Kapuzinerkresse ( Tropaeolum majus ) – Steckbrief & Bestimmen

🔎 Cluster-Bezug: Für sichere Erkennung und Verwechslungscheck nutze das Tool Bestimmen. Unten findest du die wichtigsten Feldmerkmale der Kapuzinerkresse – hilfreich für Heilpflanzenkunde, essbare Blüten und den Selbstversorgergarten.

Steckbrief (kompakt & präzise)

  • Familie / Gattung: Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae), Gattung Tropaeolum
  • Lebensform: Einjährige, krautige Pflanze
  • Wuchs: Rankend oder kriechend, 30–300 cm lang, abhängig von der Sorte
  • Blätter: Rundlich, schildförmig, lang gestielt, glatt, sattgrün
  • Stängel: Saftig, hohl, weich, meist verzweigt
  • Blüten: Leuchtend gelb, orange oder rot, mit Sporn und fünf Blütenblättern
  • Blütezeit: Juni–Oktober
  • Früchte: Dreiteilig, enthält runzelige Samen
  • Standort: Sonnig bis halbschattig, humusreiche, mäßig nährstoffreiche Böden
  • Verbreitung: Ursprünglich aus Südamerika, weltweit kultiviert
  • Besonderheit: Alle Pflanzenteile essbar, reich an Senfölen mit antibiotischer Wirkung

Bestimmen im Gelände (ausführliche Beschreibung)

Die Kapuzinerkresse ist leicht zu erkennen: Große schildförmige Blätter, auffällig leuchtende Blüten mit Sporn und ein würziger, kresseähnlicher Geschmack sind typisch.

  1. Habitus & Höhe: Kriechend oder kletternd, in Beeten und an Zäunen; Höhe/Länge bis 3 m.
  2. Blätter: Rund, schildförmig, lang gestielt, mit zentralem Blattansatz.
  3. Stängel: Saftig, weich, verzweigt, oft kriechend.
  4. Blüten: Gelb, orange, rot oder mehrfarbig, mit Sporn, ca. 4–6 cm groß.
  5. Früchte: Dreiteilig, grün, reifen zu runzeligen Samen.
  6. Standort: Beete, Balkonkästen, Rankgerüste; bevorzugt sonnig.
  7. Besonderheiten: Senfölhaltig, essbar, dekorativ und heilkundlich geschätzt.

Verwechslungsgefahr:

  • Kapuzinerkresse-Zwergformen – sehen identisch aus, bleiben aber deutlich kleiner.
  • Wildformen von Tropaeolum – ähnliche Blütenform, aber oft kleiner und mit anderen Farben.

Kapuzinerkresse im Kräuterjahr – Saisonlogik & Praxisfenster

🌿 Cluster-Bezug: Entdecke die Kapuzinerkresse im Jahresverlauf im Kräuterjahr. Diese farbenfrohe, essbare Heilpflanze bringt nicht nur Würze in die Küche, sondern liefert auch wertvolle Inhaltsstoffe für die Gesundheit.

Jahresverlauf der Kapuzinerkresse

  • Frühjahr (April–Mai): Aussaat ins Freiland nach den Eisheiligen oder Voranzucht auf der Fensterbank. Keimt schnell bei warmen Temperaturen.
  • Frühsommer (Juni): Erste kräftige Blätter ernten – frisch für Salate, Kräuterquark oder als natürliche Vitaminquelle.
  • Sommer bis Herbst (Juli–Oktober): Hauptblütezeit mit leuchtend orange-, gelb- oder rotfarbenen Blüten. Blätter, Blüten und unreife Samen sind essbar.
  • Spätherbst/Winter (November–März): Pflanze stirbt bei Frost ab. Samen rechtzeitig sammeln und trocken lagern für die nächste Saison.

💡 Redaktioneller Tipp: Auf der Übersicht Kräuterjahr lassen sich drei feste Saisonpunkte für Kapuzinerkresse eintragen:
Mai: „Aussaat ins Freiland“
Juli: „Blüten- & Blatternte für Küche & Gesundheit“
Oktober: „Samen ernten & lagern“

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus): Erkennung, Anwendung, Pesto & Salz, Verwechslungen
Desktop: Wichtige Bereiche sind bereits geöffnet.

Beschreibung

Kapuzinerkresse – pfeffrig‑scharfes Gartenkraut für Küche & Vorrat; sicher erkennen (runde schildförmige Blätter, Blüten mit langem Sporn)!

