Kräuterjahr März

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Kräuterjahr – März: Wilde Frühlingskräuter entdecken und nutzen

Der Frühling erwacht – und mit ihm sprießen die ersten Wildkräuter im März. Nach den langen Wintermonaten sind diese jungen Kräuter eine wahre Nährstoffbombe: Sie stecken voller Vitamine, Mineral- und Bitterstoffe, die unseren Körper jetzt optimal unterstützen.

Löwenzahn, Vogelmiere & Co. vertreiben so manche Frühjahrsmüdigkeit und stärken das Immunsystem, das in der Übergangszeit oft besonders gefordert ist. Gleichzeitig bieten die frischen Wildpflanzen außergewöhnliche Geschmackserlebnisse – von würzigem Bärlauch bis zu zarter Scharbockskraut.

In dieser Monatsübersicht erfährst du, welche Wildkräuter und Heilpflanzen im März am häufigsten vorkommen, wie du sie sammelst und verwendest, und welche Rezepte sowie Hausmittel besonders gefragt sind. Zudem geben wir Tipps für Gärtner*innen zur Aussaat erster Kräuter und schlagen nützliche Infoboxen (z. B. zu giftigen Doppelgängern) vor.

Frühlingserwachen: Wildkräuter im März und ihre Bedeutung

Die Tage werden merklich länger, die Sonne gewinnt an Kraft – sobald der Frost nachlässt, sind überall die ersten heilsamen und schmackhaften Wildkräuter zu finden. Je nach Witterung zeigen sich im März schon reichlich frische Vorfrühlingskräuter, die oft nur kurze Zeit wachsen und sich ideal für eine Frühjahrskur eignen.

So kündigen leuchtend gelbe Blüten von Huflattich und Schlüsselblume (geschützte Primelart) den lang ersehnten Frühling an. Ihre Inhaltsstoffe wurden traditionell gegen Husten und Erkältung genutzt – zum Beispiel als hustenstillender Tee aus Primelblüten – doch das Pflücken wildwachsender Schlüsselblumen ist verboten. Auch die zarten grünen Teppiche des Bärlauchs im Wald zeigen: Jetzt ist genau die richtige Zeit für eine Frühjahrskur mit frisch gesammelten Wildpflanzen, Blättern und Knospen. Diese ersten Kräuter liefern uns nach dem Winter wertvolles Chlorophyll, Vitamin C, Eisen und andere Mineralstoffe – ein wahrer Energieschub für Körper und Geist.

Im März ist der Körper besonders empfänglich für die neuen Vitalstoffe: Die vitaminreichen Kräuter wie Scharbockskraut und Sauerklee stärken unser Immunsystem genau dann, wenn wir es brauchen. Zugleich vertreiben Wildgemüse wie Löwenzahn, Vogelmiere und Brennnessel mit ihren Inhaltsstoffen die Trägheit und entgiften den Organismus. Viele Frühlingskräuter gelten daher als traditionelle „Blutreiniger“ und Stoffwechsel-Booster, die nach dem Winter die Lebensgeister wecken. Kein Wunder, dass unsere Vorfahren mit Kräutern wie Brennnessel, Löwenzahn oder Bärlauch regelmäßig eine Frühjahrskur durchführten, um den Körper zu entschlacken und zu stärken.

Diese saisonalen Themen – Immunsystem stärken, Frühjahrsmüdigkeit bekämpfen, den Winter aus dem Körper treiben – prägen die Nutzungsintention vieler Menschen im März.

Tipps für das Sammeln von Wildkräutern im März

Best Practices für achtsames Sammeln

  • Nur sammeln, was du sicher kennst: Nimm ausschließlich Kräuter mit, die du zweifelsfrei bestimmen kannst. Bei Unsicherheit lass die Pflanze lieber stehen. So vermeidest du gefährliche Verwechslungen mit giftigen Arten.
  • Saubere Standorte wählen: Ernte Wildkräuter nicht direkt an vielbefahrenen Straßen oder gedüngten Feldern. Suche stattdessen unbelastete Orte – im Wald, auf ungedüngten Wiesen oder im eigenen Garten.
  • Nachhaltig ernten: Pflücke nie mehr als ein Drittel des Bestands an einer Stelle. In Deutschland gilt die „Handstrauß-Regel“: Man darf nur so viel von einer Wildpflanze entnehmen, wie in eine Hand passt. Keine ganzen Pflanzen entwurzeln, sondern einzelne Blätter oder Stängel abzwicken.
  • Junge Pflanzenteile bevorzugen: Im März sind junge Blätter von Bärlauch , Scharbockskraut oder Giersch besonders aromatisch und nährstoffreich.
  • Auf Schutz und Saison achten: Manche Frühblüher wie die Schlüsselblume stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden. Scharbockskraut ist nur vor der Blüte essbar – danach wird es giftig.
  • Wurzeln später ernten: Im Frühjahr schwächt Wurzelernte die Pflanze. Besser im Herbst oder Spätwinter graben, wenn die Kraft ins Wurzelwerk zurückgezogen ist.

Tipp: Viele Frühlingskräuter sind mehrjährig und kommen jedes Jahr wieder. Wenn du z. B. Bärlauch oder Giersch im Garten hast, kannst du behutsam ernten und die Pflanzen zur Ausbreitung stehen lassen. Besonders lohnend sind geführte Kräuterwanderungen im März – dort lernst du sichere Bestimmung und erhältst wertvolle lokale Tipps.

Top Wildkräuter und Heilpflanzen im März

Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Wildkräuter vor, die im März häufig genannt und gesammelt werden – inklusive ihrer Anwendungen in Küche und Hausapotheke. Viele dieser Kräuter sind essbar und heilkräftig zugleich. Von

1. Bärlauch (Allium ursinum)

Beschreibung: Bärlauch ist wohl das bekannteste und beliebteste Frühlingskraut. Ab März bedeckt er schattige Laubwälder mit dichten grünen Teppichen. Die langen, weichen Blätter mit deutlicher Mittelrippe verströmen beim Zerreiben einen kräftigen Knoblauchduft – das wichtigste Erkennungsmerkmal gegenüber giftigen Doppelgängern.

