Kamille – Sanfte Heilpflanze für Magen, Haut & Seele
Botanik & Herkunft
Die Echte Kamille ( Matricaria chamomilla ) gehört zur Familie der Korbblütler. Sie wächst auf nährstoffreichen Böden, oft an Feldrändern und auf Brachflächen. Ihre weißen Zungenblüten mit gelbem Zentrum und ihr charakteristischer Duft machen sie unverwechselbar.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Die Kamille enthält ätherisches Öl mit Bisabolol und Matricin, Flavonoide, Schleimstoffe und Cumarine. Diese wirken entzündungshemmend , krampflösend, antibakteriell und beruhigend – besonders bei Magen-Darm-Beschwerden , Hautreizungen und nervösen Zuständen.
Anwendungen in der Hausapotheke
Kamillentee gehört zur Grundausstattung jeder natürlichen Hausapotheke. Er lindert Magenschmerzen, unterstützt bei Einschlafproblemen und kann auch äußerlich bei Hautproblemen und Schleimhautentzündungen eingesetzt werden.
Küche & Pflege
Kamille wird zwar selten in der Küche verwendet, ihr ätherisches Öl ist jedoch Bestandteil vieler Pflegeprodukte. Besonders empfindliche Haut profitiert von ihrer Wirkung. Auch als Badezusatz bei gereizter Haut oder zum Stressabbau ist sie beliebt.
Volksglaube & Brauchtum
Im Volksglauben galt die Kamille als Pflanze des Lichts. Sie wurde bei Sonnenwendfeiern gepflückt und sollte Haus und Stall reinigen. Man sagte ihr nach, sie bringe Frieden und Harmonie ins Haus.
Kamille im Garten & Anbau
Die Kamille ist einfach im Hausgarten zu kultivieren. Sie bevorzugt sonnige Lagen und lockeren Boden. Wer sie aussät, sollte beachten: die Samen sind Lichtkeimer. Die Blüten werden geerntet, sobald sie voll geöffnet sind, und möglichst schonend getrocknet.
Fazit
Die Kamille ist eine der sanftesten, aber wirkungsvollsten Heilpflanzen. Ihr breites Wirkungsspektrum, ihre gute Verträglichkeit und ihre lange Geschichte machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Kräuter-Hausapotheke.
Quellen (Auswahl)
- "Pflanzenheilkunde für Körper und Seele" – M. Baumgartner
- "Heilpflanzen Europas" – Mannfried Pahlow
- Apotheken Umschau, 2022