Rotklee

Rotklee (Trifolium pratense): Erkennung, Anwendung, Tee & Blüten, Verwechslungen
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Beschreibung

Rotklee – vielseitiges Wiesen‑ & Küchenkraut mit kugeligen, purpurrosa Blütenköpfen; beliebt für Tee, Salate & als Insektenweide.

Botanische Einordnung

Rotklee, wissenschaftlich Trifolium pratense, gehört zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler/Leguminosen). Typisch sind dreiteilige (trifoliate) Blätter häufig mit heller V‑Zeichnung, behaarte Stängel und kugelige Blütenköpfe aus vielen kleinen Schmetterlingsblüten in Rosa‑ bis Purpurtönen.

Vorkommen und Standort

Mehrjährig; verbreitet auf Wiesen, Wegrändern und Brachflächen. Bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen mit frischen, nährstoffreichen Böden. Blüte meist Mai–September.

Cluster bei Kräuterleben

Ein Schwerpunkt bei Wildkräutern (sicher erkennen) sowie in Rezepte & Küche und Vorrat & DIY (Tee, Blütenhonig/‑zucker, Sirup). Im Bestimmungstool steht er für dreiteilige Blätter mit V‑Zeichnung & kugelige Blütenköpfe.

Verwendungszweck

Hinweis: Lebensmittel & traditionelle Nutzung; ersetzt keine ärztliche Beratung. Herkunft & Sauberkeit beachten.

Innerliche Anwendung (Küche)

Frische Blüten & junge Blätter

Blütenköpfe zupfen und über Salate, Bowls oder Desserts streuen; junge Blätter sparsam in Kräuterquark/Butter geben (mild, leicht erbsig).

Blütenhonig/Blütenzucker

Saubere, trockene Blüten in Honig oder mit Zucker schichten; einige Tage ziehen lassen – aromatischer Vorrat zum Süßen & Dekorieren.

Teeaufguss

1–2 TL getrocknete Blüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 8–10 Minuten ziehen lassen, abseihen – klassischer Rotklee‑Tee.

Andere Anwendungen

Sirup/Oxymel

Blüten mit Wasser und Zucker (oder Honig/Essig beim Oxymel) ausziehen; als Basis zum Verdünnen oder für Desserts.

Keimlinge/Sprossen

Rotklee‑Samen (aus Lebensmittelqualität) keimen und die Sprossen frisch in der Küche verwenden.

Trocknen & Vorrat

Blüten schonend trocknen (40–50 °C) und lichtgeschützt lagern – für Tees & Mischungen.

Mehr zur Praxis: Rezepte & Küche · Vorrat & DIY

Medizinische Verwendung (traditionell)

Hinweis: historische/volksmedizinische Angaben; keine Empfehlung.

Traditionelle Einsatzgebiete

Volksmedizinisch als mildes Tee‑Kraut genutzt, u. a. in Frauen‑Teemischungen. Häufig genannt werden isoflavonhaltige Blüten; die Evidenz ist heterogen, Rotklee wird heute vor allem als Lebensmittel/Teekraut verwendet.

Innerliche Anwendung

Üblich als Tee oder kulinarische Zutat. Herkunft, Verarbeitungs‑ und Hygieneaspekte beachten; moderate Verwendung.

Äußerliche Anwendung

Selten: Blütenaufguss z. B. als milde Waschung.

Wirkstoffprofile im Überblick

  • Isoflavone (z. B. Formononetin, Biochanin A, Daidzein, Genistein) – phytoöstrogene Eigenschaften (Diskussionsstand)
  • Flavonoide & Anthocyane – antioxidative Begleitstoffe
  • Gerbstoffe – adstringierend
  • Saponine – schäumend, begleitende Pflanzenstoffe

Weiterführend: Pflanzenkunde

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil des Rotklees

Inhaltsstoff Kategorie Menge (%)
Isoflavone (Formononetin, Biochanin A, Daidzein, Genistein) Phytoöstrogene / Isoflavone variabel
Flavonoide/Anthocyane Sekundäre Pflanzenstoffe variabel
Saponine Saponine variabel
Gerbstoffe Gerbstoffe variabel
Mineralstoffe & Vitamine (u. a. K, C) Mikronährstoffe jahreszeitlich schwankend
  • Isoflavone: phytoöstrogen diskutiert; moderat & situationsgerecht verwenden
  • Flavonoide/Anthocyane: antioxidative Begleitstoffe, farbgebend
  • Saponine: begleitende Stoffgruppe
  • Gerbstoffe: adstringierend
  • Mikronährstoffe: Gehalte variieren je nach Standort & Ernte

Gehalte schwanken je nach Standort, Erntezeit und Verarbeitung.