Erntezeit im März: Die Blätter sind ab März jung, zart und besonders aromatisch. Vor der Blüte (April/Mai) ist die beste Sammelzeit.

Verwendung in der Küche: Bärlauch bringt würziges Knoblaucharoma in viele Gerichte. Klassiker sind Pesto, Kräuterbutter und Bärlauch-Salz, mit denen sich der Geschmack haltbar machen lässt. Frische Blätter passen roh in Salate, aufs Butterbrot oder in Quark und Dip. Gekocht verfeinern sie Suppen, Soßen und Aufläufe. Ein traditionelles Highlight ist die Neunkräutersuppe zu Gründonnerstag, in der Bärlauch nicht fehlen darf.

Heilwirkung: Bärlauch wirkt ähnlich wie Knoblauch: antibakteriell, blutreinigend und verdauungsfördernd. Er regt Appetit und Stoffwechsel an und galt volkstümlich als Heilmittel zur Frühjahrskur. Auch Tinkturen oder Presssäfte werden angesetzt, um die schwefelhaltigen Wirkstoffe (z. B. Allicin) konzentriert einzunehmen.

Warnung: Bärlauch kann leicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechselt werden – beide sind hochgiftig. Typische Unterschiede: Bärlauchblätter riechen intensiv nach Knoblauch beim Zerreiben und wachsen meist einzeln aus dem Boden (nicht paarweise wie Maiglöckchen). Im Zweifel niemals verzehren – lieber einen Bestimmungsführer nutzen oder auf geführte Kräuterwanderungen setzen.

2. Brennnessel (Urtica dioica)

Beschreibung: Die Große Brennnessel ist ein echter Überlebenskünstler – bereits im März treiben ihre ersten jungen Triebe an sonnigen Weg- und Waldrändern aus. Anfangs sind die Pflanzen noch niedrig, mit weichen hellgrünen Blättern, und ihre berühmten Brennhaare sind jetzt weniger reizend. Auch die Kleine Brennnessel (Urtica urens) findet man im Frühjahr auf Äckern und Brachland.

Erntezeit im März: Ab März können die frischen Spitzen (die oberen 2–4 Blattpaare) geerntet werden. Am besten Handschuhe tragen oder die Blätter von unten anfassen, um den Nesseln auszuweichen.

Verwendung in der Küche: Junge Brennnesselblätter schmecken mild und spinatartig. Sie eignen sich für Suppen und Eintöpfe, als Gemüsebeilage, in Aufläufen oder in grünen Smoothies. Beliebt sind auch Brennnessel-Pesto (anstelle von Basilikum), frischer Brennnessel-Tee oder knusprige Brennnessel-Chips (im Ofen geröstet). Die proteinreichen Samen lassen sich zwar erst im Sommer sammeln, sind dann aber ein wertvolles Superfood.

Heilwirkung: Die Brennnessel gilt als klassisches Frühjahrskraut zum Entgiften und Entwässern. Ihre Inhaltsstoffe wirken harntreibend, entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Eine Brennnesselkur (mehrwöchig täglich Tee oder Frischsaft) soll Nieren und Leber anregen und den Organismus reinigen. In der Naturheilkunde wird sie bei Gicht, Rheuma und Hautproblemen eingesetzt. Äußerlich helfen Brennnesselauszüge (z. B. Haarwasser) gegen Schuppen und fördern die Kopfhautdurchblutung. Frisch können die Brennhaare Hautreizungen verursachen – beim Kochen oder Mixen verlieren sie ihre Wirkung.

Tipp: In Frühjahrskuren gelten Brennnessel und Löwenzahn als ideales Duo: Gemeinsam beleben sie den Stoffwechsel und unterstützen den Körper beim Entgiften.

3. Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Beschreibung: Der Gewöhnliche Löwenzahn – auch „Pusteblume“ – ist eine der bekanntesten Wildpflanzen. Im März treiben aus der Pfahlwurzel die gezähnten Rosettenblätter, bald folgen die ersten goldgelben Blüten. Er wächst fast überall: auf Wiesen, Wegrändern und in Gärten. Interessant: Löwenzahn öffnet seine Blüten bei Sonne und schließt sie bei Regen – eine kleine Wetterstation im Grünen.

Erntezeit im März: Im Frühjahr nutzt man vor allem die jungen Blätter und Blüten. Sie sind zart und am wenigsten bitter. Später lassen sich auch die Wurzeln ernten (z. B. für Löwenzahnkaffee oder Tinkturen), im März steckt die Energie jedoch im frischen Grün.

Verwendung in der Küche: Junge Blätter eignen sich als Salat oder Würzkraut und erinnern geschmacklich an Rucola – mild bitter und nussig. Beliebt ist auch Löwenzahnblüten-Sirup („Löwenzahnhonig“), ein goldener Sirup aus Blüten, Zucker und Zitrone, der als veganer Honigersatz dient. Die gelben Blütenblätter sind essbar und dekorativ – frisch über Salate gestreut oder in Pfannkuchenteig gebacken (als „Löwenzahnküchlein“).

Heilwirkung: Löwenzahn enthält reichlich Bitterstoffe (Taraxin), die Leber und Galle anregen, den Appetit fördern und die Verdauung unterstützen. Er gilt als klassisches Entschlackungs- und Stoffwechselkraut, das im Frühjahr Schwung gibt. Traditionell wurde er bei Leber- und Gallenbeschwerden eingesetzt, zudem ist er leicht harntreibend. Auch äußerlich war der Milchsaft in der Volksmedizin ein Mittel gegen Warzen. Vorsicht: In großen Mengen können die Bitterstoffe den Magen reizen – daher langsam steigern.