Botanische Einordnung

Kapuzinerkresse, wissenschaftlich Tropaeolum majus, gehört zur Familie der Tropaeolaceae (Kapuzinerkressengewächse). Typisch sind runde, schildförmige Blätter mit zentral ansetzenden Blattstielen, kriechend‑rankender Wuchs und leuchtende, gelbe bis orange‑rote Blüten mit charakteristischem Sporn.

Vorkommen und Standort

In Mitteleuropa vorwiegend als einjährige Zier‑ und Nutzpflanze kultiviert (frostempfindlich), seltener verwildert. Bevorzugt sonnige bis halbschattige, nährstoff‑ und humusreiche, eher gleichmäßig feuchte Standorte in Beet, Kasten oder Kübel. Erntezeit meist Mai–Oktober.

Cluster bei Kräuterleben

Ein Schwerpunkt bei Wildkräutern (Küchenkraut & Bestimmung der Merkmale) sowie in Rezepte & Küche und Vorrat & DIY (Pesto, Kräutersalz, Essig/Öl). Im Bestimmungstool steht sie für runde, schildförmige Blätter und gespornte Blüten.

Verwendungszweck

Hinweis: Lebensmittel & traditionelle Nutzung; ersetzt keine ärztliche Beratung. Nur aus sauberen Beständen ernten.

Innerliche Anwendung (Küche)

Frische Blätter & Blüten

Fein schneiden oder im Ganzen in Aufstriche, Salate, Butter, Sandwiches geben – pfeffrig‑scharfes Aroma; Blüten als farbige, essbare Deko.

Öl- & Essigansatz

Saubere, trockene Blätter/Blüten mit Öl oder mildem Essig ansetzen, kühl & dunkel lagern; ideal zum Verfeinern.

Kräutersalz/Pulver

Getrocknete Blätter/Blüten mit Salz vermahlen (siehe DIY) – praktisch für ganzjähriges Würzen.

Andere Anwendungen

Kapuzinerkresse‑Butter

Weiche Butter mit gehackten Blättern/Blüten, Salz & Zitrone verrühren; in Portionen einfrieren.

„Kapern“ aus Samenständen

Junge, grüne Samenstände in Salzlake/Essig einlegen – beliebter Kapernersatz (sparsam ernten).

Einfrieren

Blätter/Blüten fein hacken, in Eiswürfelbehälter mit etwas Öl/Wasser einfrieren – Aroma für Suppen & Saucen.

Mehr zur Praxis: Rezepte & Küche · Vorrat & DIY

Medizinische Verwendung (traditionell)

Hinweis: historische/volksmedizinische Angaben; keine Empfehlung.

Traditionelle Einsatzgebiete

Volksmedizinisch als scharfes Würzkraut beschrieben; in der Literatur werden scharf schmeckende Senföle (aus Glucosinolaten) als prägend genannt. Moderne Evidenz ist begrenzt – Kapuzinerkresse wird primär als Lebensmittel genutzt.

Innerliche Anwendung

Üblich in Speisen (frisch, Öl, Salz). Rohverzehr aus hygienisch unbedenklichen Beständen.

Äußerliche Anwendung

Kaum gebräuchlich.

Wirkstoffprofile im Überblick

  • Glucosinolate (v. a. Glucotropaeolin) – scharf schmeckende Vorstufen
  • Isothiocyanate (z. B. Benzylisothiocyanat, enzymatisch gebildet) – senföltypische Schärfe
  • Flavonoide & Anthocyane – antioxidative Begleitstoffe
  • Vitamin C & weitere Mikronährstoffe – frisch am höchsten

Weiterführend: Pflanzenkunde

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil der Kapuzinerkresse

Inhaltsstoff Kategorie Menge (%)
Glucosinolate (Glucotropaeolin) Schwefelverbindungen variabel
Isothiocyanate (Benzylisothiocyanat, enzymatisch) Abbauprodukte (Senföle) variabel
Flavonoide/Anthocyane Sekundäre Pflanzenstoffe variabel
Vitamin C Mikronährstoff jahreszeitlich schwankend
Mineralstoffe/Spurenelemente Mineralstoffe variabel
  • Glucosinolate: Vorstufen der Senföle; Aroma & Schärfe prägend
  • Isothiocyanate: entstehen enzymatisch (z. B. beim Schneiden/Quetschen)
  • Flavonoide/Anthocyane: Begleitstoffe; tragen zu Farbe/Aroma bei
  • Vitamin C: frisch am höchsten; schonend verarbeiten
  • Mineralstoffe: ergänzen den ernährungsphysiologischen Beitrag

Gehalte schwanken je nach Sorte, Standort, Erntezeit und Verarbeitung.