DIY‑Rezepte – Rotklee‑Tee & Blütenhonig

Hinweis: Hygiene, saubere Standorte & sichere Bestimmung beachten.

Klassischer Rotklee‑Tee

  1. 2 gehäufte TL getrocknete Rotklee‑Blüten in eine Tasse geben.
  2. Mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 8–10 Minuten ziehen lassen.
  3. Abseihen und nach Geschmack mit Honig verfeinern.
  4. Für Mischungen mit Melisse/Minze kombinieren.
💡 Tipp: Blüten vor dem Trocknen nur kurz luftig ausbreiten – die Farbe bleibt so schöner.

Rotklee‑Blütenhonig/‑zucker

  1. Trockene Blüten locker in ein sauberes Glas füllen.
  2. Mit flüssigem Honig übergießen (oder lagenweise mit Zucker schichten).
  3. Einige Tage ziehen lassen; kühl & dunkel lagern.
💡 Tipp: Kleine Gläser verwenden – so bleibt das Aroma frischer.

Sirup/Oxymel‑Ansatz

  1. Blüten mit heißem Wasser übergießen, 12–24 h kalt ziehen lassen; abseihen.
  2. Mit Zucker zu Sirup einkochen (oder 1:1 mit Honig/Apfelessig als Oxymel mischen).

Weitere Ideen: Vorrat & DIY · Rezepte & Küche

Nachhaltigkeit & Sammelregeln

Grundinfo

Rotklee ( Trifolium pratense ) ist eine wichtige Insektenweide. Blüten nur maßvoll ernten und stets genügend für Bestäuber stehen lassen.

Sammelregeln

  • Standortwahl: unbelastete Wiesen meiden, die frisch gedüngt/gespritzt sind; Abstand zu Straßen.
  • Erntemenge: maximal ein Drittel pro Standort; Blütenköpfe einzeln abzupfen.
  • Zeitpunkt: trockene Witterung, später Vormittag; voll erblühte, frische Köpfe.
  • Trocknung: luftig & schattig; nicht pressen.
  • Recht: Schutzgebiete & Privatflächen beachten.
💡 Mehr Nachhaltigkeit: Eigenen Rotklee im Garten aussäen – wertvoll für Boden & Insekten.

Planung & Saison: Saisonfinder Wildkräuter · Kräuter nach Monaten

Verwechslungsgefahr / ähnliche Pflanzen

Kategorie: Wildkräuter · Küche & Tee · sichere Bestimmung

Ähnliche & mögliche Verwechslungen

  • Weißklee( Trifolium repens ) – kleinere, weiße Blütenköpfe; essbar, milder.
  • Hopfen‑/Steinklee( Trifolium dubium / Melilotus officinalis ) – andere Blütenstände/Blattform; Steinklee duftet nach Heu (Cumarin).
  • Sauerklee( Oxalis spp. ) – herzförmige Blättchen, sauerer Geschmack; andere Gattung.

⚠️ Hinweis

Kein typischer gefährlicher Doppelgänger – dennoch Blattform (dreiteilig, V‑Zeichnung) & Blütenköpfe prüfen. Mehr dazu: Giftpflanzen & Verwechslungen

Kombinationen mit Rotklee

Rotklee passt in Tee‑ & Küchenmischungen hervorragend zu:

  • Melisse & Minze – frische, milde Tees
  • Linden‑ & Holunderblüten – blumig, für Frühlingsmischungen
  • Zitronenschale – hebt das Aroma im Tee/Sirup
  • Honig – rundet die leichten Blütennoten ab

Mehr Kräuter entdecken: Pflanzen‑Übersicht

Artenschutz‑Hinweis & Kommission E‑Monographien

Artenschutz & Sammelregeln

Bestände schonen, Blüten nur maßvoll pflücken, in Schutzgebieten nicht sammeln. Im Garten fördert Rotklee die Bodenfruchtbarkeit.