Tipp: Kombiniere Löwenzahn mit Brennnessel und Bärlauch für eine klassische Frühjahrskur. Diese Mischung liefert Bitterstoffe, Mineralstoffe und frisches Aroma – ideal gegen Frühjahrsmüdigkeit.

4. Giersch (Aegopodium podagraria)

Beschreibung: Giersch – vielen als „Gartenunkraut“ bekannt – erwacht im März zu neuem Leben. Die jungen, hellgrünen Blätter schieben sich büschelweise aus dem Boden, oft an schattigen feuchten Standorten. Er hat dreigeteilte Blätter (typisch Doldenblütler) und bildet schnell dichte Bestände. Im Garten lästig, in der Küche jedoch eine nährstoffreiche Delikatesse.

Erntezeit im März: Junge Gierschblätter lassen sich ab März laufend ernten. Besonders aromatisch sind die frischen, noch gefalteten Blätter. Später im Jahr (Juni) erscheinen die weißen Blütendolden – bis dahin regelmäßig ernten.

Verwendung in der Küche: Geschmacklich erinnert Giersch an Petersilie oder Selleriekraut. Roh passt er in Salate, Smoothies oder aufs Butterbrot. Gekocht kann man ihn wie Spinat verwenden – in Suppen, Risotto, Quiche oder als Gemüsebeilage. Bekannt sind Rezepte wie Giersch-Kartoffelstampf oder Kräuterquark mit Giersch. Sein hoher Gehalt an Vitamin C und Mineralstoffen macht ihn besonders wertvoll im Frühling.

Heilwirkung: Volksmedizinisch galt Giersch als „Zipperleinskraut“ gegen Gicht und Rheuma. Tee aus den Blättern sollte Harnsäure ausschwemmen. Auch wenn dies wissenschaftlich nicht eindeutig belegt ist, liefert er Kalium, Magnesium, Provitamin A und Vitamin C. Frische Blätter als Umschlag wurden traditionell gegen schmerzende Gelenke genutzt.

Tipp: Junge Gierschblätter lassen sich einfrieren wie Spinat – so hat man auch später im Jahr noch Vorrat. Ein würziges Giersch -Pesto, gerne gemischt mit Brennnessel oder Basilikum, ist eine ideale Verwendung.

5. Vogelmiere (Stellaria media)

Beschreibung: Die zarte Vogelmiere bildet ab März grüne Polster und kleine weiße Sternblüten. Sie wächst kriechend, oft auf feuchten Beeten, am Wegesrand oder sogar im Blumenkasten. Erkennbar ist sie an kleinen ovalen Blättchen und winzigen weißen Blüten, die sternförmig wirken. Sie schmeckt mild, fast wie junge Erbsen, und gilt als Nährstoffwunder.

Erntezeit im März: Vogelmiere wächst fast das ganze Jahr. Im März ist sie oft die erste frische Grünpflanze im Garten, manchmal sogar unter einer leichten Schneedecke.

Verwendung in der Küche: Roh ist Vogelmiere am besten – als Salat, im Smoothie oder als Brotbelag. Sie kann in großen Mengen wie Blattsalat genutzt werden. Beliebt ist auch Vogelmiere-Pesto mit Nüssen und Öl. Die Pflänzchen können im Ganzen verwendet werden, auch als Suppeneinlage oder im Kräuterquark.

Heilwirkung: Vogelmiere enthält viel Vitamin C (etwa 50 mg pro 100 g) – schon 50 g decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Dazu liefert sie Kalium, Calcium, Magnesium und Flavonoide. In der Volksheilkunde galt sie als „Vitamin-C-Power“ im Frühjahr. Umschläge oder Tee wurden bei Hautproblemen, Juckreiz und kleinen Wunden genutzt.

Warnung: Vogelmiere darf nicht mit der ähnlich aussehenden, aber stark behaarten Sternmiere verwechselt werden. Ein wichtiges Merkmal: Vogelmiere hat einen einzelnen feinen „Haarkamm“ am Stängel. Im Zweifel genau hinsehen oder Fachleute fragen.

6. Gänseblümchen (Bellis perennis)

Beschreibung: Das Gänseblümchen – auch Tausendschön genannt – ist eine der bekanntesten Wiesenpflanzen. Ab März zeigen sich die ersten weiß-gelben Blütenköpfchen aus dem Gras. Es wächst niedrig (5–10 cm), bildet eine Blattrosette und blüht fast das ganze Jahr. Besonders üppig ist es im Frühling, wenn die kleinen Blüten erste Farbtupfer ins Gras zaubern.

Erntezeit im März: Ganzjährig nutzbar, doch die ersten Knospen im März sind ein Highlight. Essbar sind Blätter, Blütenknospen und Blüten. Junge Blätter sind zart und mild, die Knospen eignen sich für Vorratsrezepte.

Verwendung in der Küche: Gänseblümchenblätter erinnern geschmacklich an Feldsalat, passen gut in Mischsalate, sind aber klein und daher eher eine Beigabe. Die Blüten sind essbar und dekorativ – frisch auf Salaten, Desserts oder Butterbroten. Ein besonderer Tipp: Die geschlossenen Knospen lassen sich als „Gänseblümchen-Kapern“ einlegen – eine regionale, würzige Delikatesse. Auch in Wildkräuterquark oder Smoothies machen sich Blätter und Blüten gut.

Heilwirkung: Volksmedizinisch wird das Gänseblümchen als „Arnika des Nordens“ bezeichnet. Es enthält Gerbstoffe und Saponine mit milder entzündungshemmender Wirkung. Tee aus Blüten und Blättern wurde bei Husten, Hautproblemen und Frühjahrsmüdigkeit getrunken. Außerdem ist es reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Vitamin A – ein kleiner, gesunder Allrounder im Frühling.

Tipp: Für Gänseblümchen -Kapern zwei Hände voll Knospen 24 Stunden in Salzwasser einlegen, danach abspülen und zwei Wochen in Apfelessig ziehen lassen. So entsteht ein köstlicher, regionaler Kapern-Ersatz, der Salaten und Antipasti eine besondere Note gibt.

