Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
Übersicht
Der Bergahorn ist ein mächtiger Laubbaum aus der Familie der Seifenbaumgewächse. Er prägt Wälder und Alleen in Mitteleuropa und wird oft als Park- und Straßenbaum gepflanzt. Neben seiner ökologischen Bedeutung liefert er wertvolles Holz und fand früher auch in der Volksheilkunde Anwendung.
Beschreibung
Acer pseudoplatanus kann bis 35 Meter hoch und mehrere hundert Jahre alt werden. Er hat eine breite Krone und eine graubraune, schuppig abblätternde Rinde. Die Blätter sind handförmig gelappt, groß und dunkelgrün. Im Frühjahr erscheinen hängende, gelbgrüne Blütenrispen, im Herbst reifen die typischen Flügelfrüchte („Nasenzwicker“).
Taxonomie
- Familie: Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
- Gattung: Acer
- Art: Acer pseudoplatanus L.
Erkennungsmerkmale
Typisch sind die großen, fünfteiligen Blätter mit gesägtem Rand. Die Blattunterseite ist oft leicht graugrün. Junge Triebe sind grün bis rötlich. Charakteristisch sind außerdem die paarweise stehenden Flügelfrüchte, die im Herbst vom Wind weit getragen werden.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Die Rinde enthält Gerbstoffe und etwas Zucker, während die Blätter reich an Chlorophyll sind. In der Volksheilkunde nutzte man Abkochungen der Rinde bei leichten Entzündungen.
Geschichte & Volksglaube
Der Bergahorn galt früher als Baum der Kraft und Beständigkeit. Er wurde oft an Höfen gepflanzt, um Haus und Stall zu schützen. In manchen Regionen glaubte man, dass das Vieh gesünder sei, wenn es unter Ahorn weidet.
Verwendungszweck
Holz & Handwerk
Das Holz des Bergahorns ist hell, hart und sehr gefragt für Möbel, Fußböden und Musikinstrumente. Es lässt sich gut polieren und hat eine schöne Maserung, was es besonders für Geigen- und Gitarrenböden wertvoll macht.
Medizinische Verwendung
Volksheilkundlich nutzte man Rindenabsud als Umschlag bei Hautproblemen. Heute spielt der Bergahorn in der Phytotherapie kaum mehr eine Rolle, ist aber ökologisch wichtig als Bienen- und Vogelnährbaum.
Ökologische Bedeutung
Bergahorn ist ein wichtiger Baum für Mischwälder. Er verbessert die Bodenstruktur mit seinem Laub und bietet Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum.
Giftigkeit
Für Menschen ist der Bergahorn völlig ungiftig. Achtung: Einige Ahornarten können für Pferde problematisch sein, besonders Keimlinge und Samen. Bergahorn steht hier im Verdacht, bei Massengenuss Vergiftungen auszulösen.
Anbau
Der Bergahorn ist robust, schnellwüchsig und eignet sich für Parks, Straßen und große Gärten. Er verträgt Frost, Wind und sogar städtische Bedingungen gut.
Standortansprüche
Bevorzugt frische bis feuchte, nährstoffreiche Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Er ist relativ unempfindlich gegen Luftverschmutzung und daher ein typischer Stadtbaum.
Verbreitung
Der Bergahorn ist in Mittel- und Südeuropa heimisch und wächst bevorzugt in Gebirgsregionen bis über 1500 m Höhe. Er wurde aber auch in vielen anderen Regionen eingebürgert.
Heilpflanzen-Steckbrief
- Name: Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Familie: Seifenbaumgewächse
- Blütezeit: April bis Mai
- Höhe: bis 35 m
- Verwendung: Holz für Möbel & Instrumente, früher Volksmedizin
Tipp für den Alltag
Wer Bergahorn im Garten pflanzt, lockt Bienen und Vögel an. Ein Laubhaufen unter dem Baum ist zudem ein perfektes Winterquartier für Igel und andere Kleintiere.
Häufige Fragen (FAQ)
Ist Bergahorn essbar?
Nein, weder Blätter noch Früchte werden gegessen. Sie sind aber auch nicht giftig für Menschen.
Wie schnell wächst der Bergahorn?
Er wächst relativ zügig, oft 30 bis 50 cm pro Jahr, je nach Standort.
Kann man Bergahorn als Hausbaum pflanzen?
Ja, aber er braucht Platz. Wegen seiner Größe ist er eher für große Grundstücke geeignet.
Quellen & Hinweise
- Wikipedia: Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Floraweb (floraweb.de)
- Info Flora Schweiz (infoflora.ch)
- Rote Liste Deutschland (rote-liste-zentrum.de)
Rechtlicher Hinweis
Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Informationen ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.