DIY‑Rezepte – Kapuzinerkresse‑Pesto & Kräutersalz

Hinweis: Hygiene & sichere Herkunft beachten.

Klassisches Kapuzinerkresse‑Pesto

  1. 50 g frische Blätter/Blüten waschen, gut trocknen, grob schneiden.
  2. Mit 40 g Nüssen/Kernen, 50 g Hartkäse (optional) und 120 ml Öl fein pürieren.
  3. Salz & Zitronensaft abschmecken; in saubere Gläser füllen, mit Öl bedecken.
  4. Kühl lagern; zügig verbrauchen oder einfrieren.
💡 Tipp: Käse erst beim Servieren zugeben → längere Haltbarkeit im Glas.

Kapuzinerkresse‑Kräutersalz

  1. Blätter/Blüten schonend trocknen (Dörrgerät/Backofen ~40–50 °C, Tür spaltbreit).
  2. Mit grobem Salz im Mixer pulsierend mahlen.
  3. Luftdicht & dunkel lagern; ideal zum Abschmecken.
💡 Tipp: Kleine Portionen anlegen – Aroma bleibt so frischer.

Ölansatz

  1. Trockengetupfte Blätter/Blüten mit mildem Öl bedecken; optional kurz blanchieren.
  2. 1–2 Wochen ziehen lassen, abseihen; kühl & dunkel lagern.

Weitere Ideen: Vorrat & DIY · Rezepte & Küche

Nachhaltigkeit & Sammelregeln

Grundinfo

Die Kapuzinerkresse ( Tropaeolum majus ) ist eine beliebte Garten‑ und Balkonpflanze. Ernte laufend – Blätter, Blüten und junge Samenstände frisch nutzen.

Sammelregeln

  • Herkunft: nur aus sauberen Gärten/Balkonen; Straßenrand & belastete Flächen meiden.
  • Nachhaltigkeit: Pflanzen nicht „kahl“ ernten – Bestäuberfreundlichkeit beachten.
  • Hygiene: sorgfältig waschen; frisch verarbeiten.
  • Recht: Privatflächen respektieren; in Parks nur mit Erlaubnis.
💡 Merkmals‑Check (mind. 2): runde, schildförmige Blätter (Stiel mittig), leuchtende Blüten mit Sporn, pfeffrig‑scharfer Geschmack.

Planung & Saison: Saisonfinder Wildkräuter · Kräuter nach Monaten

Verwechslungsgefahr / ähnliche Pflanzen

Kategorie: Gartenkraut · Küche · sichere Bestimmung

Ähnliche & mögliche Doppelgänger

  • Brunnenkresse( Nasturtium officinale ) – Namensähnlich, anderes Gewächs (Brassicaceae), Wasserpflanze; ebenfalls essbar, jedoch andere Merkmale/Standorte.
  • Zaunwinde/Gartenwinde( Convolvulus/Ipomoea ) – trichterförmige Blüten ohne Sporn, pfeilförmige Blätter (nicht schildförmig).
  • Kapuzinererbse (Zierform) – gelegentlich ähnlich im Wuchs, aber andere Blätter/Blütenstruktur; nicht als Ersatz nutzen.

⚠️ Hinweis

Bei Unsicherheit grundsätzlich nicht verwenden. Mehr dazu: Giftpflanzen & Verwechslungen

Kombinationen mit Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse passt in der Küche hervorragend zu:

  • Frischkäse & Quark – als pfeffrige Kräutercreme
  • Kartoffeln, Ei & Gemüse – als Butter, Öl oder Topping
  • Nüssen/Kernen – im Pesto
  • Zitrone – hebt das Aroma

Mehr Kräuter entdecken: Pflanzen‑Übersicht

Artenschutz‑Hinweis & Kommission E‑Monographien

Artenschutz & Sammelregeln

Gartenpflanze ohne besonderen Schutzstatus; dennoch Bestände im eigenen Beet/Balkon schonend ernten und Bestäuber fördern.

Mehr Hintergründe: Pflanzenkunde

Kommission E

Für Kapuzinerkresse ist keine eigenständige Kommission‑E‑Monographie bekannt; Nutzung primär als Lebensmittel.

Wesentliche Hinweise

  • Fokus auf sichere Erkennung & Küchenanwendung; medizinische Aussagen sind traditionell und begrenzt belegt.