7. Scharbockskraut (Ficaria verna)

Beschreibung: Das Scharbockskraut – auch Feigwurz genannt – ist ein klassischer Frühblüher. Ab März überzieht es feuchte Waldstellen und Parks mit glänzenden, herzförmigen Blättern und leuchtend gelben Blüten. Der Name „Scharbock“ verweist auf Skorbut – früher wurde es wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts als Mittel dagegen genutzt.

Erntezeit im März: Scharbockskraut darf nur vor der Blüte geerntet werden. In dieser Phase (meist März bis Anfang April) sind die Blätter mild und vitaminreich. Sobald sich die Blüten öffnen, steigt der Gehalt an Protoanemonin stark an – dann ist die Pflanze nicht mehr essbar.

Verwendung in der Küche: Junge Blätter eignen sich für Salate, Smoothies oder Quarkmischungen. Sie schmecken mild-würzig und liefern viel Vitamin C (bis zu 150 mg pro 100 g). Wegen möglicher Reizstoffe sollte man sie nur in kleinen Mengen roh verwenden – eine Handvoll am Tag ist ausreichend. Kurz blanchiert lassen sich die Blätter wie Spinat nutzen.

Heilwirkung: Heute spielt Scharbockskraut kaum eine Rolle in der Medizin. Historisch wurde es wegen seines Vitamin-C-Gehalts gegen Skorbut eingesetzt. In der Volksmedizin nutzte man Umschläge aus frischen Blättern bei Hautausschlägen oder Hämorrhoiden (daher der Name „Feigwurz“). Wegen der Giftigkeit nach der Blüte ist aber große Vorsicht geboten.

Warnung: Scharbockskraut ist nur vor der Blüte genießbar! Ab dem Öffnen der Blüten bilden sich giftige Stoffe (Protoanemonin). Deshalb: nur sehr junge Blätter verwenden, in kleinen Mengen, und niemals während oder nach der Blüte ernten.

8. Huflattich (Tussilago farfara)

Beschreibung: Huflattich gehört zu den ersten Blütenpflanzen des Jahres. Schon im späten Februar oder März erscheinen seine leuchtend gelben Blütenköpfe auf kurzen, schuppigen Stängeln – lange bevor die typischen großen, hufeisenförmigen Blätter wachsen. Man findet ihn an Böschungen, Schutthalden und Wegrändern, oft dort, wo sonst kaum etwas wächst.

Erntezeit im März: Gesammelt werden die Blüten und Blütenstiele während der Blütezeit im März und April. Am besten eignen sich geschlossene oder halb geöffnete Knospen.

Verwendung in der Küche: Huflattichblüten haben ein mild-süßliches Aroma. Junge Knospen lassen sich wie Kapern einlegen, Blüten frisch über Salate streuen oder in Gemüsegerichte geben. Gegart passen sie gut in Omeletts oder Füllungen. Häufiger werden die Blüten jedoch getrocknet und für Tee genutzt.

Heilwirkung: Der Name „Tussilago“ bedeutet „Hustenvertreiber“ – Huflattich ist seit Jahrhunderten als Hustenmittel bekannt. Tee aus getrockneten Blüten oder jungen Blättern wirkt reizlindernd und wohltuend bei trockenem Husten und Bronchitis. Schon Kneipp empfahl ihn als Brusttee. Allerdings sollte Huflattich nicht länger als 2–3 Wochen am Stück genutzt werden.

Warnung: Huflattich enthält geringe Mengen Pyrrolizidinalkaloide, die in hoher Dosierung die Leber belasten können. Deshalb nur maßvoll genießen und Tee-Kuren zeitlich begrenzen.

9. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Beschreibung: Die Knoblauchsrauke ist ein zweijähriges Wildkraut, das an Waldrändern, Hecken und Bachläufen wächst. Schon im März erscheinen ihre herzförmigen Blätter. Zerreibt man sie, verströmen sie einen deutlichen Knoblauchgeruch – daher der Name. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten Jahr ab April/Mai weiße Blütenstände.

Erntezeit im März: Ab März lassen sich die jungen Blätter ernten, bevor die Blüte beginnt. Sie sind dann zart und aromatisch. Hauptsaison für die Blätter: März bis Juni.

Verwendung in der Küche: Roh entfaltet die Knoblauchsrauke ein feines Knoblaucharoma mit leichter Schärfe durch Senfölglycoside. Die Blätter passen in Quark, Salate, Kräuterbutter oder aufs Brot. Sehr beliebt ist Knoblauchsrauke-Pesto, pur oder gemischt mit anderen Kräutern. Auch als Suppengewürz oder Gemüsezugabe eignet sie sich, wobei beim Kochen ein Teil des Aromas verloren geht. Später im Jahr können sogar die scharfen schwarzen Samen als Pfefferersatz genutzt werden.

Heilwirkung: Heilkundlich weniger bekannt, enthält sie aber ähnlich wie Kresse oder Senf antibakterielle und verdauungsfördernde Senföle. Früher galt sie als blutreinigend und wurde gegen Würmer genutzt. Äußerlich angewendet lindert frischer Blätterbrei Insektenstiche. Dank ihres Vitamin-C-Gehalts nutzten Seefahrer sie einst auch gegen Skorbut.

Tipp: Wer sich beim Bärlauch -Sammeln unsicher ist, findet in der Knoblauchsrauke eine ideale Alternative: Knoblaucharoma ohne Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern.

