Hinweis / Disclaimer:
Die folgenden Inhalte dienen der allgemeinen Information über Heilpflanzen und deren traditionelle Anwendungen. Sie ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Therapie. Bei anhaltenden, schweren oder sich verschlechternden Beschwerden, in Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern oder bei bestehenden Vorerkrankungen ist immer eine ärztliche Abklärung notwendig.

Werbung mit Heilversprechen ist in Deutschland nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG) unzulässig. Alle Angaben müssen sachlich, korrekt und ohne Erfolgszusage erfolgen.

Hausapotheke

Haut & Wundheilung – die natürliche Hausapotheke mit Kräutern

Sanfte Pflege, schnelle Hilfe, selbstgemacht. Diese Seite bündelt alles, was du für die natürliche Haut‑ und Wundpflege brauchst – von bewährten Kräutern wie Ringelblume und Johanniskraut bis zu schnellen Anwendungen mit Spitzwegerich und Breitwegerich. Mit klaren Rezepten, Sicherheitstipps und Links zu den passenden Detailseiten.

Nutze diese Seite als praktischen Einstieg und als Baustein deiner eigenen Hausapotheke. Für den Gesamtüberblick verlinken wir auf Gesundheit → Hausapotheke , Begriffe erklären wir im Gesundheits‑Glossar , und mit der Anleitung Hausapotheke zum Nachbauen stellst du dir ein schlaues Grundset zusammen.

So nutzt du diese Seite

Du bekommst einen klaren Fahrplan: erst die Grundlagen (Haut, Wundarten, Hygiene), dann die wichtigsten Kräuter, danach alltagstaugliche DIY‑Rezepte – vom Wundspray bis zur Heilsalbe – plus Tabellen, Saison‑Hinweise und FAQs.

Wichtig: Diese Inhalte dienen der Information und ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei stark verschmutzten, tiefen, stark blutenden, entzündeten oder schlecht heilenden Wunden sowie bei Tierbissen, Verbrennungen, Diabetes, Blutgerinnungsstörungen, Schwangerschaft und bei Kindern: bitte ärztlichen Rat einholen.

📑 Inhaltsverzeichnis

Grundlagen: Wie Wundheilung funktioniert – und was du beachten solltest

Die Haut ist dein größtes Organ. Sie schützt dich, reguliert Temperatur und ist Teil des Immunsystems. Wird sie verletzt, läuft die Heilung in Phasen ab: Blutstillung, Entzündung (Aufräumen), Neubildung (Gewebe wächst), Reifung (Narbe stabilisiert sich). Mit Ruhe, Sauberkeit und der richtigen Pflege unterstützt du diesen Prozess – Pflanzen können ergänzen, aber nicht ersetzen.

Wann zur Ärztin / zum Arzt?

  • Tiefe, stark blutende, klaffende oder stark verschmutzte Wunden; Tier‑ und Menschenbisse.
  • Zeichen einer Infektion: starke Rötung, pochender Schmerz, Wärme, Eiter, Fieber, rote Streifen, Lymphknotenschwellung.
  • Verbrennungen, Verätzungen, chronische Wunden (z. B. bei Diabetes), Wunden im Gesicht, an Gelenken oder im Genitalbereich.

Hygiene & Material – dein Basis‑Set

  • Saubere Hände, desinfizierte Pinzette/Schere, sterile Kompressen, Pflaster, elastische Binde.
  • Sanfte Reinigung mit sauberem Wasser; groben Schmutz vorsichtig entfernen.
  • Bei DIY‑Zubereitungen: beachte Hygiene‑Regeln , Etiketten & Lagerungstipps.
Selbstgemacht – aber sicher: Alkoholische Tinkturen können auf frischen Wunden brennen und sind eher für Wundränder oder intakte Haut gedacht. Öle sind pflegend, aber nicht für nässende, frische Wunden geeignet. Bei Unsicherheit orientiere dich an Gesundheit → Hausapotheke und frag medizinisch Fachkundige.