Bezugsmöglichkeiten & Einkauf

Kapuzinerkresse ist als Saatgut, Jungpflanze und frisch aus dem eigenen Garten verfügbar; Blätter, Blüten und junge Samenstände sind essbar.

Formen

  • Frische Bundware: sofort verarbeiten oder kurzzeitig kühlen.
  • Topf/Jungpflanzen: sonnig bis halbschattig; gleichmäßig feucht halten.
  • Vorrat: getrocknete Blätter/Blüten, Kräutersalz, Ölansatz.

Beim Kauf achten

  • Frische: keine welken Blattspitzen; kräftige Farbe.
  • Herkunft: möglichst unbehandelte Ware; eigene Kultur bevorzugt.
  • Hygiene: saubere Verarbeitung & Lagerung.
Praxis: Regionale Märkte & Kräutergärtnereien bieten frische Bundware und Jungpflanzen in der Saison.

Persönliche Erfahrung

Ein bunter Salat mit Kapuzinerkresse‑Blüten und etwas Pesto – würzig, frisch und in Minuten gemacht. Kleine Portionen einfrieren, damit das Aroma erhalten bleibt.

Volksglaube, Brauchtum & alte Namen

Ursprünglich aus Südamerika (Andenraum) eingeführt, wurde die Kapuzinerkresse in Europa rasch zur beliebten Gartenpflanze. Der Name bezieht sich auf die blütenseitige „Kapuze“ (Sporn), die an die Kapuze eines Mönchs erinnert.

Alte Namen: Große Kapuzinerkresse, Garten‑Kapuzinerkresse; international „Nasturtium“ (engl.).

Mehr Tradition & Geschichten: Vergessene Heilpflanzen · Zeitreise

Nebenwirkungen & rechtlicher Hinweis

Möglich sind Magen‑Darm‑Reizungen oder individuelle Unverträglichkeiten (senföltypische Schärfe). Bei empfindlichem Magen, in Schwangerschaft/Stillzeit oder bei Grunderkrankungen zurückhaltend verwenden und ärztlich abklären.

Bitte beachten:
  • Nur aus sicherer, sauberer Herkunft verwenden; gründlich waschen.
  • Kinder & empfindliche Personen vorsichtig heranführen (scharfer Geschmack).
  • Nicht über längere Zeit in sehr großen Mengen verzehren.

Bei Unsicherheit nicht verwenden. Diese Seite ersetzt keine medizinische Beratung.

Rechtlicher Hinweis: Informationen aus überlieferten Anwendungen sowie öffentlich zugänglichen Quellen; keine medizinische Beratung.

FAQ – Häufige Fragen

Wie erkenne ich Kapuzinerkresse sicher?

Runde, schildförmige Blätter (Stiel mittig), kriechend‑rankender Wuchs, leuchtende Blüten mit langem Sporn, pfeffrig‑scharfer Geschmack.

Kann ich Kapuzinerkresse roh essen?

Ja, üblich in der Küche (Blätter, Blüten, junge Samenstände). Hygienisch einwandfreie Herkunft vorausgesetzt.

Wie vermeide ich Verwechslungen?

Nicht vom Namen täuschen lassen (Brunnenkresse ≠ Kapuzinerkresse). Auf schildförmige Blätter & gespornte Blüten achten; bei Unsicherheit stehen lassen.

Wie lange hält Pesto?

Frisch & sauber abgefüllt wenige Tage im Kühlschrank (mit Ölspiegel). Länger haltbar durch Einfrieren.

Lässt sich Kapuzinerkresse im Garten anbauen?

Ja, warm & hell (Sonne/Halbschatten), humos‑feucht; wächst im Beet, Kasten & Kübel, blüht lange und ist insektenfreundlich.

Kooperations‑Tipps & Hausapotheke: Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter & Nährstoffmangel · Wildkräuter

Quellenangabe & weiterführende Seiten

Tropaeolum majus. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. (Abruf: 29. Juli 2025)

Weiterführend auf Kräuterleben: Start · Pflanzen‑Übersicht · Pflanzenkunde · Gesundheit & Hausapotheke · Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter‑Zahnpasta selbst machen

Autor: Kräuterleben Redaktion · Qualitätsprüfung: intern · Zuletzt aktualisiert: 22.08.2025

Hinweis: Die nachfolgenden Informationen basieren auf externen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Sie stellen KEINE Empfehlung dar, die Pflanze in der beschriebenen Weise zu verwenden. Jede Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt nicht die Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

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