Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Merkmale, Nutzung & Bedeutung

Der Bergahorn ist einer unserer bekanntesten heimischen Laubbäume. Er wächst bevorzugt in den Mittelgebirgen und Alpenregionen und gilt als typischer Baum für Höhenlagen. Sein hartes, helles Holz ist bis heute ein fester Bestandteil vieler traditioneller Nutzungen und wird in Volksmedizin und Handwerk gleichermaßen geschätzt.

In der Natur erkennst du den Bergahorn an seinen großen, handförmigen Blättern, die sich im Herbst leuchtend gelb verfärben, sowie an der typischen graubraunen Rinde, die im Alter in Platten abblättert. Auffällig sind außerdem die Flügelfrüchte, die wie kleine Propeller zu Boden segeln. Im Steckbrief findest du die wichtigsten Bestimmungsmerkmale – oder du übst gleich mit unserem Bestimmungstool.

Weiter unten erfährst du mehr über die praktische Verwendung des Bergahorns: von der Nutzung des Holzes über Anwendungen in der Küche , Tipps zur Verarbeitung & DIY-Ideen bis hin zu Hinweisen, wann sich das Sammeln lohnt (siehe Kräuter-Monate ). 👉 Scroll weiter und entdecke, wie vielseitig der Bergahorn ist.

🌿 Steckbrief Bergahorn

Botanischer Name Acer pseudoplatanus – der „Bergahorn“
Familie Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) – typische Familie der Ahornarten
Vorkommen Gebirge und feuchtere Lagen in Europa und Westasien – häufig in Mischwäldern
Blütezeit April – Juni; unscheinbare, gelblich-grüne Blüten in Trauben
Erkennungsmerkmale Bis 30 m hoch, große handförmige Blätter, abblätternde Borke, auffällige Flügelfrüchte
Bestimmung (Highlight) Der Bergahorn ist gut zu unterscheiden: große gelappte Blätter mit fünf Lappen, abblätternde Rinde und die typischen Propellerfrüchte. Im Herbst leuchten die Blätter goldgelb – ein eindeutiges Merkmal. Verwechslungen sind im ausgewachsenen Zustand selten.
Verwendete Pflanzenteile Vor allem das Holz (Möbel, Musikinstrumente), seltener Blätter & Rinde in Volksmedizin
Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Erkennung, Verwendung, Holz & Saft, Verwechslungen
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Beschreibung

Bergahorn – heimischer Großbaum für Stadt & Landschaft; wertvolles Holz, seltener Saftgebrauch; Blätter sicher von anderen Ahornarten unterscheiden.

Botanische Einordnung

Bergahorn, wissenschaftlich Acer pseudoplatanus, gehört zur Familie der Sapindaceae (Seifenbaumgewächse). Typisch sind große, 5‑lappige Blätter mit stumpfen Lappenspitzen und meist hell‑gräulicher, leicht behaarter Blattunterseite, hängende Rispen mit geflügelten Nüsschen (Samaras) sowie eine im Alter schuppig abblätternde Borke.

Vorkommen und Standort

Ausgedeitet in Mittel‑ und Südeuropa; häufig in Berg‑ und Hügellagen, an frischen bis feuchten, nährstoffreichen Standorten. Verträgt städtisches Klima; wird 20–35 m hoch.

Cluster bei Kräuterleben

Relevanz in Natur & Pflanzenkunde (Erkennung, ähnliche Arten) sowie in DIY & Vorrat (Holzpflege, optionaler Saft/Sirup) und Küche (Sirup als Süße; Hinweis: Bergahorn wird dafür seltener genutzt als Zuckerahorn).

Verwendungszweck

Hinweis: Schwerpunkt sind Holz & Baumkunde; Lebensmittelnutzung (Saft/Sirup) ist möglich, aber beim Bergahorn weniger üblich. Blätter/Samen nicht als Lebensmittel nutzen.

Innerliche Anwendung (Küche)

Ahornsaft (selten beim Bergahorn)

Im Spätwinter kann der Saft einzelner Ahornarten gesammelt und eingekocht werden. Beim Bergahorn ist der Zuckergehalt geringer als beim Zuckerahorn; Sirup ist möglich, aber weniger ergiebig. Nur mit Erlaubnis und baumschonend arbeiten.

