Planze
🌿 Löwenzahn – Bittere Kraft für Stoffwechsel & Verdauung
Botanik & Erkennungsmerkmale
Der Gewöhnliche Löwenzahn ( Taraxacum officinale ) gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist eine der bekanntesten Wildpflanzen Mitteleuropas – unverwechselbar mit seinen gezackten Blättern, dem hohlen, milchführenden Stängel und den leuchtend gelben Blüten, die sich später in Pusteblumen verwandeln.
Wirkung & Inhaltsstoffe
Löwenzahn enthält Bitterstoffe (u. a. Taraxacin), Inulin, Kalium, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe. Die Pflanze wirkt:
- stoffwechselanregend
- leicht harntreibend
- leber- und gallestärkend
- appetitanregend
- entzündungshemmend (besonders die Wurzel)
Besondere Bedeutung bei Heißhunger & zum Abnehmen
Durch die Bitterstoffe hilft Löwenzahn, den Blutzucker zu stabilisieren und unkontrollierten Heißhunger abzufangen. Besonders hilfreich ist ein grüner Smoothie mit ein paar jungen Löwenzahnblättern, reifer Banane und Erbsenmilch: Das Bittere wird gemildert, die Wirkung bleibt – ideal am Abend oder bei Diätstart. (Eigene Erfahrung: macht satt, erfrischt und hilft besser als viele Diätpulver!)
Verwendung in der Hausapotheke
Blätter, Blüten und Wurzel sind verwendbar. Löwenzahn eignet sich für Tees, Tinkturen, Frühjahrskuren und auch äußerlich für reinigende Umschläge. Besonders die Wurzel ist ein Klassiker zur Stärkung der Leberfunktion.
Ernte & Trocknung
Die jungen Blätter sammelt man im Frühjahr vor der Blüte, Blüten von April bis Juni. Die Wurzel wird im Herbst ausgegraben, gewaschen und getrocknet. Wichtig: Nur an unbelasteten Standorten sammeln (keine Straßenränder).
Ökologie & Bedeutung
Löwenzahn ist eine wertvolle Bienenpflanze und trägt zur Vielfalt im Garten bei. Auch als erste Frischkostquelle für Wildtiere im Frühling ist er von Bedeutung.
Fazit
Kaum eine Pflanze vereint so viele positive Eigenschaften wie der Löwenzahn. Er stärkt Leber, regt den Stoffwechsel an, hilft gegen Heißhunger und liefert wertvolle Nährstoffe. Ob als Wildgemüse, Tee oder Smoothiezutat – er gehört in jede natürliche Hausapotheke.
🛠️ Löwenzahn in der Praxis
🫖 Löwenzahntee aus Wurzel oder Blättern
Erntezeit: Junge Blätter im Frühjahr, Wurzeln im Herbst (am besten im 2. Jahr).
Zubereitung: 1 TL getrocknete Wurzel oder Blätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen. 8–10 Minuten ziehen lassen. Regt Leber, Galle und Niere an – besonders geeignet zur Frühjahrskur oder bei Völlegefühl.
Tee-Mischung: Gut kombinierbar mit Brennnessel, Schafgarbe oder Mariendistel zur Entgiftung und Stoffwechselanregung.
🍶 Löwenzahn-Tinktur
Zubereitung: Frisch gegrabene, gewaschene Löwenzahnwurzel klein schneiden und mit 40 % Alkohol im Verhältnis 1:5 ansetzen. 2–4 Wochen ziehen lassen, schütteln, dann abseihen.
Anwendung: Kurweise 10–15 Tropfen 2× täglich zur Unterstützung von Leber, Galle und Verdauung.
🥗 Frisch in der Küche
Junge Blätter eignen sich roh für Salate, Smoothies oder Kräuterbutter. Knospen können wie Kapern eingelegt werden. Auch die Wurzel kann geröstet und gemahlen als "Kaffeeersatz" verwendet werden – besonders aromatisch und bitter.
