Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) – erkennen & sicher vermeiden
⚠️ Giftpflanze (phototoxisch) • Kontakt + Sonnenlicht → starke Hautreaktionen • Bundesweiter Notruf: 112
Wichtig:
Alle Pflanzenteile enthalten Furocumarine. In Kombination mit UV-Licht (Sonne) kann bereits kurzer Hautkontakt zu Rötungen, Blasenbildung, Verbrennungen
und langanhaltender Lichtempfindlichkeit führen.
Augen- und Schleimhautkontakt sind besonders gefährlich.
Bei stärkeren Beschwerden: 112
anrufen.
So erkennst du Riesen-Bärenklau sicher
- Größe: Meist 2–4 m hoch (selten darüber).
- Stängel: Dick, hohl, meist rötlich gefleckt , grob behaart; Durchmesser oft 3–10 cm.
- Blätter: Sehr groß (bis 1–1,5 m), tief gelappt, grob gezähnt, Oberfläche leicht behaart.
- Blüten: Riesige, flache Doppeldolden (50 cm und mehr), weiß; Blüte meist Juni–Juli.
- Geruch/Saft: Wässriger, phototoxischer Pflanzensaft; Verletzungen geben feuchten Saft frei.
Verwechslungsgefahr:
- Wiesen-Bärenklau(Heracleum sphondylium): kleiner (meist < 1,8 m), Dolden deutlich kleiner, Stängel weniger massiv.
- Engelwurz(Angelica spp.): kugelige statt flacher Dolden; Stängel meist ohne rötliche Flecken.
- Pastinake(Pastinaca sativa): gelbe statt weiße Dolden, insgesamt zierlicher.
Standort & Ausbreitung
Bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte: Bach- und Flussufer, Gräben, Waldränder, Brachflächen, Straßenränder. Bildet dichte Bestände und verdrängt heimische Flora. Blüte meist Juni–Juli, Samenreife bis August/September; Samen bleiben mehrere Jahre keimfähig.
Giftigkeit & typische Reaktionen
- Wirkstoffgruppe: Furocumarine → phototoxisch (lösen mit UV-Licht Hautschäden aus).
- Symptome: Rötung, Brennen, Juckreiz, Blasen; später bräunliche Verfärbungen, teils Narbenbildung.
- Verlauf: Reaktionen oft zeitversetzt nach Sonnenexposition (Stunden bis 1–2 Tage).
- Risikoareale: Dünne Haut, Augen, Schleimhäute; Kinder und Haustiere besonders schützen.
Erste Hilfe bei Kontakt
- Sofort schattieren: Betroffene Stellen vor Sonne schützen (Textil abdecken).
- Gründlich waschen: Haut schnell mit lauwarmem Wasser & milder Seife reinigen; Kleidung separat waschen.
- Nicht reiben! Keine Hausmittel, keine ätherischen Öle auftragen.
- Beobachten: Bei Rötung/Blasenbildung kühlende, nicht parfümierte Kompressen; Sonne meiden.
- Hilfe holen: Bei starken Reaktionen, großflächigen Verbrennungen oder Augenbeteiligung: 112.
Hinweis: Dieser Abschnitt dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung.
Sicherer Umgang & Entfernung (für Grundstücksbesitzer)
- Nicht anfassen ohne Schutz: undurchlässige Kleidung, lange Ärmel/Beine, geschlossene Handschuhe, Schutzbrille.
- Trocken & bedeckt arbeiten: Möglichst an bewölkten Tagen oder abends; direkte Sonne vermeiden.
- Methoden: Vor der Samenreife unterhalb des Vegetationskegels ausstechen; Dolden vor Samenreife entfernen.
- Entsorgung: Pflanzenteile nicht kompostieren; in reißfesten Säcken über den Restmüll (lokale Vorgaben beachten).
- Nachsorge: Fläche 2–3 Jahre kontrollieren (Samenbank); Nachwuchs frühzeitig entfernen.
Saison:
Austrieb ab Frühjahr; Blüte Juni–Juli, Samen bis Spätsommer.
Kurzfazit:
Nicht sammeln, Abstand halten, Kontakt meiden, bei Befall fachgerecht entfernen.
Rechtlicher Hinweis: Inhalte dienen der allgemeinen Information zu Giftpflanzen und ersetzen keine fachkundige Beratung. Regionale Vorgaben zur Bekämpfung invasiver Arten beachten.