Huflattich ( Tussilago farfara ) – Steckbrief & Bestimmen

🔎 Cluster-Bezug: Für sichere Erkennung und Verwechslungscheck nutze das Tool Bestimmen. Unten findest du die wichtigsten Feldmerkmale des Huflattichs – hilfreich für Heilpflanzenkunde, Naturbeobachtung und die Frühjahrssammlung.

Steckbrief (kompakt & präzise)

  • Familie / Gattung: Korbblütler (Asteraceae), Gattung Tussilago
  • Lebensform: Mehrjährige, ausdauernde Staude
  • Wuchs: 10–30 cm hoch, bildet unterirdische Ausläufer
  • Blätter: Rundlich-herzförmig, grob gezähnt, Unterseite weißfilzig
  • Stängel: Blütenstängel schuppig, ohne Laubblätter
  • Blüten: Goldgelb, körbchenförmig, einzeln an den Enden der Stängel
  • Blütezeit: Februar–April (oft vor allen anderen Wildpflanzen)
  • Früchte: Pappus-Samen (Schirmchenflieger) wie beim Löwenzahn
  • Standort: Sonnig, offener Boden, Wegränder, Böschungen, Brachflächen
  • Verbreitung: Ganz Europa, Westasien, eingebürgert in Nordamerika
  • Besonderheit: Blüht vor der Blattentwicklung – daher alte Volksnamen wie „Vorblume“

Bestimmen im Gelände (ausführliche Beschreibung)

Der Huflattich ist vor allem im zeitigen Frühjahr leicht zu erkennen: Er zeigt goldgelbe Blüten, lange bevor die herzförmigen Blätter erscheinen.

  1. Habitus & Höhe: Niedrige Staude, meist in Gruppen wachsend, bildet Rhizome.
  2. Blüten: 2–3 cm große gelbe Körbchenblüten, einzeln stehend, an schuppigen Stängeln.
  3. Blätter: Erscheinen nach der Blüte, rundlich-herzförmig, unten weißfilzig.
  4. Früchte: Weißer, flauschiger Pappus-Samen, windverbreitet.
  5. Standort: Bevorzugt offene, sonnige, lehmige oder sandige Böden, gern auf gestörten Flächen.
  6. Besonderheiten: Eine der ersten Bienenweiden im Jahr, traditionell als Hustenmittel genutzt.

Verwechslungsgefahr:

  • Löwenzahn ( Taraxacum officinale ) – Blätter erscheinen gleichzeitig mit den Blüten, Stängel hohl und blattlos, aber nicht schuppig.
  • Kleiner Habichtskraut-Arten ( Hieracium spp.) – Blühen später im Jahr, meist mit Blattrosetten während der Blütezeit.

Huflattich im Kräuterjahr – Saisonlogik & Praxisfenster

🌿 Cluster-Bezug: Entdecke den Huflattich im Jahresverlauf im Kräuterjahr. Huflattich ist einer der ersten Frühlingsblüher – wer seine Erscheinungszeiten kennt, kann Blüten und Blätter gezielt und schonend sammeln.

Jahresverlauf des Huflattichs

  • Spätwinter/Frühjahr (Februar–April): Erste gelbe Blüten erscheinen oft vor dem Blattaustrieb. Perfekter Zeitpunkt für die Blütenernte, wenn diese voll aufgeblüht sind.
  • Frühjahr/Frühsommer (April–Juni): Nach der Blüte treiben die großen, herzförmigen Blätter aus – geeignet zur Ernte für Husten- und Reizlinderungstees.
  • Sommer (Juli–August): Voll entwickelte Blätter, die für Vorratssammlungen genutzt werden können. Auf saubere Standorte achten, da Huflattich oft an Straßenrändern wächst.
  • Herbst/Winter (September–Januar): Rückzug der oberirdischen Pflanzenteile. Zeit zur Standortbeobachtung und Pflege.

💡 Redaktioneller Tipp: Auf der Übersicht Kräuterjahr lassen sich drei feste Saisonpunkte für Huflattich eintragen:
März: „Blüten für Hustentee sammeln“
Mai: „Blätter für Vorrat trocknen“
Oktober: „Standorte für nächste Saison vormerken“

Huflattich (Tussilago farfara): Erkennung, Anwendung, Hustensirup & Tee, Verwechslungen
Desktop: Wichtige Bereiche sind bereits geöffnet.

Beschreibung

Huflattich – früher geschätztes „Hustenkraut“; heute mit Bedacht nutzen (PA‑Hinweis). Auffällig: gelbe Blüten vor den Blättern.