Sirup zum Süßen

Eingekochter Ahornsaft als milde Süße für Desserts, Tee oder Müsli (siehe DIY). Handelsüblicher Ahornsirup stammt überwiegend vom Zuckerahorn.

Keine Nutzung der Blätter/Samen

Blätter, Samen und Keimlinge nicht verzehren. Für Lebensmittel ausschließlich Saft (eingekocht) erwägen.

Andere Anwendungen

Holz (Möbel, Instrumente)

Helles, feinporiges Hartholz; beliebt für Möbel, Schneidebretter, Drechselarbeiten und Instrumentenbau (z. B. Geigenböden beim „Riegelahorn“/geflammtes Holz).

Zier‑ & Stadtbaum

Robust, wind‑ und streusalztoleranter als manche andere Ahornarten; gute Schattenwirkung.

Natur & Boden

Spender von Laubhumus, Insekten‑ und Vogellebensraum; Bienen nutzen die Blüten.

Mehr zur Praxis: Rezepte & Küche · Vorrat & DIY

Medizinische Verwendung (traditionell)

Hinweis: Baumkunde & Holz; für Bergahorn liegen kaum belastbare medizinische Daten vor. Historische Angaben (z. B. Rinde) sind randständig; keine Empfehlung.

Traditionelle Einsatzgebiete

Regional fanden Laub/Rinde sporadische Erwähnungen in der Volkskunde (Gerbstoffe); heute steht die Nutzung als Holz und Zier‑/Forstbaum im Vordergrund.

Innerliche Anwendung

Keine übliche innere Anwendung außer optional eingekochtem Saft als Süßungsmittel. Blätter/Samen/Keimlinge nicht verzehren.

Äußerliche Anwendung

Keine gebräuchliche äußerliche Anwendung mit standardisierten Zubereitungen.

Wirkstoffprofile im Überblick

  • Saft‑Zucker (Saccharose, Glukose, Fruktose) – Grundlage für Sirup (geringer Gehalt)
  • Phenolische Verbindungen/Flavonoide – holztypische Begleitstoffe
  • Gerbstoffe (Tannine) – v. a. in Rinde/Blättern
  • Lignin/Zellulose – Holzstruktur
  • Hypoglycin‑A‑Vorkommen in Samen/Keimlingen – relevant v. a. für Weidetiere

Weiterführend: Pflanzenkunde

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil des Bergahorns

Inhaltsstoff Kategorie Menge (%)
Saccharose/Glukose/Fruktose (im Saft) Kohlenhydrate variabel (gering)
Phenolische Verbindungen/Flavonoide Sekundäre Pflanzenstoffe variabel
Gerbstoffe (Tannine) Gerbstoffe variabel
Lignin/Zellulose (Holz) Strukturpolymere holztypisch
Hypoglycin A (Samen/Keimlinge)* Nicht‑proteinogene Aminosäure standortabhängig
  • Saft‑Zucker: Grundlage für optionalen Sirup; Ertrag geringer als bei Zuckerahorn
  • Phenole/Flavonoide: Begleitstoffe in Holz/Blättern
  • Gerbstoffe: adstringierende Rinden/Blatt‑Begleitstoffe
  • Lignin/Zellulose: bestimmt die Holzeigenschaften
  • Hypoglycin A: v. a. Samen/Keimlinge; für Weidetiere relevant – keine Lebensmittelnutzung

*Vorkommen in Samen/Keimlingen: Relevanz v. a. für Pferde (Weidemyopathie); für Küche ausschließlich Saft/Sirup erwägen.

DIY‑Projekte – Ahornsaft & Holzpflege

Hinweis: Nur mit Erlaubnis Bäume anzapfen; baumschonend arbeiten (kleine Bohrung, geeigneter Zapfhahn, Wunde verschließen). Hygiene beachten.

Ahornsaft gewinnen (Spätwinter/Frühjahr)

  1. An frostfreien Tagen Baum auswählen (gesund, geeigneter Standort). Dünnen Bohrer (~7–10 mm) 3–4 cm tief leicht aufwärts ansetzen.
  2. Zapfhahn (Spile) einsetzen, sauberen Sammelbehälter anhängen, Saft ablaufen lassen.
  3. Tagesernte kühl halten; nach Abschluss Zapfhahn entfernen, Bohrloch mit Holzdübel verschließen.
  4. Saft zeitnah weiterverarbeiten (Einkochen, siehe unten).
💡 Tipp: Pro Saison nur wenige, kleine Bohrungen je Baum; Ertrag beim Bergahorn geringer als beim Zuckerahorn.

