Beinwell (Symphytum officinale)

Übersicht

Beinwell ist eine traditionsreiche Heilpflanze, die seit Jahrhunderten zur Unterstützung bei Knochen- und Gelenkbeschwerden verwendet wird. Sein Name leitet sich von „Bein“ (für Knochen) und „wallen“ (zusammenwachsen) ab. Besonders bekannt ist Beinwell als Bestandteil von Salben und Umschlägen.

Beschreibung

Symphytum officinale ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die bis 1 Meter hoch wird. Auffällig sind die großen, rau behaarten Blätter und die glockenförmigen Blüten, die meist violett, manchmal auch weiß oder rosa gefärbt sind. Die Blütezeit reicht von Mai bis September.

Taxonomie

  • Familie: Boraginaceae (Raublattgewächse)
  • Gattung: Symphytum
  • Art: Symphytum officinale L.

Erkennungsmerkmale

Beinwell hat breite, lanzettliche Blätter, die stark behaart und etwas rau sind. Die Stängel sind kantig und hohl. Die Blüten hängen meist in gebogenen Trauben und öffnen sich nacheinander. Ein wichtiges Erkennungszeichen ist auch der milchig-weiße Saft der Wurzeln.

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Die Pflanze enthält Allantoin, Rosmarinsäure, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Pyrrolizidinalkaloide (PA). Allantoin fördert die Zellregeneration und Wundheilung, Gerbstoffe wirken leicht entzündungshemmend.

Geschichte & Volksglaube

Schon Hildegard von Bingen empfahl Beinwell bei Knochenbrüchen und Prellungen. In der Volksmedizin galt er als „Wundheil-Allheilmittel“. Bauern legten Beinwellumschläge bei Verstauchungen an und setzten Beinwellwein zur Stärkung ein.

Verwendungszweck

Medizinische Verwendung

Beinwell wird traditionell äußerlich angewendet bei:

  • Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen
  • Rheumatischen Beschwerden
  • schlecht heilenden Wunden

Verwendet werden dafür meist Salben oder Wickel aus den Wurzeln. Innerliche Anwendungen sind wegen der PA heute nicht mehr gebräuchlich.

Andere Verwendungen

Beinwell ist auch eine hervorragende Gründüngungspflanze und wird im Garten oft als „Jauchepflanze“ verwendet, weil er viele Mineralien aus dem Boden zieht.

Giftigkeit

Beinwell enthält Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend sein können. Deshalb wird er nur äußerlich angewendet. Für innerliche Anwendungen sind PA-arme oder PA-freie Zuchtformen zugelassen.

Anbau

Beinwell ist pflegeleicht, bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böd