Botanische Einordnung

Huflattich, wissenschaftlich Tussilago farfara, gehört zur Familie der Asteraceae (Korbblütler). Typisch sind frühe, leuchtend gelbe Körbchenblüten auf schuppigen, rötlich‑bräunlichen Stielen. Die großen, rund‑herzförmigen Blätter mit weißfilziger Unterseite erscheinen erst nach der Blüte.

Vorkommen und Standort

Mehrjährig; besiedelt Schuttplätze, Wegränder, Böschungen und offene, oft nährstoff‑ oder kalkreiche Rohböden. Bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen; blüht sehr früh im Jahr.

Cluster bei Kräuterleben

Ein Thema in Wildkräutern (sicher erkennen) sowie Gesundheit & Hausapotheke (traditionell bei Husten/Heiserkeit, heute eingeschränkt). In Vorrat & DIY findest du Anregungen für Sirup/Brustbalsam (äußerlich) und Hinweise zur verantwortungsvollen Nutzung.

Verwendungszweck

Hinweis: traditionelle Nutzung in der Hausapotheke; ersetzt keine ärztliche Beratung. Aufgrund enthaltener Pyrrolizidinalkaloide (PA) innerlich nur begrenzt und bevorzugt PA‑reduzierte/‑freie Zubereitungen verwenden.

Innerliche Anwendung (traditionell, begrenzt)

Blütenaufguss

Klassischer Frühlingsaufguss aus den Blüten – traditionell bei trockenem Husten/Heiserkeit genutzt. Heute: nur zeitlich begrenzt und nach sorgfältiger Abwägung; bevorzugt PA‑reduzierte Ware.

Hustensirup (siehe DIY)

Mild gesüßter Blütenauszug als kurzfristige Option in der Erkältungszeit.

Küchenhinweis

In der Küche spielt Huflattich eine untergeordnete Rolle; Fokus liegt auf traditioneller Hausapotheke (mit Einschränkungen).

Andere Anwendungen

Brustauflagen & Gurgeln

Äußerliche Anwendungen (z. B. warme Auflagen mit Blütenaufguss) werden traditionell beschrieben; individuell prüfen.

Salben/Ölmazerate (äußerlich)

Blüten/Blätter als Ölmazerat zur Einreibung – sparsam und zeitlich begrenzt verwenden.

Mehr zur Praxis: Gesundheit & Hausapotheke · Vorrat & DIY

Medizinische Verwendung (traditionell)

Hinweis: historische/volksmedizinische Angaben; keine Empfehlung.

Traditionelle Einsatzgebiete

Volksmedizinisch als reizlinderndes „Hustenkraut“ (Blüten/Blätter) beschrieben; moderne Evidenz ist begrenzt. Innerliche Anwendungen heute wegen PA‑Hinweis nur eingeschränkt.

Innerliche Anwendung

Üblich waren Tee/Sirup aus Blüten. Aktuell: bevorzugt PA‑reduzierte Ware, zeitliche Begrenzung; individuelle Eignung klären.

Äußerliche Anwendung

Auflagen/Einreibungen im Brustbereich werden traditionell genutzt; Verträglichkeit prüfen.

Wirkstoffprofile im Überblick

  • Schleimstoffe – wohltuender Film auf Schleimhäuten (traditionelle Sicht)
  • Flavonoide/Phenolsäuren – antioxidative Begleitstoffe
  • Gerbstoffe – adstringierende Eigenschaften
  • Sesquiterpenlactone (z. B. Tussilagone) – typische Korbblütler‑Inhaltsstoffe
  • Pyrrolizidinalkaloide (PA) – Sicherheitsaspekt; innerlich nur begrenzt/PA‑reduziert

Weiterführend: Pflanzenkunde

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil

Inhaltsstoffe & Wirkstoffprofil des Huflattichs

Inhaltsstoff Kategorie Menge (%)
Schleimstoffe (Polysaccharide) Schleimstoffe variabel
Flavonoide/Phenolsäuren Sekundäre Pflanzenstoffe variabel
Gerbstoffe (Tannine) Gerbstoffe variabel
Sesquiterpenlactone (z. B. Tussilagone) Terpenoide gering
Pyrrolizidinalkaloide (PA)* Alkaloide Spuren/variabel
  • Schleimstoffe: traditionell wohltuend für Hals/Rachen
  • Flavonoide/Phenolsäuren: antioxidative Begleitstoffe
  • Gerbstoffe: adstringierend
  • Sesquiterpenlactone: typische Asteraceae‑Bestandteile
  • PA: Sicherheitsaspekt – innerlich nur begrenzt/PA‑reduziert

*Gehalte schwanken je nach Standort/Teil/Zubereitung; innerliche Anwendungen deshalb nur begrenzt und bevorzugt PA‑reduziert.

