Vergessenes Kräuterleben

🧴 Alte Salben & Tinkturen – Hausmittel mit Geschichte

Salben, Ölauszüge und Tinkturen mit Heilpflanzen gehörten früher in jede Hausapotheke. Ob Beinwellsalbe bei Prellungen, Alanttinktur gegen Husten oder Ringelblumenöl für die Haut – diese traditionellen Hausmittel waren einfach herzustellen, wirksam und frei von synthetischen Zusätzen. Hier erfährst du, wie du solche alten Rezepte heute wieder selbst anwenden kannst.

💡 Hinweis:
Viele dieser Zubereitungen kannst du mit wenigen Zutaten selbst machen – oft genügen getrocknete Heilpflanzen, ein gutes Öl oder Alkohol und etwas Geduld.

🌿 Beliebte Tinkturen aus vergessenen Heilpflanzen

  • Alantwurzel-Tinktur: gegen Husten & Verdauungsbeschwerden
  • Engelwurz-Tinktur: stärkend & krampflösend
  • Meisterwurz-Wein: altes Tonikum bei Schwäche

🧴 Alte Salben & Ölauszüge

  • Beinwellsalbe: bei Prellungen, Zerrungen, Knochenverletzungen
  • Ringelblumenöl: für trockene, rissige Haut
  • Schafgarbenöl: bei Bauchschmerzen und Muskelverspannung

🧪 So bereitest du Tinkturen & Salben zu

Tinkturen: Getrocknete oder frische Pflanzenteile mit 40 % Alkohol übergießen (z. B. Doppelkorn), 2–4 Wochen dunkel ziehen lassen, dann abseihen.

Salben: Pflanzenauszug in Öl (z. B. Oliven- oder Sonnenblumenöl) 2–3 Wochen ansetzen oder sanft erwärmen, dann mit etwas Bienenwachs zu einer streichfähigen Salbe verrühren.

„In der Wurzel liegt die Kraft – in der Zubereitung die Wirkung.“ – Überlieferte Weisheit

Die Salbe der Abendstunde“ – Heilkunst in der Burgküche

In einem stillen Seitengemach der Burg, wo das Steinmauerwerk die Wärme des Tages noch speichert, sitzt die junge Kräuterfrau Mechthild bei einer flackernden Öllampe. Auf dem groben Holztisch liegen Alantwurzel, Schafgarbe und etwas Ringelblume – getrocknet, geordnet, bereit. In einer Ton-Schale rührt sie bedächtig den warmen Ölauszug, dem sie nach alter Überlieferung etwas Bienenwachs hinzufügt. Die Salbe ist für einen verletzten Knecht, der sich beim Holztransport das Bein gestaucht hat. Draußen färbt die untergehende Sonne das Tal in goldene Töne – drinnen bewahrt Mechthild ein Stück Wissen, das einst jede Frau kannte: Pflanzenheilkunde, ganz ohne Schrift, aber mit Herz, Hand und Erfahrung.