Beliebte Anwendungen: Rezepte & Hausmittel im März

Frühlingskräuter inspirieren zu einer Fülle von Rezepten und Hausmitteln. Im März suchen viele Menschen nach Ideen, wie sie die frischen Wildkräuter kulinarisch genießen oder als Naturheilmittel nutzen können. Hier sind einige der gefragtesten Anwendungen, Rezepte und DIY-Tipps, die in vielen Quellen empfohlen werden:

  • Wildkräutersalat & Gründonnerstagssuppe: Kaum etwas liegt näher als ein bunter Frühlings-Wildkräutersalat mit den ersten grünen Schätzen. Junge Löwenzahn blätter, Vogelmiere , Gänseblümchen , Scharbockskraut , Pimpinelle, Bärlauch – was gerade da ist, kommt rein. Diese Salate sind wahre Vitaminbomben. Ebenfalls traditionell ist die „Neunkräuter-Suppe“ zu Gründonnerstag (kurz vor Ostern): In diese Suppe gehören neun verschiedene Frühlingskräuter (regionale Variationen – oft Bärlauch , Brennnessel , Sauerampfer , Giersch , Gundermann , Löwenzahn , Petersilie etc.), und sie soll Kraft für das Jahr geben. Ein Rezeptbeispiel: Kräuter mit etwas Zwiebel in Butter anschwitzen, mit Brühe und Sahne aufgießen, pürieren – ergibt eine kräftig grüne, wohlschmeckende Suppe, die traditionell am Gründonnerstag serviert wird.
  • Pesto, Aufstriche und Butter: Wildkräuter-Pesto ist der Dauerbrenner im Frühjahr. Allen voran Bärlauch -Pesto, aber auch Kombinationen wie Brennnessel -Walnuss-Pesto oder gemischtes Wildkräuter-Pesto sind beliebt. Ebenso lassen sich Kräuterbutter oder Frischkäse-Aufstriche mit Kräutern zaubern – z.B. ein Aufstrich aus Giersch , Knoblauchsrauke und Quark. Solche Zubereitungen sind ideal, um Kräuter haltbar zu machen: Im Kühlschrank oder Gefrierschrank halten Pesto und Kräuterbutter mehrere Wochen, sodass man Vorrat hat.
  • Würzsalze und Essig: Eine weitere tolle Vorratsidee ist Kräutersalz. Bärlauch salz ist ein Beispiel, wo fein gehackter Bärlauch mit grobem Salz gemischt und getrocknet wird. Das Ergebnis – grünes Kräutersalz – verfeinert Gerichte und hält monatelang. Ähnlich kann man Kräuteressig ansetzen, etwa mit Gundermann oder Knoblauchsrauke im Apfelessig, um Salatdressings aufzupeppen.
  • Kräuter gegen Erkältung: Im März ist Erkältungszeit oft noch im Gange. Zum Glück liefert die Natur erste Hausmittel gegen Husten und Co. Sehr gefragt sind Hustentees aus Frühblühern: z.B. eine Mischung aus Primelblüten , Huflattich , Lungenkraut und Spitzwegerich hilft bei Reizhusten. Manche empfehlen gar einen „Husten-Smoothie“ aus diesen frischen Kräutern – frisch püriert mit etwas Wasser oder Saft. Ebenfalls regelmäßig genannt wird Veilchen-Sirup: Aus Duftveilchen , die im März blühen, kann man einen Hustensirup herstellen. Dazu werden Veilchenblüten mit Zucker und Wasser eingekocht (bzw. kalt angesetzt und abgeseiht) – ein altmodisches, aber wohlriechendes Hausmittel bei Husten und Heiserkeit. Dieser Sirup hält kühl gelagert einige Monate.
  • Löwenzahn -„Honig” & andere Sirupe: Löwenzahnblütensirup wurde oben schon erwähnt – er ist beliebt als veganer Honigersatz und mildes Mittel bei Husten. Man kann ihn im März ansetzen, wenn die ersten Blüten da sind, oder im April in größerer Menge. Auch Fichtenspitzen-Sirup oder -honig ist ein Klassiker, allerdings treiben Fichten- und Tannenspitzen erst ab April/Mai (für März kann man höchstens vorbereiten). Wer es eilig hat: Birkenwasser. Im März ist auch genau die Zeit, um Birken anzuzapfen und Birkensaft zu gewinnen – ein traditionelles Frühjahrstonikum. Dazu wird ein Ast angeschnitten oder ein Loch in den Stamm gebohrt und der austretende Saft aufgefangen (Vorsicht: nur mit Erlaubnis und schonend durchführen, um dem Baum nicht zu schaden!). Birkenwasser wirkt vitalisierend, harntreibend und hautreinigend und wurde getrunken, um den Körper zu entschlacken. Heutzutage gibt es Birkensaft auch im Handel zu kaufen.
  • Smoothies & Frischpress-Säfte: Im Trend liegen grüne Detox-Smoothies aus Wildkräutern. Junge Brennnesseln , Vogelmiere , Giersch , etwas Obst – mixen und trinken. So nimmt man viele Mikronährstoffe unkompliziert auf. Ebenso kann man mit einer Saftpresse Frischpflanzensäfte herstellen, z.B. aus Brennnessel oder Scharbockskraut (in kleinen Mengen). Schon 30 ml Brennnesselsaft täglich gelten als blutreinigende Kur. Wichtig ist, diese Kuren langsam zu starten (erst kleine Mengen, dann steigern), damit sich der Körper an die vielen Bitterstoffe gewöhnt.
  • DIY-Heilsalben und Tinkturen: Auch wenn die große Zeit der Wurzeln und Samen erst im Herbst kommt, kann man im März bereits erste Ansätze für die Hausapotheke machen. Sehr empfehlenswert ist z.B. eine Beinwell -Tinktur oder ein Ölauszug: Zwar gräbt man die Wurzel idealerweise im Herbst, doch wenn man Beinwell im Garten hat, kann man im späten März/April noch ernten, bevor die Pflanze austreibt. Aus der kleingeschnittenen Wurzel in Alkohol entsteht eine Tinktur, die als Basis für selbstgemachte Beinwell salbe dient – ein bewährtes Mittel bei Prellungen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Wer keinen Beinwell hat, kann im März dessen Samen aussäen oder Setzlinge im Garten pflanzen, um ab Herbst Wurzeln zu gewinnen. Eine andere Idee: Spitzwegerich -Hustensirup ansetzen. Dazu werden frische Spitzwegerich blätter mit Zucker in ein Glas geschichtet und einige Wochen stehen gelassen. Der entstehende Sirup hilft bei Husten und hält lange (diese Ernte bietet sich im späten Frühjahr an, wenn genug Blätter da sind). Im März kann man aber schon Spitzwegerich blätter sammeln und trocknen für Tee.