DIY‑Rezepte – Huflattich‑Hustensirup & Brustbalsam

Hinweis: sichere Bestimmung & PA‑Hinweis beachten; Anwendungen zeitlich begrenzen.

Klassischer Huflattich‑Hustensirup

  1. Frische Blüten (sorgfältig verlesen) mit heißem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen.
  2. Abseihen; mit Honig/Zucker im warmen Auszug lösen.
  3. In saubere Flaschen füllen, kühl lagern; zügig verbrauchen.
  4. Kurzzeitig in der Erkältungszeit nutzen.
💡 Tipp: Zitronensaft rundet den Sirup geschmacklich ab.

Huflattich‑Tee (Blüten)

  1. Blüten mit heißem Wasser aufgießen.
  2. Kurz ziehen lassen; abseihen.
  3. Warm und schluckweise trinken; zeitlich begrenzen.
💡 Tipp: Bei innerlicher Anwendung bevorzugt PA‑reduzierte Ware nutzen.

Brustbalsam (Ölmazerat + Wachs)

  1. Blüten/Blätter in mildem Öl ausziehen, abseihen.
  2. Mit Bienenwachs im Wasserbad binden; in Tiegel füllen.

Weitere Ideen: Vorrat & DIY · Rezepte & Küche

Nachhaltigkeit & Sammelregeln

Grundinfo

Huflattich ( Tussilago farfara ) blüht sehr früh; Blätter erscheinen erst nach der Blüte. Bevorzugt offene, oft anthropogene Standorte; nicht an verkehrsreichen/verschmutzten Flächen sammeln.

Sammelregeln

  • Nachhaltigkeit: nur Teilmengen entnehmen; Bestände schonen.
  • Sauberkeit: fernab von Straßen/Industrieflächen sammeln.
  • Zeitpunkt: Blüten früh im Jahr; Blätter später.
  • Recht: Schutzgebiete/Privatflächen beachten; lokale Regeln einhalten.
💡 Merkmals‑Check (mind. 2): gelbe Blüten auf schuppigem Stiel, Blätter erst nach der Blüte, Blattunterseite weißfilzig.

Planung & Saison: Saisonfinder Wildkräuter · Kräuter nach Monaten

Verwechslungsgefahr / ähnliche Pflanzen

Kategorie: Wildkräuter · Hausapotheke · sichere Bestimmung

Ähnliche & mögliche Doppelgänger

  • Löwenzahn( Taraxacum officinale ) – hohler, glatter Blütenstiel, Blätter gleichzeitig als Rosette vorhanden; Huflattich: schuppiger Stiel, Blätter erst später.
  • Pestwurz( Petasites hybridus/albus ) – sehr große Blätter, andere Blütenstände; nicht für Küchengebrauch, PA‑Thematik beachten.
  • Hahnenfuß‑Arten( Ranunculus spp. ) – gelbe „Butterblumen“, andere Blatt-/Blütenform, können Haut reizen.

⚠️ Hinweis

Bei Unsicherheit grundsätzlich nicht sammeln. Mehr dazu: Giftpflanzen & Verwechslungen

Kombinationen mit Huflattich

In Teemischungen traditionell kombiniert mit:

  • Spitzwegerich – sanft für Hals/Rachen
  • Thymian – aromatisch, wärmend
  • Malve/Eibisch – zusätzliche Schleimstoffe
  • Lindenblüten – klassisch in Erkältungszeiten
  • Honig – rundet Geschmack ab (nicht für Kinder <1 Jahr)

Mehr Kräuter entdecken: Pflanzen‑Übersicht

Artenschutz‑Hinweis & Kommission E‑Monographien

Artenschutz & Sammelregeln

Bestände schonen, nur Teilmengen entnehmen; in Schutzgebieten nicht sammeln. Standorte sauber wählen.

Mehr Hintergründe: Pflanzenkunde

Kommission E

Für Huflattich (Blätter/Blüten) werden traditionelle Anwendungen bei Katarrhen der Luftwege beschrieben; innerlich nur begrenzt und bevorzugt PA‑reduzierte Zubereitungen.

Wesentliche Hinweise

  • Fokus auf sichere Bestimmung & verantwortungsvolle Nutzung; innerliche Anwendung zeitlich begrenzen.