Einfacher Ahornsirup (Einkochen)

  1. Frischen Saft filtern und im großen Topf offen einkochen (gute Lüftung). Regelmäßig abschäumen.
  2. Auf sirupartige Konsistenz reduzieren; heiß in sterile Flaschen/Gläser füllen.
  3. Kühl lagern; angebrochene Gefäße im Kühlschrank aufbewahren.
💡 Tipp: Für feineres Aroma einen Teil mit Zitronenzeste ausziehen und wieder abseihen.

Holzpflegeöl für Schneidebretter

  1. 3 Teile Leinöl mit 1 Teil geschmolzenem Bienenwachs mischen (im Wasserbad), optional ein paar Tropfen neutrales Öl zur Viskosität.
  2. Dünn auf Bergahorn‑Bretter auftragen, einziehen lassen, trocken nachpolieren.

Weitere Ideen: Vorrat & DIY · Rezepte & Küche

Nachhaltigkeit & Sammelregeln

Grundinfo

Der Bergahorn ( Acer pseudoplatanus ) ist ökologisch bedeutsam und langlebig. Schonender Umgang schützt Baumgesundheit und Artenvielfalt.

Sammelregeln

  • Erlaubnis: Anzapfen nur mit Genehmigung (Privat/Kommunalwald) und fachgerecht; Wunden verschließen.
  • Schonung: Pro Baum nur wenige, kleine Bohrungen; keine Rindenstreifen entfernen.
  • Sicherheit: Keine Blätter/Samen/Keimlinge sammeln; keine Nutzung in Schutzgebieten.
  • Hygiene: Sauberes Werkzeug/Behälter, Saft kühl lagern und zeitnah verarbeiten.
💡 Baumschonend: Jährlich Standort wechseln, Bohrungen klein halten, Bäume regelmäßig kontrollieren.

Planung & Saison: Saisonfinder Wildkräuter · Kräuter nach Monaten

Verwechslungsgefahr / ähnliche Pflanzen

Kategorie: Baumkunde · Erkennung · ähnliche Ahornarten

Ähnliche Arten

  • Spitzahorn( Acer platanoides ) – spitze Lappenspitzen, milchiger Saft in Blattstielen, gelbgrüne aufrechte Blütenstände.
  • Feldahorn( Acer campestre ) – kleinere, abgerundet gelappte Blätter, oft behaarte Blattunterseiten, oftmals als Hecke.
  • Eschen‑Ahorn( Acer negundo ) – gefiederte Blätter (Ausnahme bei Ahorn), invasiv in Teilen Europas.

⚠️ Hinweis

Bergahorn sicher über Blattform, Blattunterseite (heller, oft leicht behaart), Borke (schuppig) und Samara‑Winkel bestimmen; im Zweifel Bestimmungsbücher/Expert:innen hinzuziehen.

Kombinationen mit Bergahorn

In DIY & Küche geeignet in Kombination mit:

  • Zitrone & Gewürze – Ahornsirup aromatisieren (dezent).
  • Bienenwachs/Leinöl – klassische Holzpflege für Bretter/Schalen.
  • Nüsse/Hafer – Sirup als milde Süße für Müslis/Riegel.
  • Kräutertee – Sirup als Süße in warmen Getränken.

Mehr Pflanzen entdecken: Pflanzen‑Übersicht

Artenschutz‑Hinweis & Kommission E‑Monographien

Artenschutz & Praxis

Bergahorn ist verbreitet; dennoch Bäume schonen, keine übermäßigen Eingriffe (Rindenverletzungen vermeiden), Schutzgebiete respektieren und lokale Regelungen beachten.

Mehr Hintergründe: Pflanzenkunde

Kommission E

Für Bergahorn liegt keine Kommission‑E‑Monographie vor; Fokus auf Holz/Ökologie statt Heilpflanzenanwendung.

Wesentliche Hinweise

  • Nachhaltiger Umgang, keine großflächige Rindenentnahme; fachgerechtes Arbeiten beim Saftgewinn.

Bezugsmöglichkeiten & Einkauf

Bergahorn ist als Holzprodukt, Jungbaum oder Saatgut erhältlich; Ahornsirup im Handel stammt meist nicht vom Bergahorn.