Wie man sieht, lassen sich die März-Kräuter in Küche und Hausapotheke auf vielfältige Weise nutzen. Ob leckere Rezepte (Pesto, Suppe, Aufstrich) oder Hausmittel ansetzen (Tees, Sirupe, Tinkturen) – jetzt ist die Zeit, kreativ zu werden und einen Vorrat an grüner Kraft anzulegen! Viele traditionelle Anwendungen erleben derzeit eine Renaissance, da immer mehr Menschen Wildkräuter als gesundes, kostenloses Superfood entdecken.

🌱 Frühblüher-Kräuter im März

Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachen die Frühblüher. Typische Märzkräuter sind Scharbockskraut , Veilchen und Gänseblümchen. Sie bringen nicht nur Farbe, sondern auch wichtige Vitamine nach dem Winter.

Sammle die jungen Blätter und Blüten vorsichtig: Sie eignen sich für frische Salate, Tees oder als Deko auf Frühlingsgerichten. So startest du gestärkt und bunt in die neue Kräutersaison.

Kräutergarten im März: Aussaat und Anzucht

Nicht nur in der freien Natur tut sich einiges – auch im Garten beginnt im März die Kräutersaison. Für alle, die Wild- und Heilkräuter anbauen möchten, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um mit der Aussaat oder Pflanzung zu starten. Hier ein paar Hinweise für Gärtner*innen:

  • Kaltkeimer aussäen: Einige Wildkräuter und Heilpflanzen benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Wer solche Samen im Herbst nicht ausgesät hat, kann das jetzt im März nachholen – draußen ist es noch kühl genug. Beispiele: Beinwell , Waldmeister oder Wilde Möhre sind Kaltkeimer. Man kann ihre Saat jetzt entweder ins Freiland säen (wenn der Boden nicht gefroren ist) oder für 1–2 Wochen im Kühlschrank vorbehandeln. Für Beinwell gilt: Wild findet man ihn kaum noch, aber im Garten lohnt es sich, ihn anzusiedeln – er ist mehrjährig und seine Wurzeln liefern ab dem 2. Jahr Heilmaterial.
  • Frühe Kräuter vorziehen: Empfindlichere Pflanzen können im Haus auf der Fensterbank vorgezogen werden. Im März kann man z.B. Basilikum, Majoran oder Dill drinnen in Töpfe säen, um im Mai kräftige Jungpflanzen rauszusetzen. Auch mediterrane Kräuter wie Thymian , Salbei oder Oregano lassen sich jetzt aus Saat ziehen (oder als Topfstaude kaufen und abhärten). Einige robuste Kräuter können bereits direkt ins Beet: Thymian , Salbei , Kamille und sogar Knoblauch sind im März auspflanzbar bzw. aussäbar. Petersilie und Schnittlauch sät oder pflanzt man ebenfalls ab März im Freiland.
  • Wildkräuter im Garten ansiedeln: Überlege, ob du Lieblings-Wildkräuter gezielt im Garten ziehen möchtest. Vieles, was in der Natur wächst, gedeiht auch im Beet oder Kübel. Bärlauch kann man z.B. als Zwiebel setzen oder nach der Samenreife im Sommer aussäen (da er Kälte zum Keimen braucht). Knoblauchsrauke sät sich oft selbst aus, man kann aber auch ein paar Pflanzen umsetzen. Gundermann und Giersch sollte man nur dann setzen, wenn man ihren Ausbreitungsdrang im Griff hat – am besten im Kübel, sonst übernehmen sie schnell den Garten. Vorteil: Hat man diese Wildkräuter im Garten, kann man sie geschützt vor Straßenverschmutzung ernten.
  • Kräuterbeet vorbereiten: Jetzt ist auch der Zeitpunkt, das Kräuterbeet für die Saison fit zu machen. Entferne alte Pflanzenreste, lockere den Boden und arbeite bei Bedarf Kompost ein. Mehrjährige Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian oder Estragon treiben im März neu aus – eine Gabe organischen Düngers unterstützt sie. Schnittlauch zeigt oft schon erste grüne Röhrchen; man kann ihn teilen und umsetzen, wenn der Horst zu dicht ist. Auch Minze oder Zitronenmelisse sprießen bald – hier lohnt es sich, Wurzelsperren zu kontrollieren, da sie wuchern können.
  • Frostschutz nicht vergessen: März kann tückisch sein – milde Tage und dann wieder Nachtfrost. Sämlinge und vorgezogene Kräuter solltest du daher noch schützen. Wenn du zarte Jungpflanzen (z.B. Petersilie) bereits ins Beet gesetzt hast, halte Vlies oder Folie bereit, um sie bei Frostgefahr abzudecken. Topfkräuter, die schon draußen Luft geschnuppert haben, übernachten besser drinnen, bis es durchgehend frostfrei ist.

Ein eigener Kräutergarten ergänzt das Wildsammeln wunderbar: Du hast stets frische Kräuter griffbereit, kannst gezielt Heilpflanzen anbauen (z.B. Echinacea , Ringelblume für Tee und Salben) und entlastest die Wildbestände. Gerade seltenere Arten wie Beinwell , Heilziest oder Arnika gedeihen kultiviert und liefern wertvolle Zutaten für die Hausapotheke, ohne dass man in der Natur sammeln muss. Der März ist der Startschuss – ab in die Erde mit den Samen!