Bezugsmöglichkeiten & Einkauf

Huflattich ist als getrocknete Blüten/Blätter, in Teemischungen sowie als Sirup/Salben (äußerlich) erhältlich.

Formen

  • Getrocknete Blüten/Blätter: sauber verlesen; bevorzugt PA‑reduzierte Herkunft.
  • Teemischungen: häufig kombiniert mit Spitzwegerich, Thymian, Malve.
  • Vorrat: Sirupe/Salben (äußerlich), Ölmazerate.

Beim Kauf achten

  • Qualität: reines, gut getrocknetes Material.
  • Herkunft/Kontrolle: geprüfte Ware; Hinweise zu PA‑Reduktion beachten.
  • Lagerung: lichtgeschützt, trocken, luftdicht.
Praxis: Apotheken/Kräuterwerkstätten führen geprüfte Tees/Sirupe; gezielt nach PA‑reduzierten Produkten fragen.

Persönliche Erfahrung

Ein milder Blütenaufguss in der Übergangszeit fühlte sich wohltuend im Hals an – heute nutze ich Huflattich zurückhaltend und greife eher zu Mischungen mit Malve/Spitzwegerich; äußerlich mag ich einfache Brustauflagen.

Volksglaube, Brauchtum & alte Namen

Frühblüher & Heilpflanze mit vielen Namen: Die gelben Blüten erscheinen vor den Blättern – daher der Volksname „Sohn vor der Mutter“. Als „Hustenblatt“ wurde die Pflanze vielerorts geschätzt; Blätter dienten früher auch als Kräuterrauch.

Alte Namen: Hustenblatt, Sohn‑vor‑der‑Mutter, Pferdefußblatt.

Mehr Tradition & Geschichten: Vergessene Heilpflanzen · Zeitreise

Nebenwirkungen & rechtlicher Hinweis

Möglich sind individuelle Unverträglichkeiten. Aufgrund enthaltener Pyrrolizidinalkaloide (PA) innerliche Anwendungen nur begrenzt; bevorzugt PA‑reduzierte Produkte. Äußerliche Anwendungen ebenfalls zeitlich begrenzen.

Bitte beachten:
  • Allergie gegen Korbblütler (Asteraceae) – vorsichtig anwenden/bei Reaktion absetzen.
  • Schwangerschaft/Stillzeit, Kinder – innerlich nur nach Rücksprache bzw. meiden.
  • Lebererkrankungen – PA‑Hinweis berücksichtigen.

Bei Unsicherheit nicht verwenden. Diese Seite ersetzt keine medizinische Beratung.

Rechtlicher Hinweis: Informationen aus überlieferten Anwendungen sowie öffentlich zugänglichen Quellen; keine medizinische Beratung.

FAQ – Häufige Fragen

Was ist Huflattich?

Ein mehrjähriger Frühblüher aus der Familie der Korbblütler. Gelbe Blüten erscheinen vor den großen, rund‑herzförmigen Blättern (weißfilzige Unterseite).

Wie anwenden?

Traditionell als Blütenaufguss/Sirup bei Husten; heute wegen PA innerlich nur begrenzt. Äußerliche Anwendungen wie Auflagen/Einreibungen sind verbreitet.

Gibt es Risiken?

Ja, PA‑Hinweis: innerlich nur kurzzeitig/PA‑reduziert; in Schwangerschaft/Stillzeit/Kinder nur nach Rücksprache. Asteraceae‑Allergien beachten.

Lässt sich Huflattich anbauen?

Ja, auf offenen, eher kalkhaltigen Böden in Sonne bis Halbschatten; breitet sich über Rhizome/Samen aus.

Wann ernten?

Blüten sehr früh im Jahr; Blätter erst nach der Blüte. Nur saubere Standorte wählen und Bestände schonen.

Kooperations‑Tipps & Hausapotheke: Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter & Nährstoffmangel · Wildkräuter

Quellenangabe & weiterführende Seiten

Tussilago farfara. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. (Abruf: 29. Juli 2025)

Weiterführend auf Kräuterleben: Start · Pflanzen‑Übersicht · Pflanzenkunde · Gesundheit & Hausapotheke · Hausapotheke zum Nachbauen · Kräuter‑Zahnpasta selbst machen

Autor: Kräuterleben Redaktion · Qualitätsprüfung: intern · Zuletzt aktualisiert: 22.08.2025

Hinweis: Die nachfolgenden Informationen basieren auf externen Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Sie stellen KEINE Empfehlung dar, die Pflanze in der beschriebenen Weise zu verwenden. Jede Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt nicht die Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

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