Bitterklee (Menyanthes trifoliata)
Übersicht
Der Bitterklee, auch Fieberklee genannt, ist eine alte Heilpflanze feuchter Wiesen und Moore. Er gehört zur Familie der Fieberkleegewächse und ist bekannt für seinen extrem bitteren Geschmack. Seit Jahrhunderten wird Bitterklee bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit genutzt.
Beschreibung
Menyanthes trifoliata ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die meist 15 bis 30 cm hoch wird. Sie hat auffällige, dreiteilige Blätter („trifoliata“) und wächst oft in dichten Beständen an feuchten Standorten. Im späten Frühjahr erscheinen weiße bis zartrosa Blüten mit filzig behaarten Kronblättern.
Taxonomie
- Familie: Menyanthaceae (Fieberkleegewächse)
- Gattung: Menyanthes
- Art: Menyanthes trifoliata L.
Erkennungsmerkmale
Typisch sind die dreiteiligen Laubblätter, die an Kleeblätter erinnern, und die aufrechten Blütenstände mit dicht stehenden, gefranst wirkenden Blüten. Die Pflanze wächst meist direkt im Wasser oder am Rand von Gräben und Sümpfen.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Bitterklee enthält Bitterstoffe (hauptsächlich Secoiridoide), etwas Gerbstoffe und Flavonoide. Diese regen die Magensaft- und Galleproduktion an und können Appetit und Verdauung fördern.
Geschichte & Volksglaube
Früher war Bitterklee ein geschätztes Hausmittel gegen „verschlagene Säfte“ und Fieber – daher auch der Name Fieberklee. Man schrieb ihm zu, das Blut zu reinigen und den Körper nach langen Krankheiten zu stärken.
Verwendungszweck
Medizinische Verwendung
Bitterklee wird traditionell eingesetzt bei:
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl und Blähungen
- leichter Leber- und Gallenunterstützung
Häufig ist er Bestandteil von Bittertees oder Magenbittern. Wegen seiner Bitterkeit wird er meist in Mischungen verwendet.
Andere Verwendungen
In manchen Gegenden wurde Bitterklee früher als Zutat für selbstangesetzte Kräuterliköre genutzt, um diesen eine magenstärkende Wirkung zu geben.
Giftigkeit
Bitterklee ist in üblichen Mengen nicht giftig. Er sollte aber wegen seiner intensiven Bitterstoffe nicht überdosiert und nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Anbau
In Gärten ist Bitterklee selten, kann aber an Teichrändern oder in Moorbeeten kultiviert werden. Er braucht dauerhaft feuchten, leicht sauren Boden und viel Licht.
Standortansprüche
Die Pflanze wächst in Mooren, an Bachufern und in Sumpfwiesen. Sie ist ein typischer Indikator für nährstoffarme, feuchte Standorte.
Verbreitung
Bitterklee ist in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. In Deutschland ist er jedoch rückläufig, da viele Moore trockengelegt wurden.
Heilpflanzen-Steckbrief
- Name: Bitterklee (Menyanthes trifoliata)
- Familie: Fieberkleegewächse
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Höhe: bis 30 cm
- Verwendung: Bittermittel bei Appetitlosigkeit & Verdauungsproblemen
Tipp für den Alltag
Ein Tee aus Bitterklee sollte nur in kleinen Mengen getrunken werden – er ist stark bitter, aber genau das macht ihn zu einem bewährten Magenanreger vor schweren Mahlzeiten.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie schmeckt Bitterklee?
Extrem bitter, ähnlich wie Enzian. Deshalb wird er meist nur in geringe