Arnika (Arnica montana)

Übersicht

Die Arnika ist eine der bekanntesten und ältesten Heilpflanzen Europas. Ihre leuchtend gelben Blüten sind nicht nur eine Zierde in Bergwiesen, sondern liefern wertvolle Inhaltsstoffe für Salben und Tinkturen. Schon seit Jahrhunderten wird Arnika äußerlich bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelkater verwendet.

Beschreibung

Arnica montana ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie wird 20 bis 60 cm hoch und bildet eine grundständige Blattrosette aus länglich-ovalen, leicht behaarten Blättern. Im Frühsommer erhebt sich daraus ein Blütenstängel mit einer großen, sonnengelben Blüte, die an eine Margerite erinnert.

Taxonomie

  • Familie: Asteraceae (Korbblütler)
  • Gattung: Arnica
  • Art: Arnica montana L.

Erkennungsmerkmale

Die Blüten sind gelb-orange, haben Zungen- und Röhrenblüten und einen markanten aromatischen Duft. Die Blätter wachsen meist gegenständig. Auffällig ist auch der einfache, meist leicht klebrige Stängel.

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Arnika enthält Sesquiterpenlactone (vor allem Helenalin), Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Diese Kombination macht sie stark entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd.

Geschichte & Volksglaube

Schon im Mittelalter galt Arnika als „Wundkraut der Bergbauern“. Sie wurde bei Prellungen, Zerrungen und sogar Zahnweh auf die Haut gelegt. Früher glaubte man, Arnika schütze Haus und Hof vor Gewitter, wenn man sie unter das Dach steckte.

Verwendungszweck

Medizinische Verwendung

Arnika wird ausschließlich äußerlich verwendet, etwa in:

  • Salben und Gele bei Prellungen, Zerrungen und Blutergüssen
  • Arnika-Tinktur verdünnt als Umschlag bei Muskelschmerzen
  • homöopathisch in niedrigen Potenzen bei Verletzungen

Innerliche Einnahmen sind wegen möglicher Giftigkeit tabu.

Andere Verwendungen

In der Volksheilkunde wurden Arnikablüten früher auch verräuchert, um böse Geister fernzuhalten.

Giftigkeit

Arnika ist in hoher Dosierung giftig und darf nicht innerlich verwendet werden. Auch äußerlich kann sie bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen. Daher immer nur auf intakter Haut anwenden und keine offenen Wunden behandeln.

Anbau

Arnika liebt saure, nährstoffarme Böden und sonnige bis halbschattige Standorte. Sie ist schwierig zu kultivieren und steht in vielen Regionen unter Schutz. Für Hausgärten gibt es spezielle Züchtungen, die besser gedeihen.

Standortansprüche

Natürlich findet man Arnika in Bergregionen auf mageren Wiesen, Heiden und lichten Wäldern. Sie mag keine gedüngten Flächen und verträgt keine Kalkböden.

Verbreitung

Arnika ist in Mittel- und Nordeuropa heimisch, besonders in Gebirgsregionen von den Pyrenäen bis zu den Karpaten. In Deutschland steht sie vielerorts unter Naturschutz.

Heilpflanzen-Steckbrief

  • Name: Arnika (Arnica montana)
  • Familie: Korbblütler
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Höhe: bis 60 cm
  • Verwendung: Salben, Tinkturen äußerlich bei Prellungen & Zerrungen

Tipp für den Alltag

Eine verdünnte Arnika-Tinktur (1 Teil Tinktur auf 5 Teile Wasser) eignet sich hervorragend für kühlende Umschläge bei leichten Sportverletzungen oder Prellungen.

Häufige Fragen (FAQ)

Darf man Arnika innerlich einnehmen?

Nein, Arnika wird wegen ihrer Giftigkeit nur äußerlich angewendet. Homöopathische Mittel gelten als unbedenklich, da stark verdünnt.

Hilft Arnika bei Gelenkschmerzen?

Ja, äußerlich aufgetragen kann Arnika die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern.

Steht Arnika unter Schutz?

Ja, wilde Arnika darf nicht gesammelt werden. Für den Eigenbedarf eignen sich gekaufte Präparate oder kultivierte Garten-Arnika.

Quellen & Hinweise

  • Wikipedia: Arnika (Arnica montana)
  • Floraweb (floraweb.de)
  • Info Flora Schweiz (infoflora.ch)
  • Rote Liste Deutschland (rote-liste-zentrum.de)

Rechtlicher Hinweis

Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Informationen ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.