Hagebutte – Wildfrucht mit Heilkraft

Hagebutte – Wildfrucht mit Heilkraft

Die Hagebutte – leuchtend rot, säuerlich im Geschmack und überaus gesund – ist die Sammelfrucht verschiedener Wildrosen , allen voran der Hundsrose ( Rosa canina ). Seit Jahrhunderten ist sie nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Heilpflanze geschätzt.

Botanik & Herkunft

Die Hagebutte ist keine einzelne Frucht, sondern besteht aus vielen kleinen Nüsschen , die von einem fleischigen Fruchtboden umschlossen sind. Sie reift im Herbst – meist zwischen September und November – und ist dann reich an Vitalstoffen. Besonders häufig begegnet man ihr im Heckenbereich , an Waldrändern oder auf Wildwiesen.

Inhaltsstoffe & Wirkung

Die Hagebutte enthält einen der höchsten natürlichen Gehalte an Vitamin C überhaupt – bis zu 500 mg pro 100 g Frucht. Hinzu kommen Pektine, Fruchtsäuren, Flavonoide, Carotinoide und Galaktolipide, die entzündungshemmend wirken. Ihre Kraft wird insbesondere bei Infektanfälligkeit , rheumatischen Beschwerden und Magen-Darm-Problemen geschätzt.

Heilanwendungen in der Hausapotheke

In der Hausapotheke wird Hagebutte vielfältig genutzt: als Tee aus den Schalen, als Pulver zur Nahrungsergänzung oder als Öl für die Hautpflege. Hagebuttenpulver wird besonders bei Gelenkbeschwerden und Arthrose empfohlen, da es entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.

Tipp: Hagebuttentee ist ein wunderbarer Begleiter im Winter: 2 EL getrocknete Schalen mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und mit etwas Honig verfeinern.

Verwendung in der Küche

Hagebutten lassen sich zu Marmelade, Mus, Chutney oder Suppe verarbeiten. Sie bringen eine feine Säure und viel Aroma. Roh genossen oder als Pulver sind sie eine ideale Ergänzung für Vorräte und Smoothies.

Ernte & Verarbeitung

Die beste Sammelzeit ist nach dem ersten Frost – dann werden die Früchte weicher und süßer. Wichtig: vor der Verwendung die feinen Juckhärchen im Inneren der Frucht entfernen, da sie Hautreizungen verursachen können. Die Schalen lassen sich trocknen und zu Teemischungen verarbeiten.

Volksglaube & Geschichte

Schon im Mittelalter galt die Hagebutte als "Frucht der Herzenskraft". In der Volksmedizin wurde sie zur Stärkung der Liebeskraft, aber auch gegen Skorbut und Magenleiden eingesetzt. Ihre Dornen wurden sinnbildlich als Schutz gegen böse Geister gedeutet.

Nachhaltigkeit & Anbau

Hagebuttensträucher lassen sich gut im eigenen Garten ziehen. Sie sind robust, anspruchslos und bieten Lebensraum für Vögel und Insekten. Wer regelmäßig erntet, erhält jedes Jahr reiche Früchte.

Fazit

Die Hagebutte ist eine wahre Schatzpflanze – nicht nur in der Heilkunde , sondern auch kulinarisch. Ihre Heilkraft ist wissenschaftlich gut belegt, ihre Ernte unkompliziert und ihr Geschmack einzigartig. Ob im Kräuterjahr als Sammelgut, in der Küche oder zur Stärkung des Immunsystems – sie gehört in jede natürliche Hausapotheke.

Quellen (Auswahl)

  • "Heilpflanzen der europäischen Volksmedizin" – W. Strehlow
  • "Pflanzenheilkunde für Körper und Seele" – M. Baumgartner
  • Apotheken Umschau, Phytothek, 2022