Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Übersicht
Buchweizen ist kein Getreide im klassischen Sinn, sondern ein sogenanntes „Pseudogetreide“. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist damit eher mit Rhabarber und Sauerampfer verwandt. Buchweizen ist glutenfrei und wird für Breie, Pfannkuchen und als Beilage genutzt. Darüber hinaus ist er eine wertvolle Bienenpflanze und lockt zahlreiche Insekten an.
Beschreibung
Fagopyrum esculentum ist eine einjährige Pflanze, die 30 bis 70 cm hoch wird. Sie hat kantige, rötlich gefärbte Stängel und herz- bis pfeilförmige Blätter. Die kleinen, zarten Blüten stehen in lockeren Dolden und sind weiß bis rosa gefärbt. Ab August reifen daraus dreikantige braune Nüsschen heran, die als Buchweizenkörner bekannt sind.
Taxonomie
- Familie: Polygonaceae (Knöterichgewächse)
- Gattung: Fagopyrum
- Art: Fagopyrum esculentum Moench
Erkennungsmerkmale
Charakteristisch sind die dreikantigen Samen und die feinen, weiß-rosa Blüten, die in lockeren, rispenartigen Blütenständen stehen. Auch die rot getönten Stängel und die pfeilförmigen Blätter sind typisch.
Inhaltsstoffe & Ernährungswert
Buchweizen ist reich an hochwertigem Eiweiß mit allen acht essentiellen Aminosäuren, darunter viel Lysin. Außerdem enthält er Magnesium, Kalium, Eisen, B-Vitamine und reichlich Rutin, das gefäßstärkend wirkt. Da Buchweizen kein Gluten enthält, ist er ein beliebtes Getreide-Ersatzprodukt bei Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.
Heilwirkungen & gesundheitliche Bedeutung
Das enthaltene Rutin und andere Flavonoide können die Blutgefäße elastisch halten und die Mikrozirkulation verbessern. Buchweizen wird daher gerne bei Neigung zu Besenreisern und Krampfadern empfohlen. Außerdem wirkt er leicht blutdrucksenkend und unterstützt über seine Ballaststoffe eine gesunde Verdauung.
Mythologie & Brauchtum
Buchweizen wurde erst im Mittelalter aus Asien nach Europa gebracht. In manchen Gegenden galt er als „Heidenkorn“ und war daher lange verpönt. Später entwickelte sich vor allem in Russland, Polen und den Alpenregionen eine starke Buchweizen-Tradition: Dort wurde er zu Breien, Knödeln und Palatschinken verarbeitet und war ein wichtiges Fasten- und Wintergericht.
Essbare Verwendung & Küche
Buchweizen lässt sich zu Mehl mahlen, das für Pfannkuchen, Waffeln oder Blinis genutzt wird. Ganze Körner kann man wie Reis kochen oder zu Grütze verarbeiten. Besonders bekannt sind Buchweizenpfannkuchen in Frankreich (Galettes) und Blinis in Osteuropa.
Roh keimende Buchweizenkörner werden zudem gerne in der Rohkostküche eingesetzt. Sie liefern knackige Sprossen für Salate und Bowls.
Ökologische Bedeutung
Buchweizen ist eine hervorragende Bienen- und Insektenpflanze. Er blüht lange und liefert reichlich Nektar, wenn andere Kulturpflanzen schon verblüht sind. Auch als Gründüngung im Garten ist Buchweizen beliebt, da er Unkraut unterdrückt und den Boden locker hält.
Anbau & Pflege
Buchweizen ist genügsam, wächst schnell und kann auch auf ärmeren Böden gedeihen. Er verträgt keinen Frost und wird daher meist von Mai bis Juli ausgesät. Nach etwa 10 bis 12 Wochen kann bereits geerntet werden. Als Zwischenfrucht schützt er den Boden vor Austrocknung und Erosion.
Ernte & Verarbeitung
Geerntet werden die Körner von August bis September. Nach der Ernte müssen sie sorgfältig getrocknet und entspelzt werden. Im Haushalt kauft man meist bereits entspelzten Buchweizen, der dann gekocht oder gemahlen werden kann.
Heilpflanzen-Steckbrief
- Name: Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
- Familie: Knöterichgewächse
- Blütezeit: Juni bis August
- Höhe: bis 70 cm
- Erntezeit: Körner August bis September
- Verwendung: Pseudogetreide für Brei, Pfannkuchen, glutenfreie Ernährung
Tipp für den Alltag
Buchweizenkörner über Nacht in Wasser einweichen, morgens abspülen und ins Müsli mischen – das sorgt für Extra-Ballaststoffe, Mineralstoffe und langanhaltende Sättigung.
Häufige Fragen (FAQ)
Ist Buchweizen glutenfrei?
Ja, Buchweizen ist von Natur aus glutenfrei und eignet sich daher hervorragend für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.
Schmeckt Buchweizen bitter?
Er hat einen leicht nussigen, etwas erdigen Geschmack. Manche empfinden ihn pur als leicht bitter. Durch Rösten oder Kombinieren mit süßem oder würzigem Gemüse wird er milder.
Hilft Buchweizen bei Besenreisern?
Ja, die enthaltenen Flavonoide (v. a. Rutin) können die Gefäßwände stärken und werden in der Naturheilkunde gerne bei Venenschwäche empfohlen.
Kann man Buchweizen roh essen?
Ja, als Sprossen oder nach kurzem Einweichen in Müslis. Ganze Körner sollten roh nur in kleinen Mengen verzehrt werden.
Wie bewahre ich Buchweizen auf?
Am besten dunkel, trocken und luftdicht, damit er nicht ranzig wird. So hält er sich mehrere Monate.
Quellen & Hinweise
- Wikipedia: Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
- Floraweb (floraweb.de)
- Info Flora Schweiz (infoflora.ch)
- Rote Liste Deutschland (rote-liste-zentrum.de)
Rechtlicher Hinweis
Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Informationen ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.