Bohnenkraut (Satureja hortensis)
Übersicht
Bohnenkraut ist ein aromatisches Küchenkraut, das zur Familie der Lippenblütler gehört. Es wird vor allem als Gewürz für Hülsenfrüchte, Fleischgerichte und deftige Eintöpfe geschätzt. Gleichzeitig ist es auch eine kleine Heilpflanze, die traditionell gegen Blähungen eingesetzt wird.
Beschreibung
Satureja hortensis ist einjährig, wird etwa 20 bis 40 cm hoch und wächst buschig verzweigt. Die schmalen, lanzettlichen Blätter sind dunkelgrün und leicht glänzend. Von Juli bis September erscheinen zarte, weiße bis blasslila Blüten, die viele Bienen anlocken.
Taxonomie
- Familie: Lamiaceae (Lippenblütler)
- Gattung: Satureja
- Art: Satureja hortensis L.
Erkennungsmerkmale
Typisch sind die schmalen Blätter und der würzig-pfeffrige Duft, der beim Zerreiben sofort freigesetzt wird. Die Stängel sind kantig und oft rötlich überlaufen. Die Blüten sitzen in kleinen Scheinquirlen und sind bei Insekten sehr beliebt.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Bohnenkraut enthält ätherische Öle (v. a. Carvacrol und Thymol), Gerbstoffe und Flavonoide. Diese machen es nicht nur zu einem beliebten Gewürz, sondern auch zu einem mild krampflösenden und verdauungsfördernden Kraut.
Geschichte & Volksglaube
Schon die Römer nutzten Bohnenkraut als Würz- und Heilpflanze. Es galt als Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit und wurde in Bauerngärten oft in die Nähe von Bohnen gepflanzt, da es diese vor Blattläusen schützen sollte.
Verwendungszweck
Essbare Verwendungen
Das Kraut würzt Hülsenfrüchte, Kohlgerichte, Fleisch, Fisch und Salate. Es schmeckt leicht scharf und herb-pfeffrig. Besonders bekannt ist seine Verwendung in Bohnengerichten, da es die Bekömmlichkeit verbessert.
Medizinische Verwendung
Volksheilkundlich wird Bohnenkraut bei Blähungen, leichten Magenkrämpfen und Völlegefühl eingesetzt. Es kann als Tee oder Tinktur eingenommen werden und regt die Verdauung an.
Giftigkeit
Bohnenkraut ist vollkommen ungiftig und kann ohne Bedenken in der Küche verwendet werden. Nur in sehr großen Mengen könnte es durch seine ätherischen Öle etwas reizend wirken.
Anbau
Das Kraut liebt warme, sonnige Standorte und durchlässige, eher magere Böden. Es ist pflegeleicht und benötigt nur wenig Wasser. Regelmäßiges Schneiden fördert buschiges Wachstum.
Standortansprüche
Optimal sind vollsonnige Plätze, z. B. im Kräuterbeet oder in Töpfen auf Balkon und Terrasse. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.
Verbreitung
Ursprünglich stammt Bohnenkraut aus Südeuropa und Westasien, wird aber schon lange in ganz Europa kultiviert.
Heilpflanzen-Steckbrief
- Name: Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- Familie: Lippenblütler
- Blütezeit: Juli bis September
- Höhe: bis 40 cm
- Erntezeit: laufend von Juni bis September, am aromatischsten kurz vor der Blüte
- Verwendung: Gewürz & Magenmittel
Tipp für den Alltag
Bohnenkraut lässt sich hervorragend trocknen, ohne viel Aroma zu verlieren. Einfach die Triebe bündeln, kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort aufhängen und später in Gläser füllen.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann man Bohnenkraut roh essen?
Ja, frisch gehackt verleiht es Salaten und kalten Platten eine würzige Note.
Hilft Bohnenkraut wirklich gegen Blähungen?
Ja, seine ätherischen Öle wirken leicht krampflösend und fördern die Verdauung, besonders bei Hülsenfrüchten.
Wie oft kann man Bohnenkraut schneiden?
Laufend, sobald die Pflanze 15–20 cm hoch ist. Dadurch verzweigt sie sich stärker und liefert noch mehr Würze.
Quellen & Hinweise
- Wikipedia: Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- Floraweb (floraweb.de)
- Info Flora Schweiz (infoflora.ch)
- Rote Liste Deutschland (rote-liste-zentrum.de)
Rechtlicher Hinweis
Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Informationen ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.