lassen.

Zu dünn / zu dick

Zu dünn: Länger einkochen. Zu dick: Mit heißem Wasser portionsweise verdünnen, kurz aufkochen, wieder heiß abfüllen.

Trüb / Schaum

Abschöpfen, ggf. fein filtern. Sauberes Arbeiten verbessert Klarheit & Haltbarkeit.

Saison, Ethik & Standortwahl

Löwenzahn ist wichtige Insektennahrung. Pflücke maßvoll, verteilt an verschiedenen Stellen und ohne den Bestand zu schwächen. Bevorzuge reich blühende Flächen abseits stark frequentierter Wege. Wer einen Garten hat, kann gezielt ein Beet „verwildern“ lassen.

  • Saisonverlauf: Erste Blüten im April, Hauptblüte im Mai, ggf. Nachblüte im Spätsommer.
  • Monatsseiten: Ideen & Sammelkalender im April und Mai.
  • Nachhaltigkeit: Nimm nur, was du verarbeitest. Blüten sauber transportieren (Korb/Tuch), nicht quetschen.

Etikett‑Ideen & Geschenke

Beschrifte deine Flaschen direkt nach dem Abfüllen. Das hilft beim Vorrats‑Management und macht Geschenke persönlicher.

  • Pflichtangaben: Inhalt („Löwenzahn‑Sirup“), Datum/Monat, Zucker‑Auszugs‑Verhältnis, Hinweise („geöffnet kühl“, bei Low‑Sugar „bald verbrauchen“).
  • Extras: Ernteort (Wiese/Region), Aroma (Orange/Vanille), Mischverhältnis für Limo (z. B. 1:6).
  • Vorlagen: Kostenlose Templates: Etiketten‑Vorlagen.

FAQ – häufige Fragen

Kann ich den Zucker reduzieren?

Ja – aber weniger Zucker = kürzere Haltbarkeit. Low‑Sugar bitte kühl lagern und zügig verbrauchen oder in Eiswürfeln einfrieren.

Geht das Rezept auch mit Honig statt Zucker?

Du kannst einen Teil des Zuckers durch Honig ersetzen (Aroma!), die Haltbarkeit sinkt jedoch. Kein Honig für Babys < 1 Jahr.

Muss ich Zitronensäure verwenden?

Nein, Bio‑Zitronen (Saft/Scheiben) reichen aus. Säure stabilisiert und balanciert die Süße.

Wie verhindere ich Bitterkeit?

Grüne Kelchanteile entfernen, Auszugszeit auf 24 h begrenzen, Blüten nicht auspressen, moderat einkochen.

Wie sterilisiere ich Flaschen richtig?

Heißes Spülprogramm + im Ofen 120 °C 10–15 min nachtrocknen oder kochendes Wasser nutzen. Details: Hygiene‑Regeln.

Wie lange hält sich der Sirup?

Ungeöffnet kühl & dunkel 6–12 Monate, geöffnet im Kühlschrank 2–6 Wochen – je nach Zuckergehalt und Sauberkeit.

Verwandte Anleitungen:

Rechtlicher Hinweis

Dieser Beitrag dient der Information und Inspiration. Er ersetzt keine medizinische Beratung. Herstellung und Verwendung erfolgen in eigener Verantwortung. Achte auf Hygiene, Lagerung, Haltbarkeit und individuelle Verträglichkeiten (z. B. Allergien). Bei Unsicherheiten, Schwangerschaft, Stillzeit, Kindern oder Vorerkrankungen bitte fachlichen Rat einholen.