🍋 Vitamin-C-Kräuter gegen Wintermüdigkeit

Im Februar zeigen sich erste Frühlingsboten. Besonders Scharbockskraut mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt war früher das „Anti-Skorbut“-Kraut nach langen Wintern. Auch Vogelmiere bringt frisches Grün.

Nutze diese frühen Vitaminspender sparsam in Salaten oder Smoothies – sie geben Kraft gegen Frühjahrsmüdigkeit und stärken die Abwehrkräfte.

🌱 Erste essbare Wildpflanzen im Frühjahr

Im März zeigen sich die ersten essbaren Wildpflanzen: zarte Brennnesseln , junge Löwenzahnrosetten oder die würzige Knoblauchsrauke.

Diese Frühlingsboten liefern wertvolle Vitamine und lassen sich frisch als Salat, im Smoothie oder als Gemüsebeilage nutzen. Ein echter Energie-Start nach dem Winter.

🌱 Frühblüher & Wildkräuter im März

Im März erwacht die Natur: Die ersten zarten Frühblüher und frischen Kräuter zeigen sich nach dem Winter. Jetzt beginnt die Sammelsaison neu – mit Wildkräutern, die reich an Vitaminen sind und deine Küche wie auch deine Hausapotheke bereichern.

Bärlauch

Würzig nach Knoblauch – die jungen Blätter sind ideal für Pesto oder Kräuterbutter.

Gänseblümchen

Die ersten Blüten des Jahres – essbar im Salat oder als milder Tee bei Magenbeschwerden.

Veilchen

Duftend und heilsam – Veilchenblüten sind traditionell Bestandteil von Sirup und Hustenmittel.

💡 Tipp: Sammle die ersten zarten Kräuter achtsam – sie sind noch empfindlich und voller Kraft. Perfekt für Frühlingsrezepte wie Wildkräuter-Salat oder frisches Pesto.

🌿 Wildkräuter im März sammeln – welche Kräuter zeigen sich im Vorfrühling?

Mit dem März beginnt das eigentliche Erwachen der Natur. Zwischen ersten warmen Sonnenstrahlen und noch kühlen Nächten erscheinen die Frühlingskräuter. Sie treiben kräftig aus, sind reich an Vitaminen und Bitterstoffen und schenken nach den Wintermonaten frisches Grün. Wer sich fragt: Welche Kräuter wachsen im März? – hier findest du die wichtigsten Beispiele.

Erste Frühlingskräuter

Brennnessel treibt jetzt junge, zarte Blätter, die voller Mineralien stecken und sich ideal für Tees, Suppen oder Smoothies eignen. Giersch wächst kräftig in Gärten und an Waldrändern und ist ein bewährtes Wildgemüse. Löwenzahn zeigt erste Blätter, die leicht bitter schmecken und den Stoffwechsel anregen. Gänseblümchen öffnen ihre Blüten und liefern dekorative und essbare Farbtupfer. Auch die ersten Schlüsselblumen und Schafgarben strecken vorsichtig ihre Blätter aus – beides wichtige Heilpflanzen für Atemwege und Verdauung.

Wurzeln & frühe Blüten

Während sich vieles erneuert, lohnt sich im März auch noch der Blick auf Wurzeln. Löwenzahnwurzel und Klettenwurzel enthalten viele Bitterstoffe und werden gern für Tees und Tinkturen genutzt. Besonders auffällig ist der Huflattich mit seinen sonnengelben Blüten, die schon früh im Jahr gegen Husten verwendet werden. Auch die Purpur-Taubnessel ist ein typischer Frühlingsbote und liefert essbares Grün sowie hübsche Blüten.

Immergrüne & Vorfrühlings-Kräuter

Auch im März können immergrüne Pflanzen gesammelt werden. Fichtennadeln ergeben aromatischen Tee, der die Atemwege befreit. Gundermann zeigt sich verstärkt und bringt Würze in Quark und Kräuterbutter. Scharbockskraut liefert früh im Jahr wertvolles Vitamin C, muss aber sparsam verwendet werden. So zeigt sich: Der März ist ein Monat voller Aufbruch. Die ersten kräftigen Kräuter sprießen und bilden die Grundlage für Frühjahrskuren, frische Küche und die Wiederbelebung der Hausapotheke.

🩺 Heilpflanzen im März – Frühjahrskräuter & Anwendungen

Mit dem März erwacht die Natur und viele Heilpflanzen treiben frisch aus. Diese jungen Kräuter sind reich an Vitaminen, Bitterstoffen und Mineralien – ideal für Frühjahrskuren, Tees und die Hausapotheke. Wer sich fragt: Welche Heilpflanzen helfen im März? – hier die wichtigsten Beispiele.

Erkältungshelfer & Atemwege

Auch im März spielen klassische Erkältungskräuter eine Rolle: Thymian beruhigt die Atemwege und wirkt schleimlösend. Salbei hilft bei Halsschmerzen und Entzündungen im Rachen. Spitzwegerich kann als Tee oder Sirup genutzt werden und lindert Hustenreiz. Huflattich zeigt im März seine ersten Blüten – traditionell ein bewährtes Mittel gegen Husten und Bronchialbeschwerden.

Frühjahrskuren & Stoffwechsel

Der März ist ideal für reinigende Frühjahrskuren. Brennnesseln treiben kräftig aus und wirken blutreinigend, entwässernd und stoffwechselanregend. Löwenzahn liefert Bitterstoffe für Leber und Verdauung. Auch Giersch sprießt jetzt und eignet sich sowohl als Wildgemüse als auch für Frühjahrstees. Schafgarbe wirkt stärkend auf den Kreislauf und hilft bei Verdauungsbeschwerden.

Heilkräftige Blüten

Im März zeigen sich auch die ersten Blüten, die traditionell in der Heilpflanzenkunde genutzt werden: Gänseblümchen sind essbar, wirken mild entzündungshemmend und werden in Tees oder Auflagen verwendet. Schlüsselblumen entfalten ihre zarten Blüten und sind bewährte Heilpflanzen bei Husten und festsitzendem Schleim. Auch die Purpur-Taubnessel blüht jetzt und gilt als mildes Stärkungsmittel.