Formen

  • Jungpflanzen/Saatgut: für Gärten/Parks (Standortansprüche beachten).
  • Schnittholz/Bretter: hell, fein; für Möbel, Bretter, Drechselarbeiten.
  • Sirup: handelsüblich überwiegend vom Zuckerahorn; Bergahorn‑Sirup ist selten.

Beim Kauf achten

  • Herkunft: regionales Holz (zertifiziert) bevorzugen.
  • Qualität: riss‑ und fleckenarme Ware; passende Trocknung.
  • Standort: für Pflanzung: ausreichend Platz, Bodenfeuchte und Licht.
Praxis: Regionale Baumschulen und Holzhandlungen beraten zu Sortierung und Eignung (Innenausbau, Bretter, Instrumente).

Persönliche Erfahrung

Ein Schneidebrett aus Bergahorn hat wegen seiner Härte und Helligkeit einen festen Platz in meiner Küche. Als Projekt habe ich einmal Ahornsaft eingekocht – interessant, aber beim Bergahorn deutlich weniger ergiebig als erwartet.

Volksglaube, Brauchtum & alte Namen

Ahornarten galten vielerorts als Schutz‑ und Hausbäume. Der Bergahorn wird regional auch „Sykomore“ genannt (nicht mit der echten Sykomore‑Feige zu verwechseln) – der Artname pseudoplatanus verweist auf die platanenähnliche Borke.

Alte Namen: Sykomore, Berg‑Ahorn, Falsche Platane.

Mehr Tradition & Geschichten: Vergessene Heilpflanzen · Zeitreise

Nebenwirkungen & rechtlicher Hinweis

Für Menschen bestehen bei richtiger Nutzung (Holz/Sirup) keine typischen Nebenwirkungen. Holzstaub kann – wie bei anderen Hölzern – Haut/Atemwege reizen (Schutzausrüstung verwenden).

Bitte beachten:
  • Blätter/Samen/Keimlinge nicht verzehren; Samen/Keimlinge können Hypoglycin A enthalten (für Weidetiere problematisch).
  • Saftgewinnung nur fachgerecht und mit Erlaubnis; Bäume nicht schädigen.
  • Holzarbeiten: Staubschutz/Absaugung nutzen; eventuelle Kontaktreaktionen beobachten.

Diese Seite ersetzt keine fachliche Beratung (Forst, Medizin, Lebensmittelkunde).

Rechtlicher Hinweis: Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen & traditioneller Praxis; keine medizinische Beratung.

FAQ – Häufige Fragen

Wie erkenne ich Bergahorn sicher?

Große, 5‑lappige Blätter mit stumpfen Lappenspitzen und heller, oft leicht behaarter Unterseite; schuppige Borke im Alter; weit abstehende Flügel der Samen.

Kann ich Bergahornsaft nutzen?

Ja, grundsätzlich möglich; der Zuckergehalt ist geringer als beim Zuckerahorn. Nur fachgerecht anzapfen und einkochen.

Was ist der Unterschied zu Spitzahorn?

Spitzere Lappenspitzen, milchiger Saft in Blattstielen und andere Blütenstände beim Spitzahorn; Bergahorn mit stumpferen Lappen und schuppiger Borke.

Ist Bergahorn giftig?

Für Menschen bei Holz/Sirup‑Nutzung nicht; Samen/Keimlinge können Hypoglycin A enthalten – für Pferde relevant (kein Futter).

Lässt sich Bergahorn im Garten pflanzen?

Ja – benötigt Platz, frische bis feuchte, nährstoffreiche Böden; eignet sich als Schattenspender und für humosen Laubfall.

Kooperations‑Tipps & Hausapotheke: Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter & Nährstoffmangel · Wildkräuter

Quellenangabe & weiterführende Seiten

Acer pseudoplatanus. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. (Abruf: 29. Juli 2025)

Weiterführend auf Kräuterleben: Start · Pflanzen‑Übersicht · Pflanzenkunde · Gesundheit & Hausapotheke · Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter‑Zahnpasta selbst machen

Autor: Kräuterleben Redaktion · Qualitätsprüfung: intern · Zuletzt aktualisiert: 22.08.2025

Hinweis: Die nachfolgenden Informationen basieren auf externen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Sie stellen KEINE Empfehlung dar, die Pflanze in der beschriebenen Weise zu verwenden. Jede Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt nicht die Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

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