Die Kraft der Winterkräuter
Wildkräuter im Januar – Orientierung & sinnvolle Nutzung
Der Januar wirkt still. Vieles ruht, vieles sitzt tief in der Erde. Doch mit Geduld findet man auch jetzt essbare Winterkräuter, wirkungsvolle Wurzeln und Materialien für die Hausapotheke.
Es ist kein Monat für große Ernten – sondern ein Monat für gezieltes Sammeln, Beobachten und Vorratspflege.
Januar auf einen Blick
| Verfügbarkeit | gering, aber zuverlässig |
| Fokus | Wintergrün, Wurzeln, Nadeln |
| Küche | eher kleine frische Ergänzungen |
| Hausapotheke | jetzt besonders sinnvoll |
| Sammelprinzip | sparsam, bewusst, standortschonend |
Im Januar findet man keine Fülle, sondern das, was durchhält. Es ist die Zeit, in der man genauer hinsieht – und lernt, auch das Kleine wertzuschätzen.
Was wächst da draußen?
Tipp: Sammle nur an frostfreien Tagen und wähle Pflanzen, die nicht matschig sind.
Mild, zart und winterhart.
→ Pflanzenprofil ansehenGanzjährig verfügbar, kleine Vitaminquelle.
→ Info zur PflanzeKräftiger Geschmack – sparsam ernten.
→ PflanzenbeschreibungNur an geschützten Stellen – zarte Säure.
→ Sauerampfer kennenlernenAromatisch und reich an ätherischen Ölen.
→ Nutzung ansehenKurz: Im Januar geht es um kleine, wertvolle Funde – nicht die Menge.
Welche Pflanzen wirken jetzt besonders?
Viele Pflanzen ziehen ihre Kraft zurück in Wurzeln oder dauerhafte Pflanzenteile. Jetzt lohnt sich das Sammeln für die Hausapotheke besonders.
Merksatz:
➡ Januar = Verarbeitungsmonat für Heilpflanzen.
Was lohnt jetzt in der Küche?
Auch wenn der Winter wenig Frisches bietet: Einige Wildpflanzen bringen Würze, Farbe und Funktion auf den Teller. Im Fokus stehen wintergrüne Kräuter – gezielt gesammelt, sparsam verwendet.
leicht nussig – roh als Deko oder im Salat einsetzbar
kleine Blätter fein geschnitten in Butter, Pesto oder Suppe
kräftig-bitter – kleine Blätter für Salate oder Bittertees
als Tee – waldig-harzig, stärkend in der Winterzeit
Herb, würzig, harzig – diese Aromen aktivieren den Stoffwechsel, fördern die Verdauung und bringen Abwechslung in eine oft einseitige Winterküche.
Schnelles Winter-Rezept: Fichtennadeltee für die Abwehrkräfte
Eine kleine Menge frischer Nadeln (etwa 1 TL fein geschnitten) mit heißem, nicht kochendem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen.
Der Tee schmeckt mild-harzig und wird traditionell zur Unterstützung von Atemwegen und Abwehrkraft verwendet.
Fichtennadeln enthalten ätherische Öle wie Pinen und Limonen. Diese unterstützen Schleimhäute, wirken reizlindernd und können die natürliche Abwehr unterstützen – besonders in der kalten Jahreszeit.
Vorrat & Hausapotheke
Der Januar ist kein Sammelmonat in großen Mengen – aber ein guter Zeitpunkt, vorhandenes Material zu verarbeiten und kleine Ergänzungen anzulegen. Viele Heilpflanzen sind jetzt stabil, gut lagerfähig und verlieren beim Trocknen kaum Wirkstoffqualität.
Wildkräuter für den Vorrat
- • Brennnesselwurzel → reinigen, schneiden, trocknen oder für Tinktur ansetzen
- • Löwenzahnwurzel → klassisch für Bitterstoffe, Tee oder Tinktur
- • Vogelmiere → in kleinen Portionen einfrieren (Smoothies, Suppen)
- • Gänseblümchen → trocknen für Tee oder Hautanwendungen
Für die Hausapotheke
- • Harze & Nadeln (Fichte/Tanne/Kiefer) → ideal für Ölauszüge, Salben, Inhalation
- • Schafgarbe (aus Vorrat) → Wintertee bei Verdauung oder Zyklus
- • Brennnessel & Löwenzahn → Bitterstoffe für Stoffwechsel und Frühjahrsvorbereitung
Ein Glas pro Pflanze reicht. Wenn es leer wird, hat es Sinn — wenn es voll bleibt, war es überflüssig.

Checkliste zum Mitnehmen
Kleine Orientierung für unterwegs – nicht alles muss gefunden werden. Nimm nur mit, was du sicher erkennst und wirklich brauchst.
⚠ Sammelhinweise für Wintermonate
Im Winter gelten andere Regeln als im Frühjahr oder Sommer. Pflanzen stehen unter Stress – deshalb wird nicht viel gesammelt, sondern bewusst und vorsichtig.
- • Nur sicher bestimmte Pflanzen sammeln
- • Keine matschigen oder gefrorenen Pflanzenteile verwenden
- • An ruhigen, frostfreien Tagen sammeln – nicht bei starkem Frost
- • Natur respektieren: Winter ist Ruhe- und Erholungszeit für Pflanzen
Was verändert sich im Februar?
Im Februar zeigen sich an geschützten Stellen die ersten frischen Rosetten und Jungtriebe. Noch ist das Sammeln begrenzt – aber die Winterruhe endet langsam und die ersten Vorfrühlingskräuter treten auf.
- • junge Brennnesseln unter Laubschutz
- • Scharbockskraut-Rosetten (⚠ später giftig – jetzt nur beobachten)
- • Knoblauchrauke – noch klein, aber gut erkennbar
- • erste flächige Vogelmiere-Polster
- • Sauerampfer – wieder frischer und sichtbarer
Februar ist kein Sammelmonat – sondern ein Übergang: beobachten, erkennen, beginnen.
Häufige Fragen
Ja – wenige, aber wertvolle Pflanzen. Entscheidend sind Standort, Frostfreiheit und sichere Bestimmung.
Ja. Viele Pflanzen enthalten jetzt sogar höhere Wirkstoffkonzentrationen als im Sommer, weil sie dichter und kompakter wachsen.
Die Bewegung beginnt im Februar – deutlich sichtbar wird es ab März, wenn erste Frühjahrskräuter wachsen.