Kräuter für Haut & Wundheilung – bewährt & praxisnah

Ringelblume (Calendula officinalis)

Die „Hautfreundin“ schlechthin. In der traditionellen Pflanzenkunde gilt sie als wohltuend für gereizte, trockene, rissige Haut und zur Unterstützung der Wundheilung. Klassische Formen sind Ölauszug, Tinktur (nur äußerlich verdünnt) und Salbe. Perfekt für Lippenpflege, kleine Risse, leichte Schürfungen und als Umschlag.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der „Wiesenpflaster“-Klassiker: frisches, sauberes Blatt angequetscht auf kleine Kratzer, Insektenstiche oder Schürfungen legen. Angenehm kühlend; traditionell zur Beruhigung der Haut. Für unterwegs unschlagbar – und in vielen Wiesen zu finden.

Breitwegerich (Plantago major)

Robuster Verwandter des Spitzwegerichs. Breitere Blätter eignen sich gut als Umschlag bei größeren Flächen (z. B. Scheuerstellen). Ebenfalls ein schnelles „grünes Pflaster“ – einfach Blatt anquetschen und auflegen.

Salbei (Salvia officinalis)

Traditionell für Mundschleimhaut und Hals (Spülungen, Gurgeln). Für die Hautpflege eignet sich ein milder Tee als Umschlag bei gereizter, fettiger oder zu Unreinheiten neigender Haut – nicht für tiefe Wunden, sondern für die umgebende Hautpflege.

Gundermann / Gundelrebe (Glechoma hederacea)

In der Volkskunde als würzstarkes „Küchenkraut mit Hausapotheken‑Charakter“ geschätzt; frische Blätter werden mancherorts auf kleine Schürfungen gelegt. Für die Hautpflege eher als Bestandteil in Kräuterölen/Salben in kleinen Mengen nutzen.

Begriffe unklar? Schau ins Gesundheits‑Glossar. Für dein Komplett‑Set an Basics: Hausapotheke zum Nachbauen.

DIY‑Rezepte & Anwendungen – Schritt für Schritt

Alle Rezepte sind als Orientierung gedacht. Passe Mengen an, arbeite sauber und beschrifte deine Zubereitungen (Inhalt, Datum). Wichtig: Für offene, nässende Wunden sind Öle/Salben nicht geeignet. Zuerst reinigen, ggf. ärztlich versorgen, dann später pflegen.

1) Ringelblumen‑Heilsalbe (Basis‑Balsam für trockene, rissige Haut)

Du brauchst: 90 ml Ringelblumen‑Ölauszug (z. B. Oliven‑/Rapsöl), 10 g Bienenwachs (oder 7–8 g für weichere Konsistenz; vegan: Candelilla‑/Carnaubawachs), saubere Tiegel.

  1. Ölauszug sanft erwärmen, Wachs einrühren bis geschmolzen.
  2. Optional 2–3 Tropfen Ringelblumen‑Tinktur (nur für äußerliche Anwendungen, gut verrühren).
  3. In saubere Tiegel füllen, auskühlen lassen, etikettieren.

Haltbarkeit: 6–12 Monate kühl & dunkel. Weiterführend: Kräuteröl herstellenSalbe rühren – Grundrezept.

2) Johanniskraut‑Öl (Rotöl) – Pflege für Narben & trockene Haut

Du brauchst: Frische rote Blüten/Knospen, Öl (Olive/Raps), sauberes Schraubglas.

  1. Blüten locker in Glas geben, mit Öl komplett bedecken.
  2. 2–4 Wochen dunkel ziehen lassen, täglich schwenken; filtrieren.
  3. Als Öl benutzen oder mit Wachs zur Salbe verarbeiten.

Hinweis: Nach Anwendung Sonne meiden (Photosensibilität). Nicht für frische, nässende Wunden. Weiterführend: Kräuteröl sicher herstellen.

