Gänsefingerkraut – Sanfte Hilfe bei Krämpfen & Co
Das Gänsefingerkraut(Potentilla anserina) ist ein Klassiker der Hausapotheke – zumindest war es das früher einmal. Heute ist das Rosengewächs eher unbekannt geworden, obwohl es besonders für Frauen eine wohltuende und sanfte Heilpflanze darstellt. Seine krampflösende, entzündungshemmende Wirkung macht es zu einem echten Helfer bei Regelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und entzündlichen Prozessen im Mund- und Rachenraum.
Botanik & Standort
Das Gänsefingerkraut gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und wächst bevorzugt an Wegrändern, feuchten Wiesen und Gräben. Es fällt durch seine silbrig behaarten, gefiederten Blätter und leuchtend gelben Blüten auf. Durch seine kriechende Wuchsform bildet es dichte Teppiche und ist ein typisches Beispiel für eine verbreitete Wildpflanze , die oft übersehen wird.
Traditionelle Anwendung
In der Volksheilkunde wurde Gänsefingerkraut bei Regelbeschwerden eingesetzt, besonders wenn Krämpfe oder ziehende Schmerzen im Unterleib auftraten. Auch als Tee gegen Durchfall oder bei Reizdarm kam es häufig zum Einsatz. Äußerlich angewendet – als Umschlag oder Spülung – lindert es Entzündungen im Mundraum.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Gänsefingerkraut enthält unter anderem Gerbstoffe , Flavonoide und ätherische Öle. Diese Kombination sorgt für entzündungshemmende, adstringierende und krampflösende Effekte. Besonders die Gerbstoffe machen es wirksam bei Magenbeschwerden und entzündlicher Haut.
Ernte & Verarbeitung
Gesammelt wird das Kraut während der Blütezeit zwischen Mai und August. Du kannst es frisch oder getrocknet verwenden. Die Trocknung sollte schonend und schattig erfolgen, damit die Wirkstoffe erhalten bleiben. In der Selbstversorgung ist Gänsefingerkraut ein bewährtes Anfängerkraut für den eigenen Garten oder Balkon.
Wirkung auf das Nervensystem & Frauenheilkunde
Die Wirkung auf glatte Muskulatur, vor allem im Bereich der Gebärmutter, hat dem Gänsefingerkraut seinen festen Platz in der traditionellen Frauenheilkunde eingebracht. Es beruhigt das Nervensystem, mildert krampfartige Schmerzen und wirkt leicht entspannend. Auch bei nervösen Magenbeschwerden oder leichten Schleimhautentzündungen im Verdauungstrakt wird es eingesetzt.
Besondere Hinweise
Gänsefingerkraut ist eine sehr gut verträgliche Pflanze, eignet sich auch für Kindertees und kann problemlos über einige Tage eingenommen werden. Bei chronischen Beschwerden sollte jedoch eine klare Diagnose vorliegen und die Anwendung mit einer Fachperson abgestimmt werden.
Steckbrief Gänsefingerkraut
- Botanischer Name: Potentilla anserina
- Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Blütezeit: Mai bis August
- Verwendete Pflanzenteile: Kraut
- Hauptwirkungen: krampflösend, entzündungshemmend, adstringierend
- Anwendung: Tee, Umschlag, Spülung
- Standort: feuchte Wiesen, Wegesränder
Quellen & Hinweise
Die Angaben beruhen auf traditioneller Anwendung, volksheilkundlichem Wissen sowie pflanzenkundlicher Literatur. Diese Informationen dienen der Weiterbildung und ersetzen keine medizinische Beratung.