Mehr Hintergründe: Pflanzenkunde

Kommission E

Für Rotklee liegt keine Kommission‑E‑Monographie vor; Nutzung vorwiegend als Lebensmittel/Teekraut.

Wesentliche Hinweise

  • Fokus auf sichere Bestimmung, maßvolle Verwendung & individuelle Verträglichkeit (Isoflavone beachten).

Bezugsmöglichkeiten & Einkauf

Rotklee ist saisonal frisch zu finden; getrocknete Blüten und Saatgut/Jungpflanzen sind im Handel erhältlich.

Formen

  • Getrocknete Blüten: für Tee & Mischungen.
  • Topf/Jungpflanzen/Saatgut: für naturnahe Beete & Wiesen.
  • Vorrat: Blütenhonig/‑zucker, Sirup, Tee.

Beim Kauf achten

  • Qualität: reine, aromatische Blüten; sauber getrocknet.
  • Herkunft: bevorzugt Bio‑Anbau oder zertifizierte Wildsammlung.
  • Lagerung: lichtgeschützt, trocken, luftdicht.
Praxis: Regionale Kräuterhöfe & Gärtnereien bieten Blüten & Saatgut in Saison.

Persönliche Erfahrung

Rotklee‑Blüten als mild‑blumige Note im Kräutertee – und im Sommer ein Löffel Blütenhonig über Joghurt: schlicht, aromatisch, schnell gemacht.

Volksglaube, Brauchtum & alte Namen

Dreiblättrige Kleeblätter gelten als Sinnbild für Glück & Schutz; in Wiesenkränzen und als Futterpflanze traditionell geschätzt.

Alte Namen: Wiesen‑Klee, Rot‑Klee, Trifolie.

Mehr Tradition & Geschichten: Vergessene Heilpflanzen · Zeitreise

Nebenwirkungen & rechtlicher Hinweis

Rotklee ist als Lebensmittel meist gut verträglich. Aufgrund enthaltener Isoflavone ist individuelle Vorsicht angebracht; bei spezifischen Vorerkrankungen Rücksprache halten.

Bitte beachten:
  • Hormonabhängige Erkrankungen oder Therapien (ärztlich klären).
  • Schwangerschaft/Stillzeit: vorsichtige, zurückhaltende Verwendung bzw. Rücksprache.
  • Allergien/Unverträglichkeiten gegen Hülsenfrüchtler berücksichtigen.

Bei Unsicherheit nicht verwenden. Diese Seite ersetzt keine medizinische Beratung.

Rechtlicher Hinweis: Informationen aus überlieferten Anwendungen sowie öffentlich zugänglichen Quellen; keine medizinische Beratung.

FAQ – Häufige Fragen

Wie erkenne ich Rotklee sicher?

Dreiteilige Blätter mit oft heller V‑Zeichnung, behaarte Stängel, kugelige purpurrosa Blütenköpfe. Standort (Wiesen) & Blüte prüfen.

Kann ich Rotklee roh essen?

Ja, Blüten & zarte Blätter sparsam in Salaten/Butter; nur aus sauberen Beständen und gut gereinigt.

Wobei wird Rotklee traditionell eingesetzt?

Vor allem als Tee‑/Lebensmittel; volksmedizinische Angaben existieren, moderne Evidenz ist heterogen.

Wie trockne ich die Blüten?

Schattig & luftig ausbreiten oder bei 40–50 °C trocknen; lichtgeschützt lagern.

Lässt sich Rotklee im Garten anbauen?

Ja, sonnig bis halbschattig, nährstoffreiche Böden; wertvolle Insekten‑ & Bodenpflanze.

Kooperations‑Tipps & Hausapotheke: Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter & Nährstoffmangel · Wildkräuter

Quellenangabe & weiterführende Seiten

Trifolium pratense. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. (Abruf: 29. Juli 2025)

Weiterführend auf Kräuterleben: Start · Pflanzen‑Übersicht · Pflanzenkunde · Gesundheit & Hausapotheke · Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter‑Zahnpasta selbst machen

Autor: Kräuterleben Redaktion · Qualitätsprüfung: intern · Zuletzt aktualisiert: 22.08.2025

Hinweis: Die nachfolgenden Informationen basieren auf externen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Sie stellen KEINE Empfehlung dar, die Pflanze in der beschriebenen Weise zu verwenden. Jede Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt nicht die Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

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