Berberitze (Berberis vulgaris)

Übersicht

Die Berberitze, auch Sauerdorn genannt, ist ein heimischer Strauch, der besonders durch seine roten, säuerlichen Früchte bekannt ist. Sie wurde früher in fast jedem Bauerngarten gepflanzt und sowohl als Heilpflanze als auch als vitaminreiche Nahrung genutzt. Ihre dornigen Zweige bieten außerdem Vögeln Schutz und Nahrung.

Beschreibung

Berberis vulgaris ist ein bis zu 3 Meter hoher, stark verzweigter Strauch mit dornigen Zweigen. Die kleinen, länglich-eiförmigen Blätter sind an den Rändern fein gesägt. Von Mai bis Juni erscheinen gelbe, duftende Blütentrauben. Ab Spätsommer entwickeln sich daraus die bekannten länglichen, leuchtend roten Beeren.

Taxonomie

  • Familie: Berberidaceae (Berberitzengewächse)
  • Gattung: Berberis
  • Art: Berberis vulgaris L.

Erkennungsmerkmale

Charakteristisch sind die dreiteiligen Dornen an den Zweigen, die gelben Blüten in hängenden Trauben und die länglich roten Beeren. Beim Zerbrechen der Rinde zeigt sich ein intensiv gelbes Holz, das durch Berberin gefärbt ist.

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Die Rinde und Wurzeln enthalten Berberin, ein Alkaloid mit antibiotischer Wirkung. Die Früchte liefern Vitamin C, organische Säuren und etwas Pektin. Deshalb gelten sie als leicht adstringierend und immunstärkend.

Geschichte & Volksglaube

Berberitze war eine typische Hof- und Heckenpflanze. Im Mittelalter setzte man sie gegen „verschlagene Säfte“ ein, also zur Entgiftung. Volksglauben zufolge sollte ein Berberitzenstrauch am Haus vor Krankheit schützen.

Verwendungszweck

Essbare Verwendungen

Die säuerlichen Beeren werden gern zu Marmeladen, Gelees, Sirup oder Wildsaucen verarbeitet. In der orientalischen Küche sind getrocknete Berberitzenbeeren (Zereshk) beliebt, z. B. zu Reisgerichten.

Medizinische Verwendung

Die Rinde und Wurzeln wurden früher als Bittermittel zur Anregung von Galle und Leber genutzt. Heute wird meist nur noch das vitaminreiche Fruchtfleisch genutzt, z. B. bei Frühjahrskuren zur Stärkung.

Andere Verwendungen

Das intensiv gelbe Holz diente früher zum Färben von Wolle und Stoffen. Berberitzenhecken sind zudem ein hervorragender Vogelschutz und Bienenweide.

Giftigkeit

Die Früchte sind ungiftig und essbar. Die Rinde und Wurzeln dürfen innerlich nur unter Anleitung verwendet werden, da Berberin in größeren Mengen reizend wirken kann.

Anbau

Berberitze ist anspruchslos, frosthart und wächst in sonnigen