3) Spitzwegerich‑Soforthilfe – „Wiesenpflaster“

Du brauchst: Ein frisches, sauberes Blatt.

  1. Blatt anquetschen (zwischen sauberen Fingern oder mit einem Löffel).
  2. Auf die gereinigte, kleine Stelle legen (Kratzer, Stich), kurz andrücken, nach einigen Minuten erneuern.

Für unterwegs ideal. Bei größeren Wunden bitte medizinische Versorgung.

4) Mildes Wund‑ & Pflegespray (für Wundränder & intakte Haut)

Du brauchst: Ringelblumen‑Tinktur, abgekochtes (abgekühltes) Wasser, Sprühflasche (Braunglas).

  1. Verdünnung z. B. 1:10 (1 Teil Tinktur : 10 Teile Wasser) ansetzen.
  2. Vor Gebrauch schütteln; auf die Wundumgebung sprühen (nicht in tiefe, frische Wunden).

Hinweis: Alkohol kann brennen; bei sensibler Haut stärker verdünnen. Weiterführend: Ringelblumen‑Tinktur.

5) Umschlag bei gereizter Haut (Ringelblume oder Salbei als Tee)

Du brauchst: 1–2 TL getrocknete Blüten/Blätter auf 250 ml heißes Wasser, 10 Min. ziehen, abkühlen lassen.

  1. Saubere Kompresse/Leinentuch im Tee tränken, sanft auflegen.
  2. 10–15 Min. belassen; 1–2× täglich wiederholen.

Hinweis: Nur äußerlich; bei Reizungen Anwendung stoppen.

6) Lippenbalsam (Ringelblume) – klein & alltagstauglich

Du brauchst: 10 g Ringelblumen‑Öl, 1 g Wachs, kleine Hülse/Tiegel.

  1. Öl erwärmen, Wachs schmelzen, abfüllen.
  2. Kühl fest werden lassen, beschriften.

Sanfte Pflege bei Trockenheit; nicht auf offene Lippenfissuren.

7) „Gartenkratzsalbe“ (Ringelblume + Wegerich)

Du brauchst: 60 ml Ringelblumen‑Öl, 30 ml Wegerich‑Öl (aus getrockneten Blättern), 9–10 g Wachs.

  1. Öle mischen, erwärmen, Wachs einrühren.
  2. Abfüllen, abkühlen, etikettieren.

Für kleine Schürfungen & rissige Hände nach der Gartenarbeit.

Qualität & Haltbarkeit: Achte auf sauberes Arbeiten und Beschriftung. Mehr dazu: Hygiene‑Regeln , Lagerungstipps , Etiketten‑Vorlagen. Für dein Gesamt‑Set: Hausapotheke zum Nachbauen.

Saison & Vorrat: Wann sammle ich was?

Viele Haut‑Klassiker findest du vom späten Frühling bis in den Herbst. Sammle nur an sauberen Orten, nie in Schutzgebieten, und nimm nur so viel wie du brauchst. Für saisonale Details nutze den Saisonfinder (Kräuter‑Monate).

Monat Kräuter & Projekte Hinweise
Mai–Juni Ringelblume sammeln → Öl/Tinktur; Salbei trocknen für Umschläge Schonend trocknen; Öl aus getrockneten Kräutern für Vorrat.
Juni–August Johanniskraut für Rotöl; Spitzwegerich frisch nutzen Rotöl lichtgeschützt lagern; Sonne nach Anwendung meiden.
August–Oktober Breitwegerich & Gundermann als kleine Ergänzer Nur saubere Standorte; kleine Mengen genügen.

