Huflattich – Erste Blüte des Frühlings mit Heilkraft

Huflattich – Erste Blüte des Frühlings mit Heilkraft

Botanik & Besonderheit

Der Huflattich (Tussilago farfara) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine der ersten Blüten des Jahres – oft schon im Februar. Charakteristisch ist seine leuchtend gelbe Blüte, die erscheint, bevor sich die großen, hufeisenförmigen Blätter zeigen. Er wächst bevorzugt auf nährstoffarmen Böden, an Wegrändern oder Böschungen und ist daher ein typisches Wildkraut der Frühjahrszeit.

Inhaltsstoffe & Wirkung

Huflattich enthält Schleimstoffe, Gerbstoffe, Inulin, Flavonoide und Pyrrolizidinalkaloide. Besonders die Schleimstoffe wirken reizlindernd bei Husten und Heiserkeit. Seine Wirkung ist auswurffördernd, entzündungshemmend und beruhigend auf die Atemwege – ein klassischer Bestandteil der Hausapotheke im Frühjahr.

Verwendung in der Hausapotheke

Huflattichblüten werden traditionell für Frühjahrstees genutzt, die den Körper bei Erkältungen oder Husten stärken. Auch die Blätter, getrocknet und geschnitten, sind Bestandteil zahlreicher Hustenteemischungen. In der Vergangenheit wurden sie sogar geraucht – als "Kräuterzigarette" gegen Reizhusten.

Tipp: Sammle nur frische Blüten an unbelasteten Standorten und achte auf die richtige Trocknung – sie sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Schimmel.

Verwendung in der Küche

Huflattichblüten sind essbar und lassen sich kandieren oder in Wildkräutersalaten verwenden. Auch die jungen Blätter wurden früher gekocht oder in Pfannkuchenteig ausgebacken. Heute eher selten, aber interessant für die Kräuterküche im Frühling.

Volksglaube & Geschichte

Im Volksglauben galt Huflattich als Sonnenbote und "Erwärmer der Lunge". Schon in der Antike wurde er von Dioskurides als Mittel gegen Husten beschrieben. In alten Kräuterbüchern wurde er bei "Verstopfung der Brust" empfohlen – also bei zähem Schleim in den Atemwegen.

Hinweis zur Anwendung

Wegen der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist Huflattich in der modernen Kräuterkunde mit Vorsicht zu genießen. Der Gehalt ist zwar gering, dennoch empfiehlt sich ein maßvoller und zeitlich begrenzter Einsatz – vor allem bei Tees. In kontrollierten Mischungen oder Fertigpräparaten wird meist nur alkaloidfreier Huflattich verwendet.

Nachhaltigkeit & Ernte

Der Huflattich steht in einigen Regionen unter Naturschutz. Er sollte deshalb nicht in großen Mengen wild gesammelt werden. Wer ihn kultiviert, sollte einen sonnigen, eher trockenen Standort wählen. Die Ernte der Blüten erfolgt möglichst an einem trockenen Tag am Vormittag.

Fazit

Huflattich ist eine der ältesten Heilpflanzen Europas. Seine frühe Blütezeit, seine lindernde Wirkung bei Husten und sein Platz im Volksglauben machen ihn zu einem wichtigen Frühlingskraut. In Februar und März ist er eine der ersten Pflanzen, die gesammelt werden können – mit Umsicht und Respekt gegenüber Natur und Wirkung.

Quellen (Auswahl)

  • "Heilpflanzen der Volksmedizin" – W. Strehlow
  • "Kräuter in meinem Garten" – E. Bauer
  • Eigene Erfahrungen & Beobachtungen über viele Jahre