Anwendungen im Alltag

Der März ist ein idealer Monat, um die Hausapotheke aufzufrischen: Teemischungen mit Brennnessel, Löwenzahn und Schafgarbe unterstützen Frühjahrskuren. Erkältungstees mit Thymian, Spitzwegerich und Huflattich helfen bei Atemwegsbeschwerden. Erste Blüten wie Schlüsselblume oder Gänseblümchen können frisch gesammelt und getrocknet werden. So liefert der März eine reiche Auswahl an Heilpflanzen für Gesundheit, Küche und Vorrat.

FAQ: Häufige Fragen zu Wildkräutern im März

Frage 1: Welche Wildkräuter kann man im März sammeln?

Im März sprießen bereits viele essbare Wildpflanzen. Zu den häufigsten gehören Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere, Giersch, Gänseblümchen, Scharbockskraut, Huflattich, Lungenkraut, Taubnessel und Spitzwegerich. Auch Knoblauchsrauke (noch klein), Gundermann, Sauerampfer und Veilchen sind zu finden. Die Verfügbarkeit hängt vom Wetter und der Region ab – in milden Gegenden oder nach warmen Wintertagen zeigen sich mehr Kräuter. Wichtig: Sammle nur, was du sicher kennst, und beachte bei manchen Arten (z.B. Schlüsselblume) bestehende Pflückverbote.

Frage 2: Wie kann ich Wildkräuter im Frühling in der Küche verwenden?

Sehr vielfältig! Frische Frühlingskräuter passen hervorragend in Salate, grüne Smoothies, Kräuterquark, Pesto, Suppen und Eintöpfe. Zum Beispiel kannst du aus Bärlauch ein Pesto oder Kräuterbutter machen, Brennnesseln wie Spinat kochen (etwa für Brennnesselsuppe), und Gänseblümchenblüten als essbare Dekoration über den Salat streuen. Würzige Kräuter wie Knoblauchsrauke oder Gundermann verfeinern Saucen und Dressings. Zudem eignen sich einige Blüten und Knospen (z.B. Löwenzahn, Gänseblümchen, Kapuzinerkresse) zum Einlegen als Kapern-Ersatz. Mit etwas Kreativität lässt sich fast jedes Wildkraut schmackhaft zubereiten – roh oder gegart.

Frage 3: Welche Heilpflanzen aus dem März helfen bei Erkältung und Frühjahrsmüdigkeit?

Gegen Erkältungsbeschwerden im Frühling können die ersten Heilkräuter bereits helfen. Huflattich, Schlüsselblume, Lungenkraut, Veilchen und Spitzwegerich liefern Blüten und Blätter für Hustentee oder Hausmittel. Ein Tee aus diesen Kräutern wirkt schleimlösend und beruhigt die Atemwege. Bei Frühjahrsmüdigkeit und schlappem Immunsystem empfiehlt sich eine Frühjahrskur mit Brennnessel, Löwenzahn, Scharbockskraut oder Sauerklee – diese Kräuter sind reich an Vitaminen und regen den Stoffwechsel an. Zum Beispiel täglich eine Tasse Brennnessel-Tee oder ein Smoothie mit Vogelmiere kann Energie schenken. Wichtig ist, langsam anzufangen (Bitterstoffe!) und auf den Körper zu hören.

Frage 4: Worauf muss ich beim Bärlauch-Sammeln achten?

Bei Bärlauch ist die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen das größte Risiko. Insbesondere Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen den Bärlauchblättern ähnlich, sind aber hochgiftig. Achte deshalb beim Sammeln unbedingt auf den Knoblauchgeruch der Blätter – nur Bärlauch riecht deutlich nach Knoblauch, wenn man ein Blatt zerreibt. Außerdem fühlen sich Maiglöckchen-Blätter ledriger an und kommen paarweise am Stängel, während Bärlauch einzelne, weichere Blätter direkt aus dem Boden treibt. Sammle am besten mit jemand Erfahrenem oder nimm an einer Kräuterwanderung teil, um Bärlauch sicher kennenzulernen. Weiterhin gilt: Nur junge, frische Blätter pflücken (vor der Blüte schmecken sie am besten), niemals die Zwiebel ausgraben (damit der Bestand erhalten bleibt), und nicht in Naturschutzgebieten sammeln. Bei Beachtung dieser Punkte steht dem Bärlauchgenuss nichts im Wege.

Frage 5: Kann ich Wildkräuter im eigenen Garten anbauen?

Ja, viele Wild- und Heilkräuter lassen sich problemlos im Garten kultivieren. Du kannst im März mit der Aussaat beginnen: Einige Kräuter sind Kaltkeimer (z.B. Waldmeister, Beinwell) und können jetzt draußen gesät oder drinnen stratifiziert werden. Andere ziehst du auf der Fensterbank vor (z.B. Basilikum, Dill) und pflanzt sie nach den Eisheiligen raus. Mehrjährige Küchenkräuter wie Thymian, Salbei, Minze oder Schnittlauch treiben von selbst wieder aus – diese kannst du jetzt teilen, umsetzen oder neu pflanzen. Selbst typische Wildkräuter wie Bärlauch kannst du im Garten ansiedeln (etwa durch Zwiebelpflanzung oder Aussaat im Spätsommer). Ein Wildkräuterbeet im Garten hat den Vorteil, dass du saubere, unbedenkliche Ernte hast und seltene Arten schützen kannst. Achte darauf, wucherstarke Pflanzen (Giersch, Gundermann, Minze) etwas einzugrenzen, damit sie nicht das ganze Beet übernehmen. Mit Geduld und Pflege kannst du dir so eine eigene kleine „Apotheke“ und „Wildkräuterküche“ vor der Haustür anlegen.