Wirkstoff‑Tabelle: Kräuter – Anwendung – Sicherheit (kurz)

Kraut Typische Zubereitung Wofür (traditionell) Was beachten?
Ringelblume Ölauszug, Tinktur (äußerlich verdünnt), Salbe Trockene, rissige Haut; Wundränder, Umschläge Korbblütler‑Allergie möglich; sauber arbeiten
Johanniskraut Ölauszug (Rotöl), Salbe Narbenpflege, trockene Haut (geschlossene Haut) Photosensibilität: Sonne meiden nach Anwendung
Spitzwegerich Frisches Blatt, Tee für Umschläge Kratzer, Insektenstiche (Soforthilfe) Nur saubere Blätter; vorab sanft reinigen
Breitwegerich Frisches Blatt, Umschläge Schürfungen, Scheuerstellen Kein Ersatz bei tiefen Wunden
Salbei Tee‑Umschlag, Spülung (Mund) Ruhige Pflege der Umgebungshaut, Mundschleimhaut Nicht für tiefe Wunden; ätherische Öle mäßig
Gundermann Öl/Salbe in Mischung Kleine Ergänzung in Hautrezepturen In kleinen Mengen; auf Verträglichkeit achten

FAQ – häufige Fragen, kurz & klar

Darf ich Salbe auf eine frische, offene Wunde geben?

Nein. Öle/Salben sind für geschlossene oder abheilende Haut gedacht. Frische, nässende Wunden zuerst reinigen, ggf. medizinisch versorgen, dann später pflegend arbeiten. Orientierung: Hausapotheke (Übersicht).

Wie lange sind Tinkturen, Öle und Salben haltbar?

Tinkturen (40–70 % Alkohol) meist 2–5 Jahre; Öle/Salben 6–12 Monate – abhängig von Öl, Sauberkeit, Lagerung. Mehr dazu: Hygiene‑Regeln & Lagerungstipps.

Johanniskraut‑Öl und Sonne – wie streng ist das?

Nach Anwendung bitte direkte Sonneneinstrahlung meiden (Photosensibilität möglich). Nutze das Öl abends oder bedecke die gepflegte Stelle.

Ich reagiere empfindlich – wie teste ich neue Produkte?

Kleinen Patch‑Test in der Armbeuge durchführen (24 h beobachten). Bei Rötung/Jucken nicht weiter anwenden. Bei bekannter Korbblütler‑Allergie Ringelblume meiden.

Kann ich statt Alkohol auch Honig, Glycerin oder Essig verwenden?

Für die Hautpflege werden meist Ölauszüge/Salben oder verdünnte Tinkturen genutzt. Glycerite und Oxymel können spannend sein, stehen hier aber nicht im Fokus. Für Küchen‑/Vorratsthemen siehe die jeweiligen Seiten unter Kräuteressig und Co.

Welche Grundausstattung brauche ich?

2–3 saubere Tiegel (20–50 ml), Braunglasfläschchen mit Tropfer/Sprüher, Trichter, Filtertuch, Etiketten, etwas Bienen‑ oder Pflanzenwachs, gutes Öl, saubere Kompressen – und 2–3 bewährte Kräuter. Hilft: Hausapotheke zum Nachbauen.

Rechtlicher Hinweis

Dieser Ratgeber dient der Information und Inspiration. Er ersetzt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Herstellung und Anwendung erfolgen in eigener Verantwortung. Achte auf Hygiene, Lagerung, Haltbarkeit und individuelle Verträglichkeiten(z. B. Allergien). Bei Unsicherheiten, Schwangerschaft, Stillzeit, Kindern, Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme bitte medizinischen Rat einholen. Mehr zum Rahmen findest du unter Gesundheit → Hausapotheke und im Glossar.

Warum ich diese Seite aufgebaut habe

Ich habe erlebt, wie sich Rheuma anfühlt – und wie machtlos man sich fühlt, wenn nichts mehr hilft. Statt mich aufzugeben, habe ich meinen Weg gesucht: mit ehrlicher Ernährung, alten Hausmitteln und einem Leben, das besser zu mir passt. Genau deshalb teile ich hier meine Erfahrungen – nicht als Anleitung, sondern als ehrlichen Einblick für alle, die ebenfalls kämpfen.