❓ Häufige Fragen zum Löwenzahn (FAQ)
Ist jeder Löwenzahn essbar?
Ja – Taraxacum officinale, der Gewöhnliche Löwenzahn, ist vollständig essbar: Blätter, Blüten, Wurzel. Nur Standorte beachten (keine Straßenränder).
Wie schmeckt Löwenzahn?
Die Blätter sind leicht bitter, besonders im Sommer. Junge Blätter im Frühjahr sind milder. Die Wurzel ist kräftig-bitter und aromatisch – besonders nach dem Rösten.
Gibt es Nebenwirkungen?
Löwenzahn wirkt harntreibend und kann bei empfindlichem Magen Blähungen verursachen. Bei Gallensteinen bitte vorher ärztlich abklären.
Kann ich Löwenzahn auch für eine Frühjahrskur verwenden?
Ja – sowohl als Tee als auch als frisches Grün. Am besten über 2–3 Wochen regelmäßig einnehmen und viel trinken. Ideal in Kombination mit Brennnessel oder Giersch.
Mögliche Nebenwirkungen & Hinweise zu Löwenzahn
Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist allgemein gut verträglich und wird seit Jahrhunderten zur Unterstützung von Leber, Galle, Niere und Verdauung genutzt. Dennoch können bei empfindlichen Personen oder unsachgemäßer Anwendung Nebenwirkungen auftreten.
Typische Reaktionen umfassen Magenreizungen (Sodbrennen, Übelkeit) durch die bitteren Inhaltsstoffe sowie gelegentlich Durchfall oder vermehrte Harnausscheidung. Selten kann es zu Kontaktdermatitis kommen, wenn frischer Saft auf die Haut gelangt.
Bei Neigung zu Gallensteinen ist Vorsicht geboten, da die galletreibende Wirkung Beschwerden auslösen kann. Schwangere und Stillende sollten Löwenzahntee nur nach Rücksprache mit einer Fachperson verwenden. Für Kinder unter 12 Jahren ist die Anwendung in der Regel unbedenklich, jedoch in geringerer Dosierung.
⚠️ Warnhinweise
- Magenreizungen (Übelkeit, Sodbrennen) möglich
- Vermehrte Harnausscheidung – Risiko von Elektrolytverlust
- Kontaktdermatitis bei Hautkontakt mit frischem Saft
- Nicht empfohlen bei Gallensteinleiden ohne ärztliche Abklärung
Häufige Fragen (FAQ)
- Wie viel Löwenzahntee ist empfehlenswert?
1–2 Tassen täglich (je 1 TL getrocknete Wurzel oder Kraut), nicht länger als 4 Wochen ohne Pause. - Kann Löwenzahn den Blutdruck beeinflussen?
Durch die entwässernde Wirkung kann es zu Blutdrucksenkung kommen – bei niedrigem Blutdruck Vorsicht walten lassen. - Ist frischer Löwenzahnsaft unbedenklich?
In kleinen Mengen ja, aber der intensive Saft kann Hautreizungen oder Magenbeschwerden hervorrufen. - Wann ernte ich Löwenzahn am besten?
Die Wurzeln im Frühjahr oder Herbst, das Kraut vor der Blütezeit im späten Frühling.
Wissenschaftliche Quellen & Infos
- PubMed: Diuretische Wirkung von Taraxacum officinale
- AWL: Pflanzenportrait Löwenzahn
- Kommission E Monografie: Taraxacum officinale (BfArM)
Löwenzahn ist eines der wichtigsten ausleitenden Frühjahrskräuter bei Rheuma, Gicht und chronischen Entzündungen. Er fördert die Leberfunktion, unterstützt die Nieren und regt den gesamten Stoffwechsel an. Als Heilpflanze wird er heute oft vergessen – dabei steckt in ihm wertvolle Kraft: