🌿 Mannstreu (Eryngium campestre) – Steppenpflanze mit starker Abwehrkraft

Vorkommen & Standort

Der Feld-Mannstreu ist eine Wildpflanze trockener Lebensräume und wächst bevorzugt auf mageren, sonnigen Böden – etwa auf Trockenrasen, in lichten Wäldern, an Feldrändern oder in Dünen. In Deutschland ist er vor allem in wärmeren Regionen zu finden.

Als wärmeliebender Tiefwurzler ist Mannstreu bestens an trockene, nährstoffarme Standorte angepasst. Seine silbrig-blauen, stacheligen Blätter schützen ihn vor Verdunstung und machen ihn zu einem echten Überlebenskünstler.

Erkennungsmerkmale

Mannstreu gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) – obwohl seine kugeligen Blüten und stacheligen Blätter auf den ersten Blick an Disteln erinnern. Er wächst aufrecht und verzweigt sich kräftig, mit blaugrünen, gezähnten und oft stacheligen Blättern.

Die bläulichen Blütenköpfchen erscheinen von Juli bis September. Besonders auffällig sind die Hüllblätter und die metallisch-bläuliche Färbung im Gegenlicht. Er ist leicht mit anderen Doldenblütlern zu verwechseln, aber unverkennbar in seiner Form.

Traditionelle Bedeutung

Schon im Mittelalter wurde Mannstreu als Aphrodisiakum, Tonikum und Abwehrpflanze geschätzt. Die Wurzel galt als stärkend bei Erschöpfung, Bronchialleiden und Harnwegsbeschwerden.

In alten Kräuterbüchern wurde er als „Donnerdistel“ oder „Stechdistel“ beschrieben und galt wegen seiner stacheligen Form als Schutzpflanze gegen schlechte Energien. Hildegard von Bingen erwähnte ihn als heilkräftig gegen Husten und zur Stärkung des Herzens.

Pflanzenteile & Erntezeit

Verwendet werden vor allem die Wurzeln und die blühenden Triebe – je nach Anwendung. Die Wurzel wird im Oktober oder Spätherbst gegraben, während die oberen Pflanzenteile ab Juli gesammelt werden können. Weitere Sammelzeiten findest du im Kräuter-Sammelkalender.

Einordnung & Varianten

Der Feld-Mannstreu gehört zur Gattung Eryngium , von der es über 200 Arten weltweit gibt. Besonders verbreitet in Europa sind Eryngium campestre(Feld-Mannstreu) und Eryngium maritimum(Strand-Mannstreu). Beide wurden traditionell in der Naturheilkunde verwendet.

Für Anwendungen empfiehlt sich Eryngium campestre aus Wildsammlung oder Anbau. Wegen Rückgangs in der Natur sollte man ihn aber verantwortungsvoll nutzen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie man Pflanzen wie Mannstreu systematisch bestimmt, einordnet und nutzt, findest du auf unserer Seite zur Pflanzenkunde alles Wichtige rund um Merkmale, Familien und Grundlagen der Heilpflanzenlehre.

🌿 Anwendungen, Wirkstoffe & DIY-Rezepte

Mannstreu wurde in der traditionellen Kräuterkunde vor allem bei Bronchitis, Blasenleiden, Husten, Nervenschwäche und zur allgemeinen Stärkung bei Erschöpfung eingesetzt. Besonders die tiefreichende Wurzel enthält Saponine, ätherisches Öl und Bitterstoffe, die schleimlösend, harnanregend und kräftigend wirken können.

Die Wirkung ist vergleichbar mit anderen Doldenblütlern wie Engelwurz oder Meisterwurz , wobei Mannstreu besonders bei hartnäckigem Husten und zur Anregung der Nieren geschätzt wurde.

🧪 Kräftigender Tee aus Mannstreuwurzel

  • 1 TL getrocknete, fein zerkleinerte Mannstreuwurzel
  • 250 ml Wasser

Mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
2–3× täglich trinken – besonders bei Husten, Schwäche oder zur Nierenunterstützung.

🛁 Badezusatz bei Reizblase & Nervosität

  • 2 Handvoll getrocknetes Mannstreukraut (Blüten & Blätter)
  • 1 Liter Wasser

20 Minuten sanft köcheln, abseihen und dem Badewasser zugeben.
Beruhigt bei Nervosität und kann krampflösend auf die Harnwege wirken.

🌱 Wurzelpulver als Kur bei Schwäche

  • 1–2 Messerspitzen getrocknetes Mannstreuwurzelpulver
  • z. B. in Honig oder Joghurt verrühren

1× täglich über 10–14 Tage einnehmen. Diese traditionelle Kur wurde als Stärkungsmittel bei Erschöpfung oder nach Infekten empfohlen.

Weitere Anwendungen findest du in alten Kräuterbüchern wie bei Hieronymus Bock oder Tabernaemontanus, die Mannstreu als wichtige Wildpflanze für die Lungen, die Harnwege und die Nerven beschrieben.

🍵 Hausmittel-Rezepte & Anwendungen mit Mannstreu

Die traditionelle Verwendung des Feld-Mannstreus beschränkt sich nicht nur auf die Teezubereitung. Hier findest du bewährte Hausmittel und Anwendungen, wie sie in der Volksmedizin überliefert sind – einfach zum Nachmachen.

🌿 Hustensirup mit Mannstreu & Spitzwegerich

  • 20 g Mannstreuwurzel
  • 20 g Spitzwegerichblätter
  • 250 ml Wasser
  • 250 g Honig

Wurzel und Blätter mit Wasser 10 Minuten köcheln, abseihen und warm mit Honig verrühren.
In ein sauberes Glas füllen. 1 TL bei Husten – ideal auch für Kinder (ab 2 Jahren).

🧉 Kräftigender Wurzelauszug in Wein

  • 30 g getrocknete Mannstreuwurzel
  • 500 ml Weißwein

In ein Schraubglas geben, 7–10 Tage ziehen lassen, täglich schwenken. Abseihen und kühl lagern.
1 kleines Gläschen vor dem Essen stärkt und regt Verdauung & Nerven an (traditionell v. a. für Ältere).

🌸 Mannstreu-Kräuterkissen für Schlaf & Blase

  • getrocknete Blüten von Mannstreu
  • optional: Hopfen, Lavendel, Schafgarbe

In ein kleines Baumwollsäckchen füllen und als duftendes Kissen ins Bett legen – beruhigt die Nerven und unterstützt die Harnwege.

Diese einfachen Rezepte lassen sich leicht selbst umsetzen – ideal für die Hausapotheke oder zur Vorratshaltung. Achte auf Qualität der Zutaten und nachhaltiges Sammeln.

🌿 Diese Pflanze gehört zu den vergessenen Heilpflanzen

Der Mannstreu(Eryngium campestre) war früher ein bekanntes Volksheilmittel – heute ist sein Wissen fast verschwunden. In alten Kräuterbüchern wurde er bei Harnwegserkrankungen, Husten, Milzbeschwerden und zur Stärkung empfohlen. Besonders die Wurzel galt als kräftigend und ausleitend.

Heute wird Mannstreu kaum noch verwendet – auch weil er in der Natur selten geworden ist. Umso wichtiger ist es, dieses Wissen zu bewahren. Auf Kräuterleben findest du viele weitere Pflanzen, die früher in keiner Hausapotheke fehlen durften.

🌿 Diese Pflanze gehört zu den vergessenen Heilpflanzen

Der Mannstreu(Eryngium campestre) war früher ein bekanntes Volksheilmittel – heute ist sein Wissen fast verschwunden. In alten Kräuterbüchern wurde er bei Harnwegserkrankungen, Husten, Milzbeschwerden und zur Stärkung empfohlen. Besonders die Wurzel galt als kräftigend und ausleitend.

Heute wird Mannstreu kaum noch verwendet – auch weil er in der Natur selten geworden ist. Umso wichtiger ist es, dieses Wissen zu bewahren. Auf Kräuterleben findest du viele weitere Pflanzen, die früher in keiner Hausapotheke fehlen durften.

⚠️ Nebenwirkungen, rechtliche Hinweise & Quellen

Mannstreu wird traditionell als reizlindernd und harntreibend beschrieben – vor allem die Wurzel findet Anwendung. Trotz seiner früheren Beliebtheit ist die wissenschaftliche Datenlage heute gering.

Es liegen kaum moderne Studien zur Sicherheit vor. Bei innerlicher Anwendung können – wie bei vielen Doldenblütlern – in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Die Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder Stillenden ist nicht ausreichend untersucht.

Die Informationen auf dieser Seite beruhen auf traditionellem Wissen und persönlicher Erfahrung. Sie ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung.

❓ Häufige Fragen (FAQ)

Ist Mannstreu essbar?
Die Wurzel wurde früher kandiert oder in Wein ausgezogen – heute ist das eher unüblich. Frische Pflanzenteile sind nicht zum Verzehr empfohlen.

Wo finde ich Mannstreu?
Typisch auf Trockenrasen, an sonnigen Wegrändern, auf kalkreichen Böden – in Mitteleuropa teils selten geworden.

Kann ich Mannstreu im Garten anpflanzen?
Ja – er bevorzugt magere, sonnige Standorte und ist sehr trockenheitsresistent.

🔬 Wissenschaft & Quellen

  • Botanisches Lexikon: Eryngium campestre – Vorkommen & Inhaltsstoffe
  • Pflanzenmonografien Volksmedizin – Mannstreu
  • Historische Anwendungen nach Tabernaemontanus (16. Jh.)
  • Kommission E: Keine Bewertung vorhanden (nicht abschließend geprüft)

⚠️ Typische Risiken im Überblick

  • Bei Allergien gegen Doldenblütler meiden
  • Keine Anwendung in Schwangerschaft & Stillzeit
  • Innerlich nur in kleinen Mengen & als traditioneller Auszug
  • Nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren

Hinweis: Die Inhalte auf dieser Seite dienen der allgemeinen Information über traditionelle und persönliche Anwendungen von Heilpflanzen. Sie ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden wende dich bitte an eine medizinische Fachkraft. Alle Angaben beruhen auf persönlichen Erfahrungen, überliefertem Kräuterwissen sowie öffentlich zugänglichen Quellen.