Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)
Übersicht
Die Bärentraube ist eine immergrüne Heilpflanze aus der Familie der Heidekrautgewächse. Bekannt ist sie vor allem für ihre Wirkung bei Blasen- und Harnwegsinfekten. Sie wächst kriechend und bedeckt ganze Waldböden mit ihren ledrigen, glänzenden Blättern und roten Beeren.
Beschreibung
Arctostaphylos uva-ursi ist ein niedriger Zwergstrauch, der maximal 20 cm hoch wird. Er bildet dichte Teppiche und hat kleine, feste, ledrige Blätter. Im Frühjahr erscheinen zarte, weiß-rosa glöckchenförmige Blüten. Im Spätsommer reifen daraus rote Beeren, die vor allem von Vögeln und Wildtieren gefressen werden.
Taxonomie
- Familie: Ericaceae (Heidekrautgewächse)
- Gattung: Arctostaphylos
- Art: Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.
Erkennungsmerkmale
Typisch sind die kleinen, immergrünen, glänzenden Blätter, die an der Unterseite etwas heller sind. Die glockenförmigen Blüten erscheinen von April bis Juni und stehen in kleinen Trauben. Später leuchten die kugeligen roten Früchte.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Bärentraubenblätter enthalten Arbutin, Gerbstoffe und Flavonoide. Arbutin wird im Körper zu Hydrochinon umgewandelt, das antibakteriell auf die Harnwege wirkt. Deshalb ist Bärentraube eine der wichtigsten Heilpflanzen bei Blasenentzündungen.
Geschichte & Volksglaube
Schon in der mittelalterlichen Klostermedizin wurden Bärentraubenblätter als Mittel gegen „Entzündungen der Nieren und Blase“ genutzt. Volksglaube besagte, Bärentraube sei eine Pflanze der „wilden Tiere“ und bringe Stärke, weil Bären sie gerne fressen – daher der Name.
Verwendungszweck
Medizinische Verwendung
Bärentraube wird traditionell eingesetzt bei:
- Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen
- leichter Reizblase
Sie wirkt antibakteriell und leicht harntreibend. Wichtig: die Wirkung setzt alkalischen Urin voraus, daher sollte während der Anwendung auf vitamin-C-reiche Lebensmittel verzichtet werden.
Andere Verwendungen
Bärentraube ist auch ein attraktiver Bodendecker für Heidegärten. Ihre Blätter bleiben ganzjährig grün und bieten Vögeln im Herbst Nahrung.
Giftigkeit
Bärentraube ist in den üblichen Mengen sicher. Hohe Dosen oder zu lange Einnahmen können jedoch die Leber belasten. Deshalb nicht länger als 7–10 Tage anwenden und bei Kindern unter 12 Jahren meiden.
Anbau
Die Pflanze liebt saure, sandige Böden und sonnige bis halbschattige Standorte. Sie eignet sich gut als Bodendecker in Heide- oder Steingärten. Im Garten benötigt sie wenig Pflege, solange der Boden nicht kalkhaltig ist.
Standortansprüche
Bärentraube wächst in lichten Kiefern- und Fichtenwäldern, Moor- und Heidegebieten. Sie bevorzugt saure, nährstoffarme Böden.
Verbreitung
Die Bärentraube ist in Nord- und Mitteleuropa, Asien und Nordamerika weit verbreitet. In Deutschland kommt sie vor allem in höheren Lagen und Heidegebieten vor.
Heilpflanzen-Steckbrief
- Name: Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)
- Familie: Heidekrautgewächse
- Blütezeit: April bis Juni
- Höhe: bis 20 cm
- Verwendung: Blätter für Blasentees, Zierpflanze
Tipp für den Alltag
Ein Blasentee mit Bärentraubenblättern sollte nur kurzfristig und nach Rücksprache mit Arzt oder Heilpraktiker getrunken werden. Wichtig: immer viel stilles Wasser dazu trinken, um die Harnwege durchzuspülen.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie lange darf man Bärentraubentee trinken?
Maximal 7 bis 10 Tage am Stück, dann sollte eine Pause folgen, um die Leber nicht zu belasten.
Hilft Bärentraube bei Blasenentzündung?
Ja, sie ist eines der bekanntesten pflanzlichen Mittel und kann das Bakterienwachstum hemmen.
Kann man Bärentraube im Garten pflanzen?
Ja, auf sauren Böden eignet sie sich hervorragend als immergrüner Bodendecker.
Quellen & Hinweise
- Wikipedia: Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)
- Floraweb (floraweb.de)
- Info Flora Schweiz (infoflora.ch)
- Rote Liste Deutschland (rote-liste-zentrum.de)
Rechtlicher Hinweis
